Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.Den Apollo selbst hilft pflantzen/ den die Musen selber warten/ Den Herr Neumark auch erbauet/ der steht sicher vor dem Sterben/ Jhn kan weder Frost noch Hitze/ weder Zeit noch Neid verderben. Dieser schärfet den Verstand/ und verbessert das Gemühte/ Jener bringt dem Leid' Ergetzen/ und erfrischet das Geblüte. Drunm muß dieser Gärtner haben billich zum ver- dienten Lohne/ Vor so gute zwiefach' Arbeit/ eine zwiefach' Ehrenkrone etc. II. Auf des Sinnreichen Herrn Uhrhebers Gesellschafts-Nahmen. Kling-gedicht. DJe Teutsche Heldenzunft/ benennet ihn von Sprossen/ Herr Neumark/ und gab ihm zum Zeichen ein Gesträuß Von braunen Nägelein/ darüm ein Daff- nen-Reiß Der Jungfern Sinnebild/ zum schönsten war ge- schlossen: Weil aus des Himmels Gunst ihm gleichsam zu- geflossen/ Die Himmels-werthe Kunst/ die nichts vom Tode weiß. Sein Fleiß stieg hoch empor/ und sprosset thm zum Preiß Mit Nutz-bereichter Frucht/ so Deutschland hat genossen. Der
Den Apollo ſelbſt hilft pflantzen/ den die Muſen ſelber warten/ Den Herꝛ Neumark auch erbauet/ der ſteht ſicher vor dem Sterben/ Jhn kan weder Froſt noch Hitze/ weder Zeit noch Neid verderben. Dieſer ſchaͤrfet den Verſtand/ und verbeſſert das Gemuͤhte/ Jener bringt dem Leid’ Ergetzen/ und erfriſchet das Gebluͤte. Drūm muß dieſer Gaͤrtner haben billich zum ver- dienten Lohne/ Vor ſo gute zwiefach’ Arbeit/ eine zwiefach’ Ehrenkrone ꝛc. II. Auf des Sinnreichen Herꝛn Uhrhebers Geſellſchafts-Nahmen. Kling-gedicht. DJe Teutſche Heldenzunft/ benennet ihn von Sproſſen/ Herꝛ Neumark/ und gab ihm zum Zeichen ein Geſtraͤuß Von braunen Naͤgelein/ daruͤm ein Daff- nen-Reiß Der Jungfern Sinnebild/ zum ſchoͤnſten war ge- ſchloſſen: Weil aus des Himmels Gunſt ihm gleichſam zu- gefloſſen/ Die Himmels-werthe Kunſt/ die nichts vom Tode weiß. Sein Fleiß ſtieg hoch empor/ und ſproſſet thm zum Preiß Mit Nutz-bereichter Frucht/ ſo Deutſchland hat genoſſen. Der
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Jhn kan weder Froſt noch Hitze/ weder Zeit noch
Neid verderben.
Dieſer ſchaͤrfet den Verſtand/ und verbeſſert das
Gemuͤhte/
Jener bringt dem Leid’ Ergetzen/ und erfriſchet
das Gebluͤte.
Drūm muß dieſer Gaͤrtner haben billich zum ver-
dienten Lohne/
Vor ſo gute zwiefach’ Arbeit/ eine zwiefach’
Ehrenkrone ꝛc.
II.
Auf des Sinnreichen Herꝛn Uhrhebers
Geſellſchafts-Nahmen.
Kling-gedicht.
DJe Teutſche Heldenzunft/ benennet ihn von
Sproſſen/
Herꝛ Neumark/ und gab ihm zum Zeichen
ein Geſtraͤuß
Von braunen Naͤgelein/ daruͤm ein Daff-
nen-Reiß
Der Jungfern Sinnebild/ zum ſchoͤnſten war ge-
ſchloſſen:
Weil aus des Himmels Gunſt ihm gleichſam zu-
gefloſſen/
Die Himmels-werthe Kunſt/ die nichts vom
Tode weiß.
Sein Fleiß ſtieg hoch empor/ und ſproſſet
thm zum Preiß
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