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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.

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ber zu erzählen. Der Tribun erhielt, außer andern ge-
wöhnlichen Ehrenzeichen, einen goldenen Kranz, hundert
Rinder, und einen ausgezeichneten weißen Stier mit ver-
goldeten Hörnern. Dies war vor Alters die höchste Beloh-
nung. Die Soldaten empfingen auf immer doppelte Portio-
nen, jeder zwey Kleider, und einen Ochsen. Die Ar-
mee, das Geschenk des Consuls mit lautem Geschrey
billigend, überreichte Decius einen von Gras gewunde-
nen Kranz, den Ehrenlohn desjenigen der ein Heer aus
Feindes Gewalt und Belagerung befreyte: einen glei-
chen weihten ihm seine Gefährten. Er brachte den Opfer-
stier dem Kriegsgott dar, die hundert Rinder schenkte
er seinen Soldaten; und um ihr Fest zu vollenden, gab
jeder Soldat des übrigen Heers ihnen ein Pfund Korn
und einen Schoppen Wein.

Gegen Suessula müssen beyde römische Heere unter
Valerius Oberbefehl vereinigt gewesen seyn, weil dieser,
den Feind von dort verfolgend, zwey Legionen zurück-
ließ: mehrere aber, außer den Hülfstruppen, zählte ein
consularisches Armeecorps nach der alten Einrichtung
nicht, also daß deren zwey vereinigt gewesen seyn müssen.

Dort hatte sich das am Gaurus geschlagene Heer
gesetzt, durch zahlreiche Aushebungen hergestellt, und
fuhr fort Kampanien zu verwüsten. So vorsichtig als
entschlossen, wagte es Valerius nicht das feste Lager an-
zugreifen: er schickte allen Troß fort, welcher in Ka-
puas Nähe um so leichter entbehrlich war, und bezog
ein enges Lager welches nur die Bewaffneten, vermuth-
lich, wie das Lager der Consuln C. Claudius und M.

ber zu erzaͤhlen. Der Tribun erhielt, außer andern ge-
woͤhnlichen Ehrenzeichen, einen goldenen Kranz, hundert
Rinder, und einen ausgezeichneten weißen Stier mit ver-
goldeten Hoͤrnern. Dies war vor Alters die hoͤchſte Beloh-
nung. Die Soldaten empfingen auf immer doppelte Portio-
nen, jeder zwey Kleider, und einen Ochſen. Die Ar-
mee, das Geſchenk des Conſuls mit lautem Geſchrey
billigend, uͤberreichte Decius einen von Gras gewunde-
nen Kranz, den Ehrenlohn desjenigen der ein Heer aus
Feindes Gewalt und Belagerung befreyte: einen glei-
chen weihten ihm ſeine Gefaͤhrten. Er brachte den Opfer-
ſtier dem Kriegsgott dar, die hundert Rinder ſchenkte
er ſeinen Soldaten; und um ihr Feſt zu vollenden, gab
jeder Soldat des uͤbrigen Heers ihnen ein Pfund Korn
und einen Schoppen Wein.

Gegen Sueſſula muͤſſen beyde roͤmiſche Heere unter
Valerius Oberbefehl vereinigt geweſen ſeyn, weil dieſer,
den Feind von dort verfolgend, zwey Legionen zuruͤck-
ließ: mehrere aber, außer den Huͤlfstruppen, zaͤhlte ein
conſulariſches Armeecorps nach der alten Einrichtung
nicht, alſo daß deren zwey vereinigt geweſen ſeyn muͤſſen.

Dort hatte ſich das am Gaurus geſchlagene Heer
geſetzt, durch zahlreiche Aushebungen hergeſtellt, und
fuhr fort Kampanien zu verwuͤſten. So vorſichtig als
entſchloſſen, wagte es Valerius nicht das feſte Lager an-
zugreifen: er ſchickte allen Troß fort, welcher in Ka-
puas Naͤhe um ſo leichter entbehrlich war, und bezog
ein enges Lager welches nur die Bewaffneten, vermuth-
lich, wie das Lager der Conſuln C. Claudius und M.

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[502/0518] ber zu erzaͤhlen. Der Tribun erhielt, außer andern ge- woͤhnlichen Ehrenzeichen, einen goldenen Kranz, hundert Rinder, und einen ausgezeichneten weißen Stier mit ver- goldeten Hoͤrnern. Dies war vor Alters die hoͤchſte Beloh- nung. Die Soldaten empfingen auf immer doppelte Portio- nen, jeder zwey Kleider, und einen Ochſen. Die Ar- mee, das Geſchenk des Conſuls mit lautem Geſchrey billigend, uͤberreichte Decius einen von Gras gewunde- nen Kranz, den Ehrenlohn desjenigen der ein Heer aus Feindes Gewalt und Belagerung befreyte: einen glei- chen weihten ihm ſeine Gefaͤhrten. Er brachte den Opfer- ſtier dem Kriegsgott dar, die hundert Rinder ſchenkte er ſeinen Soldaten; und um ihr Feſt zu vollenden, gab jeder Soldat des uͤbrigen Heers ihnen ein Pfund Korn und einen Schoppen Wein. Gegen Sueſſula muͤſſen beyde roͤmiſche Heere unter Valerius Oberbefehl vereinigt geweſen ſeyn, weil dieſer, den Feind von dort verfolgend, zwey Legionen zuruͤck- ließ: mehrere aber, außer den Huͤlfstruppen, zaͤhlte ein conſulariſches Armeecorps nach der alten Einrichtung nicht, alſo daß deren zwey vereinigt geweſen ſeyn muͤſſen. Dort hatte ſich das am Gaurus geſchlagene Heer geſetzt, durch zahlreiche Aushebungen hergeſtellt, und fuhr fort Kampanien zu verwuͤſten. So vorſichtig als entſchloſſen, wagte es Valerius nicht das feſte Lager an- zugreifen: er ſchickte allen Troß fort, welcher in Ka- puas Naͤhe um ſo leichter entbehrlich war, und bezog ein enges Lager welches nur die Bewaffneten, vermuth- lich, wie das Lager der Conſuln C. Claudius und M.

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/518>, abgerufen am 22.11.2024.