Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.Der sieghafte David. Hilf mir von dem Kampfe singen zwischen ei-nem Riesenmann Und noch einem Jungen Knaben/ der kaum Waffen tragen kan. EBen zu derselben Zeit da der Saul den Ze- pter fuhrte Und das Volk von Juda her als ein Oberherr regirte/ Fiel der Gottverhaßte Hauffe der Philister in das Land Und verfolgte das Volk Gottes mit erhitzter Kriegeshand. Mars der wütet hie und da/ es war große Noth und Schmertzen/ Der verarmte Bauersmann klaget mit betrunbtem Hertzen: Schau was wir mit Müh' und Arbeit ausge- seet und bestallt/ Das wird uns betrübten Leuten weggenom- men mit Gewalt. Ach was müssen wir itzund/ spricht ein Andrer/ doch nur leiden/ Es zwingt uns der Kriegesmann unser Vater- land zu meiden/ Man beraubt uns unsrer Güter/ ach wie man- che Meyerey Wird von diesem Heidenvolke gantz gemacht Zur Wüsteney. Mancher Ort wird eingeäscht/ unsre Weiber/ unsre Kinder Werden liederlich entehrt/ unsre Schaf' und schöne Rinder Treibet man weg aus dem Lande/ bald schlägt man uns gar zu todt. So
Der ſieghafte David. Hilf mir von dem Kampfe ſingen zwiſchen ei-nem Rieſenmann Und noch einem Jungen Knaben/ der kaum Waffen tragen kan. EBen zu derſelben Zeit da der Saul den Ze- pter fůhrte Und das Volk von Juda her als ein Oberherꝛ regirte/ Fiel der Gottverhaßte Hauffe der Philiſter in das Land Und verfolgte das Volk Gottes mit erhitzter Kriegeshand. Mars der wuͤtet hie und da/ es war große Noth und Schmertzen/ Der verarmte Bauersmann klaget mit betrūbtem Hertzen: Schau was wir mit Muͤh’ und Arbeit ausge- ſeet und beſtallt/ Das wird uns betruͤbten Leuten weggenom- men mit Gewalt. Ach was muͤſſen wir itzund/ ſpricht ein Andrer/ doch nur leiden/ Es zwingt uns der Kriegesmann unſer Vater- land zu meiden/ Man beraubt uns unſrer Guͤter/ ach wie man- che Meyerey Wird von dieſem Heidenvolke gantz gemacht Zur Wuͤſteney. Mancher Ort wird eingeaͤſcht/ unſre Weiber/ unſre Kinder Werden liederlich entehrt/ unſre Schaf’ und ſchoͤne Rinder Treibet man weg aus dem Lande/ bald ſchlaͤgt man uns gar zu todt. So
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Der ſieghafte David.
Hilf mir von dem Kampfe ſingen zwiſchen ei-
nem Rieſenmann
Und noch einem Jungen Knaben/ der kaum
Waffen tragen kan.
EBen zu derſelben Zeit da der Saul den Ze-
pter fůhrte
Und das Volk von Juda her als ein Oberherꝛ
regirte/
Fiel der Gottverhaßte Hauffe der Philiſter in
das Land
Und verfolgte das Volk Gottes mit erhitzter
Kriegeshand.
Mars der wuͤtet hie und da/ es war große Noth
und Schmertzen/
Der verarmte Bauersmann klaget mit betrūbtem
Hertzen:
Schau was wir mit Muͤh’ und Arbeit ausge-
ſeet und beſtallt/
Das wird uns betruͤbten Leuten weggenom-
men mit Gewalt.
Ach was muͤſſen wir itzund/ ſpricht ein Andrer/
doch nur leiden/
Es zwingt uns der Kriegesmann unſer Vater-
land zu meiden/
Man beraubt uns unſrer Guͤter/ ach wie man-
che Meyerey
Wird von dieſem Heidenvolke gantz gemacht
Zur Wuͤſteney.
Mancher Ort wird eingeaͤſcht/ unſre Weiber/
unſre Kinder
Werden liederlich entehrt/ unſre Schaf’ und
ſchoͤne Rinder
Treibet man weg aus dem Lande/ bald ſchlaͤgt
man uns gar zu todt.
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