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Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776.

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Achtes Buch.
Erster Abschnitt.

Die frische Luft, und der wohlthätige Einfluß der
Sonne, gaben unvermerkt dem matten Körper
des Sebaldus so viel Kräfte, daß auch sein Geist
wieder ruhiger ward, und er anfieng, seinen Zu-
stand, so elend er war, zu ertragen.

Eines Tages sahe er zwey Leute zu Pferde, von
weitem ankommen, einen, mit einen blauen Frack
bekleidet, auf einem muthigen Hengst, und den
andern, in einem rosenrothen Rocke mit silbernen
Franzen, auf einem gemächlichen Pasgänger. Er
eilte, das Heck so geschwind aufzumachen, als es
seine Schwachheit erlaubte. Er zog zugleich seine
Mütze ab, und zeigte sein von Alter, Gram und
Ungemach gereiftes Haupthaar.

Als
F 4


Achtes Buch.
Erſter Abſchnitt.

Die friſche Luft, und der wohlthaͤtige Einfluß der
Sonne, gaben unvermerkt dem matten Koͤrper
des Sebaldus ſo viel Kraͤfte, daß auch ſein Geiſt
wieder ruhiger ward, und er anfieng, ſeinen Zu-
ſtand, ſo elend er war, zu ertragen.

Eines Tages ſahe er zwey Leute zu Pferde, von
weitem ankommen, einen, mit einen blauen Frack
bekleidet, auf einem muthigen Hengſt, und den
andern, in einem roſenrothen Rocke mit ſilbernen
Franzen, auf einem gemaͤchlichen Pasgaͤnger. Er
eilte, das Heck ſo geſchwind aufzumachen, als es
ſeine Schwachheit erlaubte. Er zog zugleich ſeine
Muͤtze ab, und zeigte ſein von Alter, Gram und
Ungemach gereiftes Haupthaar.

Als
F 4
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[85[84]/0093] Achtes Buch. Erſter Abſchnitt. Die friſche Luft, und der wohlthaͤtige Einfluß der Sonne, gaben unvermerkt dem matten Koͤrper des Sebaldus ſo viel Kraͤfte, daß auch ſein Geiſt wieder ruhiger ward, und er anfieng, ſeinen Zu- ſtand, ſo elend er war, zu ertragen. Eines Tages ſahe er zwey Leute zu Pferde, von weitem ankommen, einen, mit einen blauen Frack bekleidet, auf einem muthigen Hengſt, und den andern, in einem roſenrothen Rocke mit ſilbernen Franzen, auf einem gemaͤchlichen Pasgaͤnger. Er eilte, das Heck ſo geſchwind aufzumachen, als es ſeine Schwachheit erlaubte. Er zog zugleich ſeine Muͤtze ab, und zeigte ſein von Alter, Gram und Ungemach gereiftes Haupthaar. Als F 4

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Zitationshilfe: Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776, S. 85[84]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_nothanker03_1776/93>, abgerufen am 24.11.2024.