Nicolai, Friedrich: Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. Bd. 2. Berlin u. a., 1775.Er schrieb ihr also, daß sie Marianen, die sie, aus Er schmeichelte sich, es so einzurichten, daß Ma- Vier-
Er ſchrieb ihr alſo, daß ſie Marianen, die ſie, aus Er ſchmeichelte ſich, es ſo einzurichten, daß Ma- Vier-
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Er ſchrieb ihr alſo, daß ſie Marianen, die ſie, aus
weiſen Abſichten, von ihrem Schloſſe entlernt haͤtte,
auch hier wegſchaffen muͤßte, weil ihr Neffe, ſo lange
er ihren Auffenthalt wuͤßte, auch nach ſeiner Abreiſe,
nicht von ihr ablaſſen wuͤrde. Sein unmaßgeblicher
Vorſchlag war, ſie ſolle insgeheim einen Wagen mit
drey ſtarken Kerlen ſenden, und er nahm es auf ſich,
Marianen, ohne großes Aufſehen, in derſelben
Haͤnde zu liefern. Zuletzt gab er zu verſtehen, daß
wenn nur erſt die bewußte Pfarre vakant waͤre, ſich
auch ein auſtaͤndiger Ehemann fuͤr Marianen fin-
den wuͤrde, wodurch Saͤuglings unbedachtſamer
Liebe und ihrer Furcht auf einmal wuͤrde ein Ende
gemacht werden.
Er ſchmeichelte ſich, es ſo einzurichten, daß Ma-
riane es nicht merken koͤnne, daß er an der Entfuͤh-
rung Theil habe, und nahm ſich vor, ſobald er nur
ſeinen jungen Herrn nach Hauſe gebracht haͤtte, zu-
ruͤckzukehren, und aus den Haͤnden der Frau von
Hohenauf eine reiche Pfarre und eine ſchoͤne Frau
zu erhalten; denn daß ſich Mariane weigern koͤnnte
ſeine Hand anzunehmen, ſchien ihm gar nicht wahr-
ſcheinlich.
Vier-
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