Syrakusä 78); die große Niederlage welche damals ihre Flotte erlitt scheint ihre Seemacht, wie es der Dichter betete 79), gebrochen zu haben: denn bey dem Seezug der Syrakusaner im Jahr 299, auf dem Ilva erobert und Corsica verheert ward, stellten sich ihnen keine tyr- rhenische Schiffe entgegen, sondern durch Bestechung der Feldherrn suchte Etrurien die Gefahr abzuwenden 80). Noch wehrloser war ihre Küste im Jahr 368, als Diony- sius der ältere sie plünderte 81). Keine Spur einer See- macht findet sich während die Römer die Städte der Küste bekriegten, und im ersten punischen Kriege müssen sie gar keine Kriegsschiffe mehr gehabt haben, da es den Römern so gänzlich daran gebrach, und nur einzelne Trieren und Pentekontoren der griechischen Städte Süditaliens ihnen zu Gebote standen 82).
Zwischen den etruskischen Seestädten und Karthago bestanden noch in Aristoteles Zeitalter Bündnisse, welche, wie die noch erhaltnen römischen, das Recht des Handels bestimmten, ihn sicherten und beschränkten; enthielten sie auch Hülfsverpflichtungen 83), so scheinen diese nur gegen solche Völker in Kraft gewesen zu seyn welche nicht ähn- liche Bündnisse mit Karthago hatten, sonst hätte dieses
78) Ders. XI. e. 51.
79) Pindar Pyth. I. v. 137 -- 141.
80) Diodor XI. c. 88.
81) Ders. XV. c. 14.
82) Polybius I. c. 20.
83) Aristoteles Polit. III. c. 9.
Syrakuſaͤ 78); die große Niederlage welche damals ihre Flotte erlitt ſcheint ihre Seemacht, wie es der Dichter betete 79), gebrochen zu haben: denn bey dem Seezug der Syrakuſaner im Jahr 299, auf dem Ilva erobert und Corſica verheert ward, ſtellten ſich ihnen keine tyr- rheniſche Schiffe entgegen, ſondern durch Beſtechung der Feldherrn ſuchte Etrurien die Gefahr abzuwenden 80). Noch wehrloſer war ihre Kuͤſte im Jahr 368, als Diony- ſius der aͤltere ſie pluͤnderte 81). Keine Spur einer See- macht findet ſich waͤhrend die Roͤmer die Staͤdte der Kuͤſte bekriegten, und im erſten puniſchen Kriege muͤſſen ſie gar keine Kriegsſchiffe mehr gehabt haben, da es den Roͤmern ſo gaͤnzlich daran gebrach, und nur einzelne Triëren und Pentekontoren der griechiſchen Staͤdte Suͤditaliens ihnen zu Gebote ſtanden 82).
Zwiſchen den etruskiſchen Seeſtaͤdten und Karthago beſtanden noch in Ariſtoteles Zeitalter Buͤndniſſe, welche, wie die noch erhaltnen roͤmiſchen, das Recht des Handels beſtimmten, ihn ſicherten und beſchraͤnkten; enthielten ſie auch Huͤlfsverpflichtungen 83), ſo ſcheinen dieſe nur gegen ſolche Voͤlker in Kraft geweſen zu ſeyn welche nicht aͤhn- liche Buͤndniſſe mit Karthago hatten, ſonſt haͤtte dieſes
78) Derſ. XI. e. 51.
79) Pindar Pyth. I. v. 137 — 141.
80) Diodor XI. c. 88.
81) Derſ. XV. c. 14.
82) Polybius I. c. 20.
83) Ariſtoteles Polit. III. c. 9.
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Syrakuſaͤ 78); die große Niederlage welche damals ihre
Flotte erlitt ſcheint ihre Seemacht, wie es der Dichter
betete 79), gebrochen zu haben: denn bey dem Seezug
der Syrakuſaner im Jahr 299, auf dem Ilva erobert
und Corſica verheert ward, ſtellten ſich ihnen keine tyr-
rheniſche Schiffe entgegen, ſondern durch Beſtechung der
Feldherrn ſuchte Etrurien die Gefahr abzuwenden 80).
Noch wehrloſer war ihre Kuͤſte im Jahr 368, als Diony-
ſius der aͤltere ſie pluͤnderte 81). Keine Spur einer See-
macht findet ſich waͤhrend die Roͤmer die Staͤdte der Kuͤſte
bekriegten, und im erſten puniſchen Kriege muͤſſen ſie gar
keine Kriegsſchiffe mehr gehabt haben, da es den Roͤmern
ſo gaͤnzlich daran gebrach, und nur einzelne Triëren und
Pentekontoren der griechiſchen Staͤdte Suͤditaliens ihnen
zu Gebote ſtanden 82).
Zwiſchen den etruskiſchen Seeſtaͤdten und Karthago
beſtanden noch in Ariſtoteles Zeitalter Buͤndniſſe, welche,
wie die noch erhaltnen roͤmiſchen, das Recht des Handels
beſtimmten, ihn ſicherten und beſchraͤnkten; enthielten ſie
auch Huͤlfsverpflichtungen 83), ſo ſcheinen dieſe nur gegen
ſolche Voͤlker in Kraft geweſen zu ſeyn welche nicht aͤhn-
liche Buͤndniſſe mit Karthago hatten, ſonſt haͤtte dieſes
78) Derſ. XI. e. 51.
79) Pindar Pyth. I. v. 137 — 141.
80) Diodor XI. c. 88.
81) Derſ. XV. c. 14.
82) Polybius I. c. 20.
83) Ariſtoteles Polit. III. c. 9.
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Niebuhr, Barthold Georg: Römische Geschichte. T. 1. Berlin, 1811, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/niebuhr_roemische01_1811/107>, abgerufen am 22.11.2024.
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