Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599.Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. redet: Jten/ der Geist der Warheit/ der vom Vatter außgehet/Matth. 20.Luc. 21. Mar. 13. Johan. 15. Jerem. 1. derwirt zeugen von mir/ vnd jr werdet auch zeugen. Vnd zu dem Propheten Jeremia sagt Gott der Herr: Du solt ge- hen/ wohin ich dich sende/ vnd predigen was ich dich heisse. Si- he/ Jch lege meine Wort in deinen Mundt. Vnd am andernOsc. 6. Orte Jch rede zu den Propheten/ vnnd ich bins/ der so viel Weissagung gibt/ vnd durch die Propheten mich erzeige. Jtem/ Jch hofele sie durch die Propheten/ vnd tödte sie durch meines Mundts Rede/ daß dein Recht ans Liecht komme. Darvmb wenn ein Prediger auff der Cantzel stehet/ predigtGottselige Pre- Diesen letzten Spruch erklärt Luth. mit nachfolgende Wer-Lutherus Tom. im H h ij
Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. redet: Jtẽ/ der Geiſt der Warheit/ der vom Vatter außgehet/Matth. 20.Luc. 21. Mar. 13. Johan. 15. Jerem. 1. derwirt zeugen von mir/ vnd jr werdet auch zeugen. Vnd zu dem Propheten Jeremia ſagt Gott der Herr: Du ſolt ge- hen/ wohin ich dich ſende/ vñ predigen was ich dich heiſſe. Si- he/ Jch lege meine Wort in deinen Mundt. Vnd am andernOſc. 6. Orte Jch rede zu den Propheten/ vnnd ich bins/ der ſo viel Weiſſagung gibt/ vnd durch die Propheten mich erzeige. Jtem/ Jch hofele ſie durch die Propheten/ vnd tödte ſie durch meines Mundts Rede/ daß dein Recht ans Liecht komme. Darvmb weñ ein Prediger auff der Cantzel ſtehet/ predigtGottſelige Pre- Dieſen letztẽ Spꝛuch erklärt Luth. mit nachfolgende Wer-Lutherus Tom. im H h ij
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Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.
redet: Jtẽ/ der Geiſt der Warheit/ der vom Vatter außgehet/
derwirt zeugen von mir/ vnd jr werdet auch zeugen. Vnd zu
dem Propheten Jeremia ſagt Gott der Herr: Du ſolt ge-
hen/ wohin ich dich ſende/ vñ predigen was ich dich heiſſe. Si-
he/ Jch lege meine Wort in deinen Mundt. Vnd am andern
Orte Jch rede zu den Propheten/ vnnd ich bins/ der ſo viel
Weiſſagung gibt/ vnd durch die Propheten mich erzeige.
Jtem/ Jch hofele ſie durch die Propheten/ vnd tödte ſie durch
meines Mundts Rede/ daß dein Recht ans Liecht komme.
Matth. 20.
Luc. 21.
Mar. 13.
Johan. 15.
Jerem. 1.
Oſc. 6.
Darvmb weñ ein Prediger auff der Cantzel ſtehet/ predigt
Gottes Wort/ bleibt bey der Schrifft/ führet ſie recht eyn/
vnd erkläret das Euangelium verſtändtlich/ dz es mit Frucht
angehört/ vnd zu Hertzen gefaſſet wirt. Deßgleichẽ/ da er die
H. hochwirdige Sacramenta verwaltet/ tauffet/ vnd reichet
das Abendtmal/ da iſt er ein recht Werckzeug der H. Drey-
faltigkeit/ borget dem H. Geiſt ſein Zungẽ/ vnd bekompt den
Ruhm in der Schrifft/ daß er als ein Geiſtlicher Vatter
Geiſtliche Kinder zeuge/ wie S. Paulus ſich nit ſchämet/ of-
fentlich davon zu ſchreibẽ: Jch vermahne euch (ſagt er zu den
Corinthern) als meine liebe Kinder: Deñ ob jr gleich 10000.
Zucht meiſter hettet in Chꝛiſto/ ſo habt jr doch nit viel Vätter/
deñ ich habe euch gezeuget in Chriſto Jeſu durchs Euange-
lion. Vñ zun Galatern ſagt er: Mein lieben Kinder/ welche
ich abermal mit Angſtẽ gebere/ biß daß Chriſtus in euch eine
Geſtalt gewinne.
Gottſelige Pre-
diger tragẽ auch
den Ruhm/ daß
ſie jhre Zuhörer
Geiſtlich wider-
geberen.
1. Corinth. 4.
Galat. 4.
Dieſen letztẽ Spꝛuch erklärt Luth. mit nachfolgende Wer-
ten. Die Apoſtel/ alle from̃e Prediger vñ auch Schulmeiſter
ſind (jrer Weiſe nach) auch vnſere Eltern. Deñ gleich wie wir
auß d’ natürlichẽ Geburt/ von den Eltern Geſtalt d’ Leibe ha-
ben/ Alſo helffen dieſe dazu/ dz vnſere Hertzẽ vñ Gewiſſen ein
recht Geſtalt in vns gewinnen. Die recht Geſtalt aber/ die ein
Chꝛiſtlich Hertz haben ſoll/ iſt der Glaube oder Zuverſicht
im
Lutherus Tom.
1. Vvitteb. Ger.
fol. 239.
Apoſtel/ Predi-
ger vnd Schul-
meiſter ſind
Vätter.
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