Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 2. Berlin u. a., 1775.werden, so würde er Unrecht haben, wider dieselbe, einen reformirten Taufzeugen anzunehmen. Ja! rief Mackligius, ein wenig verlegen, dieß Seb. Ey! nun sey Gott Dank! Wenn nur Ein Mackl. Herr Magister! Jch bitte Sie sehr, fan- Seb. O! damit schrecken Sie mich nicht! Jch meist
werden, ſo wuͤrde er Unrecht haben, wider dieſelbe, einen reformirten Taufzeugen anzunehmen. Ja! rief Mackligius, ein wenig verlegen, dieß Seb. Ey! nun ſey Gott Dank! Wenn nur Ein Mackl. Herr Magiſter! Jch bitte Sie ſehr, fan- Seb. O! damit ſchrecken Sie mich nicht! Jch meiſt
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werden, ſo wuͤrde er Unrecht haben, wider dieſelbe,
einen reformirten Taufzeugen anzunehmen.
Ja! rief Mackligius, ein wenig verlegen, dieß
war eine Ausnahme. Zudem ſahe ich wohl, der
Bremer war ein ganz guter Mann, der ſich gerade
bey uns nicht wird niederlaſſen wollen.
Seb. Ey! nun ſey Gott Dank! Wenn nur Ein
Mitglied einer andern Konfeſſion ein guter Mann
iſt, ſo moͤgens auch wohl mehrere ſeyn. Jch kann
alſo auch wohl eine Ausnahme von dem Jhnen ge-
thanen Verſprechen machen; denn warum ſollten
wir ſolche gute Leute, wie der Bremer Kaufmann
und ſeine Glaubensgenoſſen ſind, nicht lieben? —
Mackl. Herr Magiſter! Jch bitte Sie ſehr, fan-
gen Sie ja nicht wieder an, ſo zu predigen; Sie koͤn-
nen ſonſt ſich und mich ungluͤcklich machen. Wozu
wollen wir denn die Kalviniſten, und dergleichen Leute,
ſo ſehr lieben? Jm Lande duͤrfen ſie ſich doch nicht
weiter ausbreiten, als ſie leider! bereits gethan ha-
ben; denn es muß Ein Glaube, Ein Hirt und Eine
Heerde im Lande ſeyn, ſonſt koͤmmt alles in Un-
ordnung.
Seb. O! damit ſchrecken Sie mich nicht! Jch
komme eben itzt aus dem Brandenburgiſchen, wo
Menſchen von zwanzigerley Religionsgeſinnungen
meiſt
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