Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 2. Berlin u. a., 1775."logie bekommen, die sich für die Zeit, in der wir le- "ben, auf keine Weise schicken würde.' ,Sie haben ganz recht. Wenn unsere Theologen "des
”logie bekommen, die ſich fuͤr die Zeit, in der wir le- ”ben, auf keine Weiſe ſchicken wuͤrde.‛ ‚Sie haben ganz recht. Wenn unſere Theologen ”des
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”logie bekommen, die ſich fuͤr die Zeit, in der wir le-
”ben, auf keine Weiſe ſchicken wuͤrde.‛
‚Sie haben ganz recht. Wenn unſere Theologen
”die ſymboliſchen Buͤcher des ſechszehnten Jahrhun-
”derts zur unveraͤnderlichen Form des Glaubens an-
”nehmen, ſo handeln ſie gerade eben ſo klug, als
”wenn unſere Schneider die ſteifen Kragen, kurzen
”Maͤntel, und weiten mit Pelz bebraͤmten Roͤcke eben
”dieſes Jahrhunderts zur unveraͤnderlichen Form der
”Kleidertracht haͤtten feſtſetzen wollen. Die Erfah-
”rung lehret uns, daß die Meinungen ſich nicht min-
”der veraͤndern, als die Kleidertrachten. Es geht da-
”her auch den ſymboliſchen Buͤchern eben ſo, wie der
”Kleidung der Geiſtlichen. Als die ſymboliſchen Buͤ-
”cher gemacht wurden, enthielten ſie bloß die allge-
”mein angenommenen Meinungen aller Glieder der
”Lutheriſchen Kirche, ſo wie die Kleidung der Geiſt-
”lichen, dem Schnitte nach, die Kleidung aller ge-
”lehrten Leute, und die ſchwarze Farbe, die
”Farbe eines Biedermanns war, wenn er feyer-
”lich erſchien. Als die Kleidermoden ſich aͤnderten, ſo
”blieben die Geiſtlichen in derſelben immer wohl vier-
”zig oder funfzig Jahre zuruͤck, ſo wie es ihnen
”noch oft in der Litteratur und Philoſophie geht.
”Endlich aͤnderte ſich die Welt ſo ſehr, daß der Schnitt
”des
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