gebuchs besorgt hatte, um ihm diese Uebersetzung zum Verlage anzubieten.
Van der Kuit unterließ nicht, die gewöhnlichen Schwierigkeiten zu machen: Daß er mit Verlag über- häuft, daß der Handel gefallen sey, daß Druck und Papier immer theurer werde, daß man vorher et- was von dem Werke sehen, daß man es allenfalls gelehrten Leuten zur Prüfung übergeben, und be- sonders, daß man, der Kunstrichter wegen, erfor- schen müsse, ob nicht wider die Reinigkeit der hollän- dischen Sprache gefehlet sey.
Auf diese Erklärung, zog Sebaldus einige Hef- te seiner Uebersetzung aus der Tasche. Jndem die- ses geschahe, trat Domine de Hysel, ein gelehrter reformirter Prediger herein, welchen Sebaldus kannte, weil er ihn oft im Buchladen gesehen hatte. Sebaldus erbot sich also, beiden etwas von seiner Uebersetzung vorzulesen. Sie giengen sämmtlich in die Schreibstube des Buchhändlers, und der Uebersetzer las, wie folget.
Sech-
gebuchs beſorgt hatte, um ihm dieſe Ueberſetzung zum Verlage anzubieten.
Van der Kuit unterließ nicht, die gewoͤhnlichen Schwierigkeiten zu machen: Daß er mit Verlag uͤber- haͤuft, daß der Handel gefallen ſey, daß Druck und Papier immer theurer werde, daß man vorher et- was von dem Werke ſehen, daß man es allenfalls gelehrten Leuten zur Pruͤfung uͤbergeben, und be- ſonders, daß man, der Kunſtrichter wegen, erfor- ſchen muͤſſe, ob nicht wider die Reinigkeit der hollaͤn- diſchen Sprache gefehlet ſey.
Auf dieſe Erklaͤrung, zog Sebaldus einige Hef- te ſeiner Ueberſetzung aus der Taſche. Jndem die- ſes geſchahe, trat Domine de Hyſel, ein gelehrter reformirter Prediger herein, welchen Sebaldus kannte, weil er ihn oft im Buchladen geſehen hatte. Sebaldus erbot ſich alſo, beiden etwas von ſeiner Ueberſetzung vorzuleſen. Sie giengen ſaͤmmtlich in die Schreibſtube des Buchhaͤndlers, und der Ueberſetzer las, wie folget.
Sech-
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[56[55]/0064]
gebuchs beſorgt hatte, um ihm dieſe Ueberſetzung zum
Verlage anzubieten.
Van der Kuit unterließ nicht, die gewoͤhnlichen
Schwierigkeiten zu machen: Daß er mit Verlag uͤber-
haͤuft, daß der Handel gefallen ſey, daß Druck und
Papier immer theurer werde, daß man vorher et-
was von dem Werke ſehen, daß man es allenfalls
gelehrten Leuten zur Pruͤfung uͤbergeben, und be-
ſonders, daß man, der Kunſtrichter wegen, erfor-
ſchen muͤſſe, ob nicht wider die Reinigkeit der hollaͤn-
diſchen Sprache gefehlet ſey.
Auf dieſe Erklaͤrung, zog Sebaldus einige Hef-
te ſeiner Ueberſetzung aus der Taſche. Jndem die-
ſes geſchahe, trat Domine de Hyſel, ein gelehrter
reformirter Prediger herein, welchen Sebaldus
kannte, weil er ihn oft im Buchladen geſehen hatte.
Sebaldus erbot ſich alſo, beiden etwas von ſeiner
Ueberſetzung vorzuleſen. Sie giengen ſaͤmmtlich
in die Schreibſtube des Buchhaͤndlers, und der
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Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776, S. 56[55]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_nothanker03_1776/64>, abgerufen am 23.07.2024.
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