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Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776.

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Bewegung, gänzlich pro Emerito erklärt ward.
Dieses gieng ihm sehr nahe, zumahl, da er,
außer dem öffentlichen Verluste seines Ansehens,
zu Hause, von seiner Frau, seiner Unvorsichtig-
keit halber, täglich die bittersten Vorwürfe hören
mußte. Diese Unglücksfälle machten, daß er des
Lebens satt, und dadurch vielleicht auch gegen
seine Feinde versöhnlicher wurde. Denn da er von
Hieronymus die Glücksveränderung des Sebal-
dus
vernahm, ließ er deshalb an ihn ein höfli-
ches Gratulationsschreiben gelangen, welches aber
unbeantwortet blieb.

Hieronymus nahm, mit der wärmsten Freund-
schaft, Antheil an der glücklichen Lage seines Freun-
des Sebaldus, und an Marianens Verbindung.
Er besuchte sie persönlich, um seinen alten Freund
nochmals zu umarmen, und brachte demselben zu-

gleich



Bewegung, gaͤnzlich pro Emerito erklaͤrt ward.
Dieſes gieng ihm ſehr nahe, zumahl, da er,
außer dem oͤffentlichen Verluſte ſeines Anſehens,
zu Hauſe, von ſeiner Frau, ſeiner Unvorſichtig-
keit halber, taͤglich die bitterſten Vorwuͤrfe hoͤren
mußte. Dieſe Ungluͤcksfaͤlle machten, daß er des
Lebens ſatt, und dadurch vielleicht auch gegen
ſeine Feinde verſoͤhnlicher wurde. Denn da er von
Hieronymus die Gluͤcksveraͤnderung des Sebal-
dus
vernahm, ließ er deshalb an ihn ein hoͤfli-
ches Gratulationsſchreiben gelangen, welches aber
unbeantwortet blieb.

Hieronymus nahm, mit der waͤrmſten Freund-
ſchaft, Antheil an der gluͤcklichen Lage ſeines Freun-
des Sebaldus, und an Marianens Verbindung.
Er beſuchte ſie perſoͤnlich, um ſeinen alten Freund
nochmals zu umarmen, und brachte demſelben zu-

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[164[163]/0178] Bewegung, gaͤnzlich pro Emerito erklaͤrt ward. Dieſes gieng ihm ſehr nahe, zumahl, da er, außer dem oͤffentlichen Verluſte ſeines Anſehens, zu Hauſe, von ſeiner Frau, ſeiner Unvorſichtig- keit halber, taͤglich die bitterſten Vorwuͤrfe hoͤren mußte. Dieſe Ungluͤcksfaͤlle machten, daß er des Lebens ſatt, und dadurch vielleicht auch gegen ſeine Feinde verſoͤhnlicher wurde. Denn da er von Hieronymus die Gluͤcksveraͤnderung des Sebal- dus vernahm, ließ er deshalb an ihn ein hoͤfli- ches Gratulationsſchreiben gelangen, welches aber unbeantwortet blieb. Hieronymus nahm, mit der waͤrmſten Freund- ſchaft, Antheil an der gluͤcklichen Lage ſeines Freun- des Sebaldus, und an Marianens Verbindung. Er beſuchte ſie perſoͤnlich, um ſeinen alten Freund nochmals zu umarmen, und brachte demſelben zu- gleich

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Zitationshilfe: Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 3. Berlin u. a., 1776, S. 164[163]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nicolai_nothanker03_1776/178>, abgerufen am 22.11.2024.