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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.

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Wege aufstoßen, nähere Gemeinschaft zu
pflegen. Man besetzt es daher fortdauernd,
und von 8 zu 8 Tagen, mit 7 Mann, unter
denen wenigstens Einer sich etwas auf Kurs
und Steuerkunst versteht; und diese erhal-
ten zugleich hinreichende Provisionen, um
auch im übelsten Falle einer Trennung von
ihrem Schiffe sich helfen zu können.

Ohne einigen widrigen Zufall langten
wir, gegen die Mitte des Decembers, in
dem Flusse Suriname an, wo wir jedoch, in
einer Entfernung von 4 bis 5 Meilen von
Paramarido, ankerten, um die Gesundheits-
Commission von dorther zu erwarten, weil
diese zuvor untersucht haben muß, ob nicht
etwa ansteckende Krankheiten am Borde des
neu angekommenen Schiffes herrschen, be-
vor demselben die Erlaubniß zum Einlaufen
gestattet werden kann. Dies war gleich-
wohl unser Fall nicht, da wir (was ver-
hältnißmäßig sehr wenig sagen will) binnen
den vier Monaten, die ich mich nunmehr
auf diesem Schiffe befand, nicht mehr, als
4 von unsern Matrosen und 6 Sklaven,
verloren hatten. Als daher jene Herren
uns am nächsten Tage besuchten, fanden sie
auch kein Bedenken, uns in die Kolonie zu-
zulassen.

Jch, an meinem Theile, hatte indeß noch
einen besondern Grund mehr, ihrer Erschei-

Wege aufſtoßen, naͤhere Gemeinſchaft zu
pflegen. Man beſetzt es daher fortdauernd,
und von 8 zu 8 Tagen, mit 7 Mann, unter
denen wenigſtens Einer ſich etwas auf Kurs
und Steuerkunſt verſteht; und dieſe erhal-
ten zugleich hinreichende Proviſionen, um
auch im uͤbelſten Falle einer Trennung von
ihrem Schiffe ſich helfen zu koͤnnen.

Ohne einigen widrigen Zufall langten
wir, gegen die Mitte des Decembers, in
dem Fluſſe Suriname an, wo wir jedoch, in
einer Entfernung von 4 bis 5 Meilen von
Paramarido, ankerten, um die Geſundheits-
Commiſſion von dorther zu erwarten, weil
dieſe zuvor unterſucht haben muß, ob nicht
etwa anſteckende Krankheiten am Borde des
neu angekommenen Schiffes herrſchen, be-
vor demſelben die Erlaubniß zum Einlaufen
geſtattet werden kann. Dies war gleich-
wohl unſer Fall nicht, da wir (was ver-
haͤltnißmaͤßig ſehr wenig ſagen will) binnen
den vier Monaten, die ich mich nunmehr
auf dieſem Schiffe befand, nicht mehr, als
4 von unſern Matroſen und 6 Sklaven,
verloren hatten. Als daher jene Herren
uns am naͤchſten Tage beſuchten, fanden ſie
auch kein Bedenken, uns in die Kolonie zu-
zulaſſen.

Jch, an meinem Theile, hatte indeß noch
einen beſondern Grund mehr, ihrer Erſchei-

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[93/0097] Wege aufſtoßen, naͤhere Gemeinſchaft zu pflegen. Man beſetzt es daher fortdauernd, und von 8 zu 8 Tagen, mit 7 Mann, unter denen wenigſtens Einer ſich etwas auf Kurs und Steuerkunſt verſteht; und dieſe erhal- ten zugleich hinreichende Proviſionen, um auch im uͤbelſten Falle einer Trennung von ihrem Schiffe ſich helfen zu koͤnnen. Ohne einigen widrigen Zufall langten wir, gegen die Mitte des Decembers, in dem Fluſſe Suriname an, wo wir jedoch, in einer Entfernung von 4 bis 5 Meilen von Paramarido, ankerten, um die Geſundheits- Commiſſion von dorther zu erwarten, weil dieſe zuvor unterſucht haben muß, ob nicht etwa anſteckende Krankheiten am Borde des neu angekommenen Schiffes herrſchen, be- vor demſelben die Erlaubniß zum Einlaufen geſtattet werden kann. Dies war gleich- wohl unſer Fall nicht, da wir (was ver- haͤltnißmaͤßig ſehr wenig ſagen will) binnen den vier Monaten, die ich mich nunmehr auf dieſem Schiffe befand, nicht mehr, als 4 von unſern Matroſen und 6 Sklaven, verloren hatten. Als daher jene Herren uns am naͤchſten Tage beſuchten, fanden ſie auch kein Bedenken, uns in die Kolonie zu- zulaſſen. Jch, an meinem Theile, hatte indeß noch einen beſondern Grund mehr, ihrer Erſchei-

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Zitationshilfe: Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung02_1821/97>, abgerufen am 22.11.2024.