Niekamp, Johann: Des Glaubens Ende ... : [Leichenpredigt auf Elisabeth Juliane, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, geb. Herzogin zu Schleswig-Holstein, +4. Febr. 1704]. Wolfenbüttel, 1704.WEnn der H. Apostel Petrus die Seeligkeit der Kinder 1. Pet. 1. v. 5. 9.Gottes nach dem zwiefachen Wandel / im Trauen und Schauen / denen erwehleten Frembdlingen hin und her zu betrachten vorstellet; So thut er es mit diesen Worten. Ihr werdet aus GOttes Macht durch den Glauben bewahret zur Seeligkeit / welche zubereitet ist / daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit / in welcher ihr euch freuen werdet / die ihr jetzt eine kleine Zeit / wo es seyn soll / traurig seyd in mancherley Anfechtungen: Auff daß euer Glaube rechtschaffen und viel köstlicher erfunden werde / denn das vergängliche Gold / das durchs Feuer bewähret wird / zu Lobe / Preiß und Ehre / wenn nun offenbaret wird JEsus Christus / welchen ihr nicht gesehen und doch lieb habet / und nun an ihn gläubet / wiewol ihr ihn nicht sehet / so werdet ihr euch freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude / und das Ende euers Glaubens davon bringen / nemlich der Seelen Seeligkeit. Hier gibt uns der H. Apostel an der Seeligkeit im Trauen und Schauen zu bedencken / und zu betrachten 1. derselben Gewißheit. Gewiß muß wol die Seeligkeit des Wandels im Glauben seyn / weil wir aus GOttes Macht durch den Glauben bewahret werden zur Seeligkeit. GOttes Macht ist hier nicht die / welche in dem ersten / sondern in dem dritten Articul unsers Christlichen Glaubens gehöret / die Macht und Krafft des H. Geistes / die der HErr JEsus seinen Aposteln versprach mit den Worten: Ihr solt in der Stadt Jerusalem Luc. 24. v. 49.bleiben / bis ihr angethan werdet mit der Krafft aus der Höhe: von welcher auch Paulus sagt: Sie sey die Uberschwengliche Grösse seiner Krafft an uns die wir gläuben nach der Würckunge seiner mächtigen Stärcke / welche er gewürcket hat Eph. 19. seqq.in Christo JEsu / da er ihn von den Todten aufferwecket / und gesetzet zu seiner Rechten im Himmel. Diese Macht hält uns in acht. Durch diese Gnaden-Krafft des H. Geistes und durch WEnn der H. Apostel Petrus die Seeligkeit der Kinder 1. Pet. 1. v. 5. 9.Gottes nach dem zwiefachen Wandel / im Trauen und Schauen / denen erwehleten Frembdlingen hin und her zu betrachten vorstellet; So thut er es mit diesen Worten. Ihr werdet aus GOttes Macht durch den Glauben bewahret zur Seeligkeit / welche zubereitet ist / daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit / in welcher ihr euch freuen werdet / die ihr jetzt eine kleine Zeit / wo es seyn soll / traurig seyd in mancherley Anfechtungen: Auff daß euer Glaube rechtschaffen und viel köstlicher erfunden werde / denn das vergängliche Gold / das durchs Feuer bewähret wird / zu Lobe / Preiß und Ehre / wenn nun offenbaret wird JEsus Christus / welchen ihr nicht gesehen und doch lieb habet / und nun an ihn gläubet / wiewol ihr ihn nicht sehet / so werdet ihr euch freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude / und das Ende euers Glaubens davon bringen / nemlich der Seelen Seeligkeit. Hier gibt uns der H. Apostel an der Seeligkeit im Trauen und Schauen zu bedencken / und zu betrachten 1. derselben Gewißheit. Gewiß muß wol die Seeligkeit des Wandels im Glauben seyn / weil wir aus GOttes Macht durch den Glauben bewahret werden zur Seeligkeit. GOttes Macht ist hier nicht die / welche in dem ersten / sondern in dem dritten Articul unsers Christlichen Glaubens gehöret / die Macht und Krafft des H. Geistes / die der HErr JEsus seinen Aposteln versprach mit den Worten: Ihr solt in der Stadt Jerusalem Luc. 24. v. 49.bleiben / bis ihr angethan werdet mit der Krafft aus der Höhe: von welcher auch Paulus sagt: Sie sey die Uberschwengliche Grösse seiner Krafft an uns die wir gläuben nach der Würckunge seiner mächtigen Stärcke / welche er gewürcket hat Eph. 19. seqq.in Christo JEsu / da er ihn von den Todten aufferwecket / und gesetzet zu seiner Rechten im Himmel. Diese Macht hält uns in acht. Durch diese Gnaden-Krafft des H. Geistes und durch <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0014" n="6"/> <p>WEnn der H. Apostel Petrus die Seeligkeit der Kinder <note place="left">1. 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WEnn der H. Apostel Petrus die Seeligkeit der Kinder Gottes nach dem zwiefachen Wandel / im Trauen und Schauen / denen erwehleten Frembdlingen hin und her zu betrachten vorstellet; So thut er es mit diesen Worten. Ihr werdet aus GOttes Macht durch den Glauben bewahret zur Seeligkeit / welche zubereitet ist / daß sie offenbar werde zu der letzten Zeit / in welcher ihr euch freuen werdet / die ihr jetzt eine kleine Zeit / wo es seyn soll / traurig seyd in mancherley Anfechtungen: Auff daß euer Glaube rechtschaffen und viel köstlicher erfunden werde / denn das vergängliche Gold / das durchs Feuer bewähret wird / zu Lobe / Preiß und Ehre / wenn nun offenbaret wird JEsus Christus / welchen ihr nicht gesehen und doch lieb habet / und nun an ihn gläubet / wiewol ihr ihn nicht sehet / so werdet ihr euch freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude / und das Ende euers Glaubens davon bringen / nemlich der Seelen Seeligkeit.
1. Pet. 1. v. 5. 9. Hier gibt uns der H. Apostel an der Seeligkeit im Trauen und Schauen zu bedencken / und zu betrachten 1. derselben Gewißheit. Gewiß muß wol die Seeligkeit des Wandels im Glauben seyn / weil wir aus GOttes Macht durch den Glauben bewahret werden zur Seeligkeit. GOttes Macht ist hier nicht die / welche in dem ersten / sondern in dem dritten Articul unsers Christlichen Glaubens gehöret / die Macht und Krafft des H. Geistes / die der HErr JEsus seinen Aposteln versprach mit den Worten: Ihr solt in der Stadt Jerusalem bleiben / bis ihr angethan werdet mit der Krafft aus der Höhe: von welcher auch Paulus sagt: Sie sey die Uberschwengliche Grösse seiner Krafft an uns die wir gläuben nach der Würckunge seiner mächtigen Stärcke / welche er gewürcket hat in Christo JEsu / da er ihn von den Todten aufferwecket / und gesetzet zu seiner Rechten im Himmel. Diese Macht hält uns in acht. Durch diese Gnaden-Krafft des H. Geistes und durch
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Zitationshilfe: | Niekamp, Johann: Des Glaubens Ende ... : [Leichenpredigt auf Elisabeth Juliane, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, geb. Herzogin zu Schleswig-Holstein, +4. Febr. 1704]. Wolfenbüttel, 1704, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niekamp_ende_1704/14>, abgerufen am 16.02.2025. |