Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776.nochmals beyläufig, des hirtenliebenden Jan Ha- gels. Gutmüthige Layen, welche aufmerksam zuhören, So gieng es dem Kaufmanne und seiner Frau, die gefangene
nochmals beylaͤufig, des hirtenliebenden Jan Ha- gels. Gutmuͤthige Layen, welche aufmerkſam zuhoͤren, So gieng es dem Kaufmanne und ſeiner Frau, die gefangene
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nochmals beylaͤufig, des hirtenliebenden Jan Ha-
gels.
Gutmuͤthige Layen, welche aufmerkſam zuhoͤren,
wenn geiſtliche Herren, uͤber die Orthodorie und He-
terodoxie eines andern ſtreiten, befinden ſich ohnge-
faͤhr in der Lage, als wenn gewoͤhnliche Menſchen,
bey der Konſultation gelehrter Aerzte, uͤber den un-
gewiſſen Zuſtand eines Kranken, zugegen ſind. Sie
trauen dem Patienten, nicht allein, bald alle die frem-
den Krankheiten zu, deren griechiſche Namen ihm
von beiden Seiten zugeworfen werden, ſondern, es
faͤngt ſie wohl ſelbſt an, ein Schwindel, Kopfweh
oder Gliederreiſſen anzuwandeln; wenn man die
ganze Pathologie ſo vor ihnen die Muſterung paſ-
ſiren laͤßt.
So gieng es dem Kaufmanne und ſeiner Frau, die
den ganzen Streit voll Betaͤubung angehoͤrt hat-
ten. Sie ſahen bald den Sebaldus ganz furchtſam
daruͤber an, daß er, wider alles Vermuthen, ſich
ſo graͤßliche Lehren behaupte, bald wollten ſie
ihn, mit dem vielen Guten, das ſie ſonſt an ihm be-
merkt hatten, entſchuldigen, bald fiengen ſie an, fuͤr
ſich ſelbſt zu fuͤrchten, ob ſie wohl in ihrem
Chriſtenthume ſo lau geworden, um die Jrrlehren
nicht zu fuͤhlen, bald gereute es ſie, daß die wohlan-
gefangene
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