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Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652.

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Poetisch- und Musikalisches-Lust
15.
Da geht Er offtmals hin/ und setzet sich danieder/
Und fängt zu klagen an in tieffer Traurigkeit/
Dann singt Er bey sich selbst der Liebe Klagelieder/
Die Er von dir gemacht/ vor jener langen Zeit.
16.
Auch dieß ist nicht genug die jung- und alten Eichen/
So ihren Unterhalt von diesem Ströhmchen ziehn/
Die tragen eingeschnitzt des halben Mondes Zeichen/
So wächst dein Nahme mit und kan doch nicht verblühn.
17.
Dieß alles hat Er dir mein Seelchen zugeschrieben/
Damit du sehen solst wie hoch Er dich geschätzt/
Und wie Er itzund noch so standhafft sey im Lieben
Wird Er schon nicht wie vor mit Gegenwart ergetzt.
18.
Es sind schon sieben Jahr daß Absckied Er genommen/
Von dir aus Zimrien/ o edle Königinn/
Run hoffe Er wiederüm zu dir mein Hertz/ zu kommen/
Gott gebe frische Krafft und stärke meinen Sinn.
19.
Jn dessen leb erfreut/ leb tausendmal vergnüget/
Du Liebster Augentrost/ du edles Sinnenlicht/
Biß sich das liebe Glükk des treuen Thyrsis füget/
Biß Er mit höchster Lust dich Liebste selber spricht.


XVI.
Klaglied
Wegen des Wißtrauens seiner
ädlen Karuillen

G. N.

[Abbildung]
Poetiſch- und Muſikaliſches-Luſt
15.
Da geht Er offtmals hin/ und ſetzet ſich danieder/
Und faͤngt zu klagen an in tieffer Traurigkeit/
Dann ſingt Er bey ſich ſelbſt der Liebe Klagelieder/
Die Er von dir gemacht/ vor jener langen Zeit.
16.
Auch dieß iſt nicht genug die jung- und alten Eichen/
So ihren Unterhalt von dieſem Stroͤhmchen ziehn/
Die tragen eingeſchnitzt des halben Mondes Zeichen/
So waͤchſt dein Nahme mit und kan doch nicht verbluͤhn.
17.
Dieß alles hat Er dir mein Seelchen zugeſchrieben/
Damit du ſehen ſolſt wie hoch Er dich geſchaͤtzt/
Und wie Er itzund noch ſo ſtandhafft ſey im Lieben
Wird Er ſchon nicht wie vor mit Gegenwart ergetzt.
18.
Es ſind ſchon ſieben Jahr daß Abſckied Er genommen/
Von dir aus Zimrien/ o edle Koͤniginn/
Run hoffe Er wiederuͤm zu dir mein Hertz/ zu kommen/
Gott gebe friſche Krafft und ſtaͤrke meinen Sinn.
19.
Jn deſſen leb erfreut/ leb tauſendmal vergnuͤget/
Du Liebſter Augentroſt/ du edles Sinnenlicht/
Biß ſich das liebe Gluͤkk des treuen Thyrſis fuͤget/
Biß Er mit hoͤchſter Luſt dich Liebſte ſelber ſpricht.


XVI.
Klaglied
Wegen des Wißtrauens ſeiner
aͤdlen Karuillen

G. N.

[Abbildung]
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[72/0098] Poetiſch- und Muſikaliſches-Luſt 15. Da geht Er offtmals hin/ und ſetzet ſich danieder/ Und faͤngt zu klagen an in tieffer Traurigkeit/ Dann ſingt Er bey ſich ſelbſt der Liebe Klagelieder/ Die Er von dir gemacht/ vor jener langen Zeit. 16. Auch dieß iſt nicht genug die jung- und alten Eichen/ So ihren Unterhalt von dieſem Stroͤhmchen ziehn/ Die tragen eingeſchnitzt des halben Mondes Zeichen/ So waͤchſt dein Nahme mit und kan doch nicht verbluͤhn. 17. Dieß alles hat Er dir mein Seelchen zugeſchrieben/ Damit du ſehen ſolſt wie hoch Er dich geſchaͤtzt/ Und wie Er itzund noch ſo ſtandhafft ſey im Lieben Wird Er ſchon nicht wie vor mit Gegenwart ergetzt. 18. Es ſind ſchon ſieben Jahr daß Abſckied Er genommen/ Von dir aus Zimrien/ o edle Koͤniginn/ Run hoffe Er wiederuͤm zu dir mein Hertz/ zu kommen/ Gott gebe friſche Krafft und ſtaͤrke meinen Sinn. 19. Jn deſſen leb erfreut/ leb tauſendmal vergnuͤget/ Du Liebſter Augentroſt/ du edles Sinnenlicht/ Biß ſich das liebe Gluͤkk des treuen Thyrſis fuͤget/ Biß Er mit hoͤchſter Luſt dich Liebſte ſelber ſpricht. XVI. Klaglied Wegen des Wißtrauens ſeiner aͤdlen Karuillen G. N. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch- und Musikalisches Lustwäldchen. Hamburg, 1652, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustwaeldchen_1652/98>, abgerufen am 21.11.2024.