Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.demnächst aber, je nachdem es die Nothwendig- Ein Major v. Nimptsch, der daneben stand, Das geschah alsobald. Wir traten, mit un- Jmmer aber noch nicht ganz abgeschreckt, demnaͤchſt aber, je nachdem es die Nothwendig- Ein Major v. Nimptſch, der daneben ſtand, Das geſchah alſobald. Wir traten, mit un- Jmmer aber noch nicht ganz abgeſchreckt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0060" n="44"/> demnaͤchſt aber, je nachdem es die Nothwendig-<lb/> keit geboͤte, uns zu vertheilen und uns unſre<lb/> Poſten anzuweiſen. Unſer Wille waͤre gut, und<lb/> wir wuͤrden unſre Schuldigkeit thun.</p><lb/> <p>Ein Major v. Nimptſch, der daneben ſtand,<lb/> ließ mich kaum ausreden, ſondern fuhr, ſammt<lb/> einer kraͤftigen Redensart, mit der Frage auf<lb/> mich ein: „Aber, Herr, was geht das <hi rendition="#g">Jhn</hi><lb/> an?‟ — wogegen der Obriſte ſich begnuͤgte, den<lb/> Mund zu einem ſatyriſchen Laͤcheln zu verziehen<lb/> und mir zu erwiedern: Jmmerhin moͤchten wir<lb/> uns verſammlen und aufſtellen.</p><lb/> <p>Das geſchah alſobald. Wir traten, mit un-<lb/> ſern Officieren und nach Nothdurft armirt, auf<lb/> dem Markte in guter Ordnung zuſammen; und<lb/> nun begab ich mich abermals zum Commandan-<lb/> ten, um ihm anzuzeigen, daß wir bereit ſtaͤnden<lb/> und ſeine Befehle erwarteten. Seine Miene war<lb/> abermals nicht von der Art, daß ſie mir gefallen<lb/> haͤtte. „Macht dem Spiel ein Ende, ihr guten<lb/> Leutchen!‟ ſagte er endlich — „Geht in Gottes<lb/> Namen nach Hauſe. Was ſoll mir’s helfen, daß<lb/> ich euch ſehe?‟ — So hatt’ ich meinen Beſcheid<lb/> und trollte mich. Als ich aber kundbar machte,<lb/> was mir geantwortet worden, gieng dieſe unver-<lb/> diente Geringſchaͤtzung Jedermann ſo tief zu Her-<lb/> zen, daß Alles in wilder Bewegung durch einan-<lb/> der murrte und ſich im vollen Unmuth zerſtreute.</p><lb/> <p>Jmmer aber noch nicht ganz abgeſchreckt,<lb/> gieng ich bald darauf wieder zum Obriſten mit<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [44/0060]
demnaͤchſt aber, je nachdem es die Nothwendig-
keit geboͤte, uns zu vertheilen und uns unſre
Poſten anzuweiſen. Unſer Wille waͤre gut, und
wir wuͤrden unſre Schuldigkeit thun.
Ein Major v. Nimptſch, der daneben ſtand,
ließ mich kaum ausreden, ſondern fuhr, ſammt
einer kraͤftigen Redensart, mit der Frage auf
mich ein: „Aber, Herr, was geht das Jhn
an?‟ — wogegen der Obriſte ſich begnuͤgte, den
Mund zu einem ſatyriſchen Laͤcheln zu verziehen
und mir zu erwiedern: Jmmerhin moͤchten wir
uns verſammlen und aufſtellen.
Das geſchah alſobald. Wir traten, mit un-
ſern Officieren und nach Nothdurft armirt, auf
dem Markte in guter Ordnung zuſammen; und
nun begab ich mich abermals zum Commandan-
ten, um ihm anzuzeigen, daß wir bereit ſtaͤnden
und ſeine Befehle erwarteten. Seine Miene war
abermals nicht von der Art, daß ſie mir gefallen
haͤtte. „Macht dem Spiel ein Ende, ihr guten
Leutchen!‟ ſagte er endlich — „Geht in Gottes
Namen nach Hauſe. Was ſoll mir’s helfen, daß
ich euch ſehe?‟ — So hatt’ ich meinen Beſcheid
und trollte mich. Als ich aber kundbar machte,
was mir geantwortet worden, gieng dieſe unver-
diente Geringſchaͤtzung Jedermann ſo tief zu Her-
zen, daß Alles in wilder Bewegung durch einan-
der murrte und ſich im vollen Unmuth zerſtreute.
Jmmer aber noch nicht ganz abgeſchreckt,
gieng ich bald darauf wieder zum Obriſten mit
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