Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776.

Bild:
<< vorherige Seite



gleich, nebst dem ebengedachten Gratulationsschrel-
ben des D. Stauzius, auch den bisher treulich
verwahrten Kommentar über die Apokalypse, mit.

Nothanker der Sohn, alias Rambold, ver-
uneinigte sich bald mit dem Hrn. von Haberwald
wegen einer Spielschuld, und verlor also alle
Hoffnung, dem alten Pfarrer desselben adjungirt
zu werden. Daher ist er auf andere Rathschläge
zu seiner Versorgung gefallen. Er hat sich in
den Kopf gesetzt, Professor der praktischen Philo-
sophie oder der schönen Wissenschaften, auf irgend
einer Universität, oder allenfalls an einem akade-
mischen Gymnasium, zu werden, weil er sich ein-
bildet, in diesen Wissenschaften wichtige Entde-
ckungen gemacht zu haben. Wenn er eine solche
Stelle eher erhält, als der Kornet den gesuch-
ten Abschied bekömmt, so könnte er auch wohl

etwan
L 4



gleich, nebſt dem ebengedachten Gratulationsſchrel-
ben des D. Stauzius, auch den bisher treulich
verwahrten Kommentar uͤber die Apokalypſe, mit.

Nothanker der Sohn, alias Rambold, ver-
uneinigte ſich bald mit dem Hrn. von Haberwald
wegen einer Spielſchuld, und verlor alſo alle
Hoffnung, dem alten Pfarrer deſſelben adjungirt
zu werden. Daher iſt er auf andere Rathſchlaͤge
zu ſeiner Verſorgung gefallen. Er hat ſich in
den Kopf geſetzt, Profeſſor der praktiſchen Philo-
ſophie oder der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, auf irgend
einer Univerſitaͤt, oder allenfalls an einem akade-
miſchen Gymnaſium, zu werden, weil er ſich ein-
bildet, in dieſen Wiſſenſchaften wichtige Entde-
ckungen gemacht zu haben. Wenn er eine ſolche
Stelle eher erhaͤlt, als der Kornet den geſuch-
ten Abſchied bekoͤmmt, ſo koͤnnte er auch wohl

etwan
L 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0179" n="165[164]"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
gleich, neb&#x017F;t dem ebengedachten Gratulations&#x017F;chrel-<lb/>
ben des D. <hi rendition="#fr">Stauzius,</hi> auch den bisher treulich<lb/>
verwahrten Kommentar u&#x0364;ber die Apokalyp&#x017F;e, mit.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Nothanker</hi> der Sohn, <hi rendition="#aq">alias</hi> <hi rendition="#fr">Rambold,</hi> ver-<lb/>
uneinigte &#x017F;ich bald mit dem Hrn. von <hi rendition="#fr">Haberwald</hi><lb/>
wegen einer Spiel&#x017F;chuld, und verlor al&#x017F;o alle<lb/>
Hoffnung, dem alten Pfarrer de&#x017F;&#x017F;elben adjungirt<lb/>
zu werden. Daher i&#x017F;t er auf andere Rath&#x017F;chla&#x0364;ge<lb/>
zu &#x017F;einer Ver&#x017F;orgung gefallen. Er hat &#x017F;ich in<lb/>
den Kopf ge&#x017F;etzt, Profe&#x017F;&#x017F;or der prakti&#x017F;chen Philo-<lb/>
&#x017F;ophie oder der &#x017F;cho&#x0364;nen Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften, auf irgend<lb/>
einer Univer&#x017F;ita&#x0364;t, oder allenfalls an einem akade-<lb/>
mi&#x017F;chen Gymna&#x017F;ium, zu werden, weil er &#x017F;ich ein-<lb/>
bildet, in die&#x017F;en Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften wichtige Entde-<lb/>
ckungen gemacht zu haben. Wenn er eine &#x017F;olche<lb/>
Stelle eher erha&#x0364;lt, als der Kornet den ge&#x017F;uch-<lb/>
ten Ab&#x017F;chied beko&#x0364;mmt, &#x017F;o ko&#x0364;nnte er auch wohl<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 4</fw><fw place="bottom" type="catch">etwan</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165[164]/0179] gleich, nebſt dem ebengedachten Gratulationsſchrel- ben des D. Stauzius, auch den bisher treulich verwahrten Kommentar uͤber die Apokalypſe, mit. Nothanker der Sohn, alias Rambold, ver- uneinigte ſich bald mit dem Hrn. von Haberwald wegen einer Spielſchuld, und verlor alſo alle Hoffnung, dem alten Pfarrer deſſelben adjungirt zu werden. Daher iſt er auf andere Rathſchlaͤge zu ſeiner Verſorgung gefallen. Er hat ſich in den Kopf geſetzt, Profeſſor der praktiſchen Philo- ſophie oder der ſchoͤnen Wiſſenſchaften, auf irgend einer Univerſitaͤt, oder allenfalls an einem akade- miſchen Gymnaſium, zu werden, weil er ſich ein- bildet, in dieſen Wiſſenſchaften wichtige Entde- ckungen gemacht zu haben. Wenn er eine ſolche Stelle eher erhaͤlt, als der Kornet den geſuch- ten Abſchied bekoͤmmt, ſo koͤnnte er auch wohl etwan L 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_nothanker03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_nothanker03_1776/179
Zitationshilfe: Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776, S. 165[164]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_nothanker03_1776/179>, abgerufen am 22.11.2024.