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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812.

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alten italischen Talenten verstanden werden, zu hundert
Pfunden: welches, wenn man das Verhältniß des Gol-
des zum Silber wie Zehn zu Eins annimmt, einen
Werth von achtzig Talenten Silber, oder 800,000 De-
narien ergiebt. Ein großes Geschenk an eine fremde
Gottheit, während die einheimischen höchstens Feste, ge-
wöhnlich nur spärliche Gaben verlangten: bedeutend ge-
nug um die Größe der Eroberung darzuthun: aber auch,
wenn Veji mit einigem Recht an Größe mit Rom ver-
glichen, an Reichthum höher geschätzt wird, mit jeder
Kürzung für den Werth der schon eingenommenen Land-
schaft, und für leichtsinnige Gewissen, hinreichend ge-
ring um die vorhergehenden Berechnungen des geringen
Betrags steuerbares Vermögens, und der Unmöglichkeit
großer Geldaufbringungen zu Rom darzuthun. Histo-
risch wird die Sendung des Geschenks nach Delphi durch
die Notiz daß es im Thesaurus der Massilienser aufge-
stellt sey 84): wodurch auch die Erzählung dieser Stadt
von ihrem uralten Bündniß mit Rom bewiesen wird 85):
dann durch die Aufbringung der römischen Triremis
nach Lipara, und den Schutz, welchen sie dort von Ti-
masitheus erfuhr, der sie nach ihrer Bestimmung ent-
ließ, und mit dem der Senat zum Dank ein Gastrecht
nach griechischer Sitte schloß, welches seine Nachkom-
men im ersten punischen Kriege rettete. Von der zwie-

später seine ursprüngliche Bedeutung zurück: im sinkenden
Reich ist ein Centner und ein Talent edles Metalls wieder
gleichbedeutend.
84) Diodor XIV. c. 93.
85) Justin XLIII. c. 5.

alten italiſchen Talenten verſtanden werden, zu hundert
Pfunden: welches, wenn man das Verhaͤltniß des Gol-
des zum Silber wie Zehn zu Eins annimmt, einen
Werth von achtzig Talenten Silber, oder 800,000 De-
narien ergiebt. Ein großes Geſchenk an eine fremde
Gottheit, waͤhrend die einheimiſchen hoͤchſtens Feſte, ge-
woͤhnlich nur ſpaͤrliche Gaben verlangten: bedeutend ge-
nug um die Groͤße der Eroberung darzuthun: aber auch,
wenn Veji mit einigem Recht an Groͤße mit Rom ver-
glichen, an Reichthum hoͤher geſchaͤtzt wird, mit jeder
Kuͤrzung fuͤr den Werth der ſchon eingenommenen Land-
ſchaft, und fuͤr leichtſinnige Gewiſſen, hinreichend ge-
ring um die vorhergehenden Berechnungen des geringen
Betrags ſteuerbares Vermoͤgens, und der Unmoͤglichkeit
großer Geldaufbringungen zu Rom darzuthun. Hiſto-
riſch wird die Sendung des Geſchenks nach Delphi durch
die Notiz daß es im Theſaurus der Maſſilienſer aufge-
ſtellt ſey 84): wodurch auch die Erzaͤhlung dieſer Stadt
von ihrem uralten Buͤndniß mit Rom bewieſen wird 85):
dann durch die Aufbringung der roͤmiſchen Triremis
nach Lipara, und den Schutz, welchen ſie dort von Ti-
maſitheus erfuhr, der ſie nach ihrer Beſtimmung ent-
ließ, und mit dem der Senat zum Dank ein Gaſtrecht
nach griechiſcher Sitte ſchloß, welches ſeine Nachkom-
men im erſten puniſchen Kriege rettete. Von der zwie-

ſpaͤter ſeine urſpruͤngliche Bedeutung zuruͤck: im ſinkenden
Reich iſt ein Centner und ein Talent edles Metalls wieder
gleichbedeutend.
84) Diodor XIV. c. 93.
85) Juſtin XLIII. c. 5.
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[239/0255] alten italiſchen Talenten verſtanden werden, zu hundert Pfunden: welches, wenn man das Verhaͤltniß des Gol- des zum Silber wie Zehn zu Eins annimmt, einen Werth von achtzig Talenten Silber, oder 800,000 De- narien ergiebt. Ein großes Geſchenk an eine fremde Gottheit, waͤhrend die einheimiſchen hoͤchſtens Feſte, ge- woͤhnlich nur ſpaͤrliche Gaben verlangten: bedeutend ge- nug um die Groͤße der Eroberung darzuthun: aber auch, wenn Veji mit einigem Recht an Groͤße mit Rom ver- glichen, an Reichthum hoͤher geſchaͤtzt wird, mit jeder Kuͤrzung fuͤr den Werth der ſchon eingenommenen Land- ſchaft, und fuͤr leichtſinnige Gewiſſen, hinreichend ge- ring um die vorhergehenden Berechnungen des geringen Betrags ſteuerbares Vermoͤgens, und der Unmoͤglichkeit großer Geldaufbringungen zu Rom darzuthun. Hiſto- riſch wird die Sendung des Geſchenks nach Delphi durch die Notiz daß es im Theſaurus der Maſſilienſer aufge- ſtellt ſey 84): wodurch auch die Erzaͤhlung dieſer Stadt von ihrem uralten Buͤndniß mit Rom bewieſen wird 85): dann durch die Aufbringung der roͤmiſchen Triremis nach Lipara, und den Schutz, welchen ſie dort von Ti- maſitheus erfuhr, der ſie nach ihrer Beſtimmung ent- ließ, und mit dem der Senat zum Dank ein Gaſtrecht nach griechiſcher Sitte ſchloß, welches ſeine Nachkom- men im erſten puniſchen Kriege rettete. Von der zwie- 83) 84) Diodor XIV. c. 93. 85) Juſtin XLIII. c. 5. 83) ſpaͤter ſeine urſpruͤngliche Bedeutung zuruͤck: im ſinkenden Reich iſt ein Centner und ein Talent edles Metalls wieder gleichbedeutend.

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Zitationshilfe: Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/255>, abgerufen am 24.11.2024.