Nicolai, Philipp: Frewden Spiegel deß ewigen Lebens. Frankfurt (Main), 1599.Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. stände dieses edlen Geheimnuß recht ansehen/ vnd ordent-Betrachtungaller Vrsach vnd Vmbständt vn- ser Widerge- burt. lich bedencken/ nemlich/ 1. wer der Vatter vnd Werckmeister dieser Widergeburt eygentlich sey? 2. Was jhn zu diesem Werck bewege? 3. Wer die Mutter oder die schwangere Ge- bererin seyn möge? 4. Was diese Gebererin für ein vteru oder Mutterleib habe/ darinn diß Werck verrichtet wirdt? 5. Womit diese Mutter werde besamet? 6. Was für eusserliche Werckzeuge dazu kommen/ die den heyligen himmlischen Sa- men außbreiten vnd forttreiben? 7. Wie das gantze Werck der heyligen Widergeburt in dem Geistlichen vtero vnnd Mutterleibe eygentlich zugehe? 8. Wie lang es währe? 9. Was es für ein Endenemme? 10. Wozu der Mensch wider- geborn werde/ vnd was jhm solchs nütze? 11. Wie ein Wider- geborner in der Schrifft genennet werde? Vnd endtlich zum 12. Wie ein Christ auff dieser Welt/ jhm für allen Dingen die himmlische Widergeburt soll angelegen seyn lassen. Diese zwölff Stück laßt vns ordentlich nach einander erwegen. Causa efficiens principalis. ANfänglich ist der Werckmeister/ oder der Vat- Vnd wirdt das Werck der Widergeburt/ sonderlichDie Widerge- das G g ij
Der Ander Theil deß Frewden Spiegels. ſtände dieſes edlen Geheimnuß recht anſehen/ vnd ordent-Betrachtungaller Vrſach vñ Vmbſtändt vn- ſer Widerge- burt. lich bedencken/ nemlich/ 1. wer der Vatter vnd Werckmeiſter dieſer Widergeburt eygentlich ſey? 2. Was jhn zu dieſem Werck bewege? 3. Wer die Mutter oder die ſchwangere Ge- beꝛeꝛin ſeyn möge? 4. Was dieſe Gebererin für ein vterũ oder Mutterleib habe/ darinn diß Werck verrichtet wirdt? 5. Womit dieſe Mutter werde beſamet? 6. Was für euſſerliche Werckzeuge dazu kommen/ die den heyligen him̃liſchen Sa- men außbreiten vnd forttreiben? 7. Wie das gantze Werck der heyligen Widergeburt in dem Geiſtlichen vtero vnnd Mutterleibe eygentlich zugehe? 8. Wie lang es währe? 9. Was es für ein Endenemme? 10. Wozu der Menſch wider- geborn werde/ vnd was jhm ſolchs nütze? 11. Wie ein Wider- geborner in der Schrifft genennet werde? Vnd endtlich zum 12. Wie ein Chriſt auff dieſer Welt/ jhm für allen Dingen die him̃liſche Widergeburt ſoll angelegen ſeyn laſſen. Dieſe zwölff Stück laßt vns ordentlich nach einander erwegen. Cauſa efficiens principalis. ANfänglich iſt der Werckmeiſter/ oder der Vat- Vnd wirdt das Werck der Widergeburt/ ſonderlichDie Widerge- das G g ij
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Der Ander Theil deß Frewden Spiegels.
ſtände dieſes edlen Geheimnuß recht anſehen/ vnd ordent-
lich bedencken/ nemlich/ 1. wer der Vatter vnd Werckmeiſter
dieſer Widergeburt eygentlich ſey? 2. Was jhn zu dieſem
Werck bewege? 3. Wer die Mutter oder die ſchwangere Ge-
beꝛeꝛin ſeyn möge? 4. Was dieſe Gebererin für ein vterũ oder
Mutterleib habe/ darinn diß Werck verrichtet wirdt? 5.
Womit dieſe Mutter werde beſamet? 6. Was für euſſerliche
Werckzeuge dazu kommen/ die den heyligen him̃liſchen Sa-
men außbreiten vnd forttreiben? 7. Wie das gantze Werck
der heyligen Widergeburt in dem Geiſtlichen vtero vnnd
Mutterleibe eygentlich zugehe? 8. Wie lang es währe? 9.
Was es für ein Endenemme? 10. Wozu der Menſch wider-
geborn werde/ vnd was jhm ſolchs nütze? 11. Wie ein Wider-
geborner in der Schrifft genennet werde? Vnd endtlich zum
12. Wie ein Chriſt auff dieſer Welt/ jhm für allen Dingen
die him̃liſche Widergeburt ſoll angelegen ſeyn laſſen. Dieſe
zwölff Stück laßt vns ordentlich nach einander erwegen.
Betrachtung
aller Vrſach vñ
Vmbſtändt vn-
ſer Widerge-
burt.
Cauſa efficiens principalis.
ANfänglich iſt der Werckmeiſter/ oder der Vat-
ter/ Author vnd Vrhaber (von welchem die Widerge-
burtherrähret) nicht ein Engel/ nit ein bloſſer Menſch/
noch ſonſt jrgendt ein ſchwache Creatur im Himmel oder
auff Erden/ ſondern der ewige allmächtige Gott ſelbs/ wie
die Schrifft außtrücklich zeuget/ daß die Kinder Gottes
nichtvon einem Willen eines Mannes/ ſondern von Gott
geboren ſeyen.
Vnd wirdt das Werck der Widergeburt/ ſonderlich
Gott dem H. Geiſt zugeſchrieben/ nicht daß der Vatter vnd
der Sohn davon ſeyen abgeſondert/ relegiert oder außge-
ſchloſſen/ ſondern weil der heylige Geiſt eygentlich hiezu
von dem Vatter vnd Sohn geſandt wirdt/ vnd verrichtet
das
Die Widerge-
burt wirdt dem
heyligen Geiſt
zugeſchrieben.
G g ij
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