ginius war zurückgekommen; von ihm und seinen Beglei- tern, zu zahlreich als daß die feigen Decemvirn es gewagt hätten sie zu verhaften, hatten die Soldaten die Vorfälle des Morgens vernommen. Sie waren bewaffnet: sie fühlten daß sie frey waren zu handeln. In tumultuari- scher Bewegung ward beschlossen die Fahnen zu nehmen und nach Rom zu gehen. Dort angelangt besetzten sie den Aventinus; hier versammelte sich bey ihnen wer Schutz bedurfte, und wer für die Befreyung des Vaterlands ent- schlossen war. Der Senat blieb in der Tyrannen Knecht- schaft. Abgeordnete begaben sich auf den Aventinus, im Nahmen des Senats den Rebellen ihr Vergehen vorzuwer- fen, und sie aufzufordern zum Gehorsam zurückkehrend Ver- zeihung zu erwerben. Das Volk entließ sie ohne Antwort und mit der Erklärung; sie würden nur L. Valerius und M. Horatius anhören. Auch das andre Heer, durch Ici- lius und Numitorius aufgerufen, entsagte den Tyran- nen. Unter Fahnen und Waffen rückten die von der sabi- nischen Gränze zurückkehrenden Legionen durch das Colli- nische Thor in die Stadt ein, durchzogen sie friedlich, und vereinigten sich mit dem ersten Heer auf dem Aventinus.
Jedes hatte zehn Tribunen als seine Obern anerkannt, also daß jede plebejische mit ihrer Region erhaltene Tribus einem Obersten gehorchte, und von ihm repräsentirt ward. Die ein und zwanzigste, die Claudia, war dem Volk fremd. Auch dieses deutet auf eine Magistratur plebejischer Tribu- nen, älter und verschieden von den Volksrepräsentanten, zu der das Volk zurückkehrte weil die letzten ihm fehlten. Von diesen Vorstehern der zwanzig Tribus hat Pompo-
ginius war zuruͤckgekommen; von ihm und ſeinen Beglei- tern, zu zahlreich als daß die feigen Decemvirn es gewagt haͤtten ſie zu verhaften, hatten die Soldaten die Vorfaͤlle des Morgens vernommen. Sie waren bewaffnet: ſie fuͤhlten daß ſie frey waren zu handeln. In tumultuari- ſcher Bewegung ward beſchloſſen die Fahnen zu nehmen und nach Rom zu gehen. Dort angelangt beſetzten ſie den Aventinus; hier verſammelte ſich bey ihnen wer Schutz bedurfte, und wer fuͤr die Befreyung des Vaterlands ent- ſchloſſen war. Der Senat blieb in der Tyrannen Knecht- ſchaft. Abgeordnete begaben ſich auf den Aventinus, im Nahmen des Senats den Rebellen ihr Vergehen vorzuwer- fen, und ſie aufzufordern zum Gehorſam zuruͤckkehrend Ver- zeihung zu erwerben. Das Volk entließ ſie ohne Antwort und mit der Erklaͤrung; ſie wuͤrden nur L. Valerius und M. Horatius anhoͤren. Auch das andre Heer, durch Ici- lius und Numitorius aufgerufen, entſagte den Tyran- nen. Unter Fahnen und Waffen ruͤckten die von der ſabi- niſchen Graͤnze zuruͤckkehrenden Legionen durch das Colli- niſche Thor in die Stadt ein, durchzogen ſie friedlich, und vereinigten ſich mit dem erſten Heer auf dem Aventinus.
Jedes hatte zehn Tribunen als ſeine Obern anerkannt, alſo daß jede plebejiſche mit ihrer Region erhaltene Tribus einem Oberſten gehorchte, und von ihm repraͤſentirt ward. Die ein und zwanzigſte, die Claudia, war dem Volk fremd. Auch dieſes deutet auf eine Magiſtratur plebejiſcher Tribu- nen, aͤlter und verſchieden von den Volksrepraͤſentanten, zu der das Volk zuruͤckkehrte weil die letzten ihm fehlten. Von dieſen Vorſtehern der zwanzig Tribus hat Pompo-
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ginius war zuruͤckgekommen; von ihm und ſeinen Beglei-
tern, zu zahlreich als daß die feigen Decemvirn es gewagt
haͤtten ſie zu verhaften, hatten die Soldaten die Vorfaͤlle
des Morgens vernommen. Sie waren bewaffnet: ſie
fuͤhlten daß ſie frey waren zu handeln. In tumultuari-
ſcher Bewegung ward beſchloſſen die Fahnen zu nehmen
und nach Rom zu gehen. Dort angelangt beſetzten ſie den
Aventinus; hier verſammelte ſich bey ihnen wer Schutz
bedurfte, und wer fuͤr die Befreyung des Vaterlands ent-
ſchloſſen war. Der Senat blieb in der Tyrannen Knecht-
ſchaft. Abgeordnete begaben ſich auf den Aventinus, im
Nahmen des Senats den Rebellen ihr Vergehen vorzuwer-
fen, und ſie aufzufordern zum Gehorſam zuruͤckkehrend Ver-
zeihung zu erwerben. Das Volk entließ ſie ohne Antwort
und mit der Erklaͤrung; ſie wuͤrden nur L. Valerius und
M. Horatius anhoͤren. Auch das andre Heer, durch Ici-
lius und Numitorius aufgerufen, entſagte den Tyran-
nen. Unter Fahnen und Waffen ruͤckten die von der ſabi-
niſchen Graͤnze zuruͤckkehrenden Legionen durch das Colli-
niſche Thor in die Stadt ein, durchzogen ſie friedlich, und
vereinigten ſich mit dem erſten Heer auf dem Aventinus.
Jedes hatte zehn Tribunen als ſeine Obern anerkannt,
alſo daß jede plebejiſche mit ihrer Region erhaltene Tribus
einem Oberſten gehorchte, und von ihm repraͤſentirt ward.
Die ein und zwanzigſte, die Claudia, war dem Volk fremd.
Auch dieſes deutet auf eine Magiſtratur plebejiſcher Tribu-
nen, aͤlter und verſchieden von den Volksrepraͤſentanten,
zu der das Volk zuruͤckkehrte weil die letzten ihm fehlten.
Von dieſen Vorſtehern der zwanzig Tribus hat Pompo-
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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 2. Berlin, 1812, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische02_1812/155>, abgerufen am 25.11.2024.
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