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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823.

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sen möge, das sein Ehren-Gedächtniß für alle
künftige Zeiten unter uns bewahre. Gneisenau
versprach es mit freundlichem Lächeln.

Und dieser Zusage hatt' er auch nicht verges-
sen! Vielmehr damit dies Geschenk einen neuen,
noch höheren Werth erhielte, veranstaltete er es,
daß mir dasselbe, mittelst einer überaus gütigen
Zuschrift, durch seine Frau Gemahlinn, ein Jahr
später von Schlesien aus zugeschickt wurde. Mei-
ne Freude kannte, wie man sich leicht denken
kann, keine Grenzen. Jch besorgte dem theuern
Bildnisse einen Rahmen, so schön, als er nur
immer bei uns aufzubringen war; und auf der
Rückseite ließ ich den Namen des Gebers und die
Umstände, welche dies Geschenk begleitet hatten,
verzeichnen. Zugleich aber stand ich in Sorge,
daß ein solches Denkmal in den Händen eines
Privatmannes, zumal in meinen hohen Jahren,
leicht das Loos einer unrühmlichen Vergessenheit
treffen könne; und so hielt ich es für wohlgethan,
meinen Schatz dem Commandantur-Hause als
ein Vermächtniß zuzuweisen, bei dessen Anblick
einst noch unsern Ur-Enkeln das Herz vor Stolz
und Freude höher aufgehen möchte.

Aber bald wechselten unsre Commandanten
in schneller Folge; und auch Einer, dessen Name
hier zur Sache nichts thut, war eben abgegan-
gen, während seine Gemahlinn, die noch einige
Zeit bei uns verweilte, bereits ein andres Haus
bezogen hatte. Zufällig kam ich in das Com-

ſen moͤge, das ſein Ehren-Gedaͤchtniß fuͤr alle
kuͤnftige Zeiten unter uns bewahre. Gneiſenau
verſprach es mit freundlichem Laͤcheln.

Und dieſer Zuſage hatt’ er auch nicht vergeſ-
ſen! Vielmehr damit dies Geſchenk einen neuen,
noch hoͤheren Werth erhielte, veranſtaltete er es,
daß mir daſſelbe, mittelſt einer uͤberaus guͤtigen
Zuſchrift, durch ſeine Frau Gemahlinn, ein Jahr
ſpaͤter von Schleſien aus zugeſchickt wurde. Mei-
ne Freude kannte, wie man ſich leicht denken
kann, keine Grenzen. Jch beſorgte dem theuern
Bildniſſe einen Rahmen, ſo ſchoͤn, als er nur
immer bei uns aufzubringen war; und auf der
Ruͤckſeite ließ ich den Namen des Gebers und die
Umſtaͤnde, welche dies Geſchenk begleitet hatten,
verzeichnen. Zugleich aber ſtand ich in Sorge,
daß ein ſolches Denkmal in den Haͤnden eines
Privatmannes, zumal in meinen hohen Jahren,
leicht das Loos einer unruͤhmlichen Vergeſſenheit
treffen koͤnne; und ſo hielt ich es fuͤr wohlgethan,
meinen Schatz dem Commandantur-Hauſe als
ein Vermaͤchtniß zuzuweiſen, bei deſſen Anblick
einſt noch unſern Ur-Enkeln das Herz vor Stolz
und Freude hoͤher aufgehen moͤchte.

Aber bald wechſelten unſre Commandanten
in ſchneller Folge; und auch Einer, deſſen Name
hier zur Sache nichts thut, war eben abgegan-
gen, waͤhrend ſeine Gemahlinn, die noch einige
Zeit bei uns verweilte, bereits ein andres Haus
bezogen hatte. Zufaͤllig kam ich in das Com-

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[172/0188] ſen moͤge, das ſein Ehren-Gedaͤchtniß fuͤr alle kuͤnftige Zeiten unter uns bewahre. Gneiſenau verſprach es mit freundlichem Laͤcheln. Und dieſer Zuſage hatt’ er auch nicht vergeſ- ſen! Vielmehr damit dies Geſchenk einen neuen, noch hoͤheren Werth erhielte, veranſtaltete er es, daß mir daſſelbe, mittelſt einer uͤberaus guͤtigen Zuſchrift, durch ſeine Frau Gemahlinn, ein Jahr ſpaͤter von Schleſien aus zugeſchickt wurde. Mei- ne Freude kannte, wie man ſich leicht denken kann, keine Grenzen. Jch beſorgte dem theuern Bildniſſe einen Rahmen, ſo ſchoͤn, als er nur immer bei uns aufzubringen war; und auf der Ruͤckſeite ließ ich den Namen des Gebers und die Umſtaͤnde, welche dies Geſchenk begleitet hatten, verzeichnen. Zugleich aber ſtand ich in Sorge, daß ein ſolches Denkmal in den Haͤnden eines Privatmannes, zumal in meinen hohen Jahren, leicht das Loos einer unruͤhmlichen Vergeſſenheit treffen koͤnne; und ſo hielt ich es fuͤr wohlgethan, meinen Schatz dem Commandantur-Hauſe als ein Vermaͤchtniß zuzuweiſen, bei deſſen Anblick einſt noch unſern Ur-Enkeln das Herz vor Stolz und Freude hoͤher aufgehen moͤchte. Aber bald wechſelten unſre Commandanten in ſchneller Folge; und auch Einer, deſſen Name hier zur Sache nichts thut, war eben abgegan- gen, waͤhrend ſeine Gemahlinn, die noch einige Zeit bei uns verweilte, bereits ein andres Haus bezogen hatte. Zufaͤllig kam ich in das Com-

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Zitationshilfe: Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 3. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1823, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung03_1823/188>, abgerufen am 24.11.2024.