Niekamp, Johann: Des Glaubens Ende ... : [Leichenpredigt auf Elisabeth Juliane, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, geb. Herzogin zu Schleswig-Holstein, +4. Febr. 1704]. Wolfenbüttel, 1704.trincken gibt. Diese Erbschafft ist des Glaubens Ende. Wer überwindet / der soll alles ererben. Unser Glaube ist der Sieg / der die Welt überwunden hat. Wir haben viele mächtige Feinde / durch welche wir uns hindurch schlagen müssen / daß1. Joh. 5. v. 4. wir zu dieser Erbschafft kommen / die wir nicht erst mit unsern Waffen und streiten verdienen / sondern die allbereit da ist / nur daß wir den guten Kampff des Glaubens kämpffen / und ergreiffen1. Tim. 6. v. 12. das ewige Leben. Ja wir besitzen schon im Glauben diese Erbschafft / denn wer an ihn gläubet der hat schon hier das1. Joh. 5. 11. 12. 13. ewige Leben: Nur dieses ist der Unterscheid; Dort / da keinJoh. 3. v. 16. Feind / kein Streit ist / besitzet man diese Himmlische Erbschafft ohne alle Sorge / und Gefahr: Hier schaffet man mit FurchtPhil. 2. v. 12. und Zittern / daß man seelig wird. Hier streiten noch die Feinde mit uns um diese Erbschafft; überwinden wir die / so werden wir die Seeligkeit haben als des Glaubens Ende in stoltzer Ruhe / ohne alle Gefahr und Anfechtunge. Also können wir wol durch unsere Sicherheit um diese Erbschafft kommen / und derselben von unsern Feinden beraubet werden / aber durch unsere Wachsamkeit sie nicht verdienen. Israel zog durch die Wüsten zu seinem Erbtheil; Er müste zwar mit verschiedenen Feinden kämpffen / aber er dürffte sich nicht rühmen / daß die Feinde durch sein Schwerdt und Bogen vertrieben / und dieseJos. 24. v. 12. Erbschafft verdienet wäre. Doch wer nicht streitet / und überwindet / kömmt zu dieser Erbschafft nicht. Die Ungläubige und Heuchler sind / so zu sagen / nur Legatarii GOttes / und die / welchen GOtt eines und das andere von seinen Gütern in dieser Welt vermachetMatth. 6. v. 2. / daß sie mit den Pharisäern ihren Lohn dahin haben / und mit den Murrenden im Weinberge hören müssen: Nimm / wasMatt. 20. v. 14. dein ist / und gehe hin. Die Gläubigen aber sind Erben aller Himmlischen Güter. Abraham gab den Kindern / die er von den KebsweibernGen. 25. v. 6. hatte / Geschencke / und ließ sie von seinem Sohn Isaac ziehen / aber dem Isaac gab er alle sein Gut. Da waren die Kinder der Kebsweiber Legatarii, und ein feines Bild der Heuchler und Ungläubigen / in dem sie Geschencke bekommen / und hinweg müssen: Da war Isaac ein Universal-Erbe aller seiner väterlichen Güter / und ein schönes Bild der rechtgläubigen Uberwinder des Fleisches und der Welt / von welchen das A und O sagt: wer überwindet / der soll alles ererben. Vors dritte kommt in diese von Christo und seinem Geiste verzeichnete Specification der Himmlischen Güter / Gnade und trincken gibt. Diese Erbschafft ist des Glaubens Ende. Wer überwindet / der soll alles ererben. Unser Glaube ist der Sieg / der die Welt überwunden hat. Wir haben viele mächtige Feinde / durch welche wir uns hindurch schlagen müssen / daß1. Joh. 5. v. 4. wir zu dieser Erbschafft kommen / die wir nicht erst mit unsern Waffen und streiten verdienen / sondern die allbereit da ist / nur daß wir den guten Kampff des Glaubens kämpffen / und ergreiffen1. Tim. 6. v. 12. das ewige Leben. Ja wir besitzen schon im Glauben diese Erbschafft / denn wer an ihn gläubet der hat schon hier das1. Joh. 5. 11. 12. 13. ewige Leben: Nur dieses ist der Unterscheid; Dort / da keinJoh. 3. v. 16. Feind / kein Streit ist / besitzet man diese Himmlische Erbschafft ohne alle Sorge / und Gefahr: Hier schaffet man mit FurchtPhil. 2. v. 12. und Zittern / daß man seelig wird. Hier streiten noch die Feinde mit uns um diese Erbschafft; überwinden wir die / so werden wir die Seeligkeit haben als des Glaubens Ende in stoltzer Ruhe / ohne alle Gefahr und Anfechtunge. Also können wir wol durch unsere Sicherheit um diese Erbschafft kommen / und derselben von unsern Feinden beraubet werden / aber durch unsere Wachsamkeit sie nicht verdienen. Israel zog durch die Wüsten zu seinem Erbtheil; Er müste zwar mit verschiedenen Feinden kämpffen / aber er dürffte sich nicht rühmen / daß die Feinde durch sein Schwerdt und Bogen vertrieben / und dieseJos. 24. v. 12. Erbschafft verdienet wäre. Doch wer nicht streitet / und überwindet / kömmt zu dieser Erbschafft nicht. Die Ungläubige und Heuchler sind / so zu sagen / nur Legatarii GOttes / und die / welchen GOtt eines und das andere von seinen Gütern in dieser Welt vermachetMatth. 6. v. 2. / daß sie mit den Pharisäern ihren Lohn dahin haben / und mit den Murrenden im Weinberge hören müssen: Nimm / wasMatt. 20. v. 14. dein ist / und gehe hin. Die Gläubigen aber sind Erben aller Him̃lischen Güter. Abraham gab den Kindern / die er von den KebsweibernGen. 25. v. 6. hatte / Geschencke / und ließ sie von seinem Sohn Isaac ziehen / aber dem Isaac gab er alle sein Gut. Da waren die Kinder der Kebsweiber Legatarii, und ein feines Bild der Heuchler und Ungläubigen / in dem sie Geschencke bekommen / und hinweg müssen: Da war Isaac ein Universal-Erbe aller seiner väterlichen Güter / und ein schönes Bild der rechtgläubigen Uberwinder des Fleisches und der Welt / von welchen das A und O sagt: wer überwindet / der soll alles ererben. 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Joh. 5. 11. 12. 13.</note> ewige Leben: Nur dieses ist der Unterscheid; Dort / da kein<note place="right">Joh. 3. v. 16.</note> Feind / kein Streit ist / besitzet man diese Himmlische Erbschafft ohne alle Sorge / und Gefahr: Hier schaffet man mit Furcht<note place="right">Phil. 2. v. 12.</note> und Zittern / daß man seelig wird. Hier streiten noch die Feinde mit uns um diese Erbschafft; überwinden wir die / so werden wir die Seeligkeit haben als des Glaubens Ende in stoltzer Ruhe / ohne alle Gefahr und Anfechtunge. Also können wir wol durch unsere Sicherheit um diese Erbschafft kommen / und derselben von unsern Feinden beraubet werden / aber durch unsere Wachsamkeit sie nicht verdienen. Israel zog durch die Wüsten zu seinem Erbtheil; Er müste zwar mit verschiedenen Feinden kämpffen / aber er dürffte sich nicht rühmen / daß die Feinde durch sein Schwerdt und Bogen vertrieben / und diese<note place="right">Jos. 24. v. 12.</note> Erbschafft verdienet wäre. Doch wer nicht streitet / und überwindet / kömmt zu dieser Erbschafft nicht. Die Ungläubige und Heuchler sind / so zu sagen / nur Legatarii GOttes / und die / welchen GOtt eines und das andere von seinen Gütern in dieser Welt vermachet<note place="right">Matth. 6. v. 2.</note> / daß sie mit den Pharisäern ihren Lohn dahin haben / und mit den Murrenden im Weinberge hören müssen: Nimm / was<note place="right">Matt. 20. v. 14.</note> dein ist / und gehe hin. Die Gläubigen aber sind Erben aller Him̃lischen Güter. Abraham gab den Kindern / die er von den Kebsweibern<note place="right">Gen. 25. v. 6.</note> hatte / Geschencke / und ließ sie von seinem Sohn Isaac ziehen / aber dem Isaac gab er alle sein Gut. 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trincken gibt. Diese Erbschafft ist des Glaubens Ende. Wer überwindet / der soll alles ererben. Unser Glaube ist der Sieg / der die Welt überwunden hat. Wir haben viele mächtige Feinde / durch welche wir uns hindurch schlagen müssen / daß wir zu dieser Erbschafft kommen / die wir nicht erst mit unsern Waffen und streiten verdienen / sondern die allbereit da ist / nur daß wir den guten Kampff des Glaubens kämpffen / und ergreiffen das ewige Leben. Ja wir besitzen schon im Glauben diese Erbschafft / denn wer an ihn gläubet der hat schon hier das ewige Leben: Nur dieses ist der Unterscheid; Dort / da kein Feind / kein Streit ist / besitzet man diese Himmlische Erbschafft ohne alle Sorge / und Gefahr: Hier schaffet man mit Furcht und Zittern / daß man seelig wird. Hier streiten noch die Feinde mit uns um diese Erbschafft; überwinden wir die / so werden wir die Seeligkeit haben als des Glaubens Ende in stoltzer Ruhe / ohne alle Gefahr und Anfechtunge. Also können wir wol durch unsere Sicherheit um diese Erbschafft kommen / und derselben von unsern Feinden beraubet werden / aber durch unsere Wachsamkeit sie nicht verdienen. Israel zog durch die Wüsten zu seinem Erbtheil; Er müste zwar mit verschiedenen Feinden kämpffen / aber er dürffte sich nicht rühmen / daß die Feinde durch sein Schwerdt und Bogen vertrieben / und diese Erbschafft verdienet wäre. Doch wer nicht streitet / und überwindet / kömmt zu dieser Erbschafft nicht. Die Ungläubige und Heuchler sind / so zu sagen / nur Legatarii GOttes / und die / welchen GOtt eines und das andere von seinen Gütern in dieser Welt vermachet / daß sie mit den Pharisäern ihren Lohn dahin haben / und mit den Murrenden im Weinberge hören müssen: Nimm / was dein ist / und gehe hin. Die Gläubigen aber sind Erben aller Him̃lischen Güter. Abraham gab den Kindern / die er von den Kebsweibern hatte / Geschencke / und ließ sie von seinem Sohn Isaac ziehen / aber dem Isaac gab er alle sein Gut. Da waren die Kinder der Kebsweiber Legatarii, und ein feines Bild der Heuchler und Ungläubigen / in dem sie Geschencke bekommen / und hinweg müssen: Da war Isaac ein Universal-Erbe aller seiner väterlichen Güter / und ein schönes Bild der rechtgläubigen Uberwinder des Fleisches und der Welt / von welchen das A und O sagt: wer überwindet / der soll alles ererben.
1. Joh. 5. v. 4.
1. Tim. 6. v. 12.
1. Joh. 5. 11. 12. 13.
Joh. 3. v. 16.
Phil. 2. v. 12.
Jos. 24. v. 12.
Matth. 6. v. 2.
Matt. 20. v. 14.
Gen. 25. v. 6. Vors dritte kommt in diese von Christo und seinem Geiste verzeichnete Specification der Himmlischen Güter / Gnade und
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