Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666.

Bild:
<< vorherige Seite
Fryne-Bozene.
Ein jede wird vergnügt/ ein jede reist davon/
Und hat vor ihre Schmach ein schön Geschenk
zu Lohn.

So bald Achates nur die Jungfern fortgeschik-
ket/

Sieht Er was große Gunst auch über ihn nun
blikket/

Der Fürst denkt reiflich nach/ was große Lieb'
und Treu'

Achates hat gethan/ bey dieser Freyerey.
Darüm lest Er es ihn mit glüklichem Erspriessen/
Mit einer Landvogtey und Dörfern wol genies-
sen/

Er schenkt ihm zum Dankhab auch noch ein
Schloss darzu/

Darauf er leben kan in guter Lebensrub.
Neun Monat gehen weg die Zeit kömmt ange-
schossen/

Das Fryne liegen soll/ welchs manchen Neid
verdrossen.

Sie bringt ein schönes Kind den (11) Bre-
cislaus zur Welt/

Welchs ihrem Ehherrn wol/ und treflichen ge-
fällt.

Die Stände sind erfreut/ weil sie numehro se-
hen/

Den edlen Fürstenstamm in voller Blüte stehen.
Die Fürstinn Fryne wird deßhalben hochge-
ehrt/

Die Liebe bey dem Volk ist Tag vor Tag ge-
mehrt.

Gott lesset ihr viel Lust und Frende wiederfahren/
Der Sohn wird alt an Witz ob schon er jung von
Jahren/

Des
g iiij
Fryne-Bozene.
Ein jede wird vergnuͤgt/ ein jede reiſt davon/
Und hat vor ihre Schmach ein ſchoͤn Geſchenk
zu Lohn.

So bald Achates nur die Jungfern fortgeſchik-
ket/

Sieht Er was große Gunſt auch uͤber ihn nun
blikket/

Der Fuͤrſt denkt reiflich nach/ was große Lieb’
und Treu’

Achates hat gethan/ bey dieſer Freyerey.
Daruͤm leſt Er es ihn mit gluͤklichem Erſprieſſen/
Mit einer Landvogtey und Doͤrfern wol genieſ-
ſen/

Er ſchenkt ihm zum Dankhab auch noch ein
Schloſſ darzu/

Darauf er leben kan in guter Lebensrub.
Neun Monat gehen weg die Zeit koͤmmt ange-
ſchoſſen/

Das Fryne liegen ſoll/ welchs manchen Neid
verdroſſen.

Sie bringt ein ſchoͤnes Kind den (11) Bre-
cislaus zur Welt/

Welchs ihrem Ehherrn wol/ und treflichen ge-
faͤllt.

Die Staͤnde ſind erfreut/ weil ſie numehro ſe-
hen/

Den edlen Fuͤrſtenſtamm in voller Bluͤte ſtehen.
Die Fuͤrſtinn Fryne wird deßhalben hochge-
ehrt/

Die Liebe bey dem Volk iſt Tag vor Tag ge-
mehrt.

Gott leſſet ihr viel Luſt und Frende wiederfahren/
Der Sohn wird alt an Witz ob ſchon er jung von
Jahren/

Des
g iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0211" n="151"/>
            <fw place="top" type="header">Fryne-Bozene.</fw><lb/>
            <l>Ein jede wird vergnu&#x0364;gt/ ein jede rei&#x017F;t davon/</l><lb/>
            <l>Und hat vor ihre Schmach ein &#x017F;cho&#x0364;n Ge&#x017F;chenk<lb/><hi rendition="#et">zu Lohn.</hi></l><lb/>
            <l>So bald Achates nur die Jungfern fortge&#x017F;chik-<lb/><hi rendition="#et">ket/</hi></l><lb/>
            <l>Sieht Er was große Gun&#x017F;t auch u&#x0364;ber ihn nun<lb/><hi rendition="#et">blikket/</hi></l><lb/>
            <l>Der Fu&#x0364;r&#x017F;t denkt reiflich nach/ was große Lieb&#x2019;<lb/><hi rendition="#et">und Treu&#x2019;</hi></l><lb/>
            <l>Achates hat gethan/ bey die&#x017F;er Freyerey.</l><lb/>
            <l>Daru&#x0364;m le&#x017F;t Er es ihn mit glu&#x0364;klichem Er&#x017F;prie&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
            <l>Mit einer Landvogtey und Do&#x0364;rfern wol genie&#x017F;-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;en/</hi></l><lb/>
            <l>Er &#x017F;chenkt ihm zum Dankhab auch noch ein<lb/><hi rendition="#et">Schlo&#x017F;&#x017F; darzu/</hi></l><lb/>
            <l>Darauf er leben kan in guter Lebensrub.</l><lb/>
            <l>Neun Monat gehen weg die Zeit ko&#x0364;mmt ange-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en/</hi></l><lb/>
            <l>Das Fryne liegen &#x017F;oll/ welchs manchen Neid<lb/><hi rendition="#et">verdro&#x017F;&#x017F;en.</hi></l><lb/>
            <l>Sie bringt ein &#x017F;cho&#x0364;nes Kind den <note xml:id="z011" next="#t011" place="end" n="(11)"/> Bre-<lb/><hi rendition="#et">cislaus zur Welt/</hi></l><lb/>
            <l>Welchs ihrem Ehherrn wol/ und treflichen ge-<lb/><hi rendition="#et">fa&#x0364;llt.</hi></l><lb/>
            <l>Die Sta&#x0364;nde &#x017F;ind erfreut/ weil &#x017F;ie numehro &#x017F;e-<lb/><hi rendition="#et">hen/</hi></l><lb/>
            <l>Den edlen Fu&#x0364;r&#x017F;ten&#x017F;tamm in voller Blu&#x0364;te &#x017F;tehen.</l><lb/>
            <l>Die Fu&#x0364;r&#x017F;tinn Fryne wird deßhalben hochge-<lb/><hi rendition="#et">ehrt/</hi></l><lb/>
            <l>Die Liebe bey dem Volk i&#x017F;t Tag vor Tag ge-<lb/><hi rendition="#et">mehrt.</hi></l><lb/>
            <l>Gott le&#x017F;&#x017F;et ihr viel Lu&#x017F;t und Frende wiederfahren/</l><lb/>
            <l>Der Sohn wird alt an Witz ob &#x017F;chon er jung von<lb/><hi rendition="#et">Jahren/</hi></l><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">g iiij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Des</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[151/0211] Fryne-Bozene. Ein jede wird vergnuͤgt/ ein jede reiſt davon/ Und hat vor ihre Schmach ein ſchoͤn Geſchenk zu Lohn. So bald Achates nur die Jungfern fortgeſchik- ket/ Sieht Er was große Gunſt auch uͤber ihn nun blikket/ Der Fuͤrſt denkt reiflich nach/ was große Lieb’ und Treu’ Achates hat gethan/ bey dieſer Freyerey. Daruͤm leſt Er es ihn mit gluͤklichem Erſprieſſen/ Mit einer Landvogtey und Doͤrfern wol genieſ- ſen/ Er ſchenkt ihm zum Dankhab auch noch ein Schloſſ darzu/ Darauf er leben kan in guter Lebensrub. Neun Monat gehen weg die Zeit koͤmmt ange- ſchoſſen/ Das Fryne liegen ſoll/ welchs manchen Neid verdroſſen. Sie bringt ein ſchoͤnes Kind den ⁽¹¹⁾ Bre- cislaus zur Welt/ Welchs ihrem Ehherrn wol/ und treflichen ge- faͤllt. Die Staͤnde ſind erfreut/ weil ſie numehro ſe- hen/ Den edlen Fuͤrſtenſtamm in voller Bluͤte ſtehen. Die Fuͤrſtinn Fryne wird deßhalben hochge- ehrt/ Die Liebe bey dem Volk iſt Tag vor Tag ge- mehrt. Gott leſſet ihr viel Luſt und Frende wiederfahren/ Der Sohn wird alt an Witz ob ſchon er jung von Jahren/ Des g iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/211
Zitationshilfe: Neumark, Georg: Poetisch-Historischer Lustgarten. Frankfurt (Main), 1666, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neumark_lustgarten_1666/211>, abgerufen am 24.11.2024.