dern zu gute; die Andre hingegen dem Schiffsvolke, nach Maaßgabe der Monats- Gage, die Jeder zu empfangen hatte. Ob jedoch hierbei ganz nach den richtigsten Grundsätzen verfahren wurde, mag man dar- aus entnehmen, daß, als ich in der Folge, als gewesener Ober-Steuermann der Chri- stina, meine Forderung an diese Prisen- gelder in Holland geltend machte, mir 42 Gulden ausgezahlt wurden. -- Von Pe- ters aber habe ich nur noch zu erzählen, daß er demnächst auf einem Schiffe des nemlichen Handelshauses Rochus und Kop- städt, als Ober-Steuermann, unter Kapitain Schleuß, angestellt worden, das jetzt bei Kap Monte lag und mit dessen Briefsack er eben auf dem Wege nach St. George de la Mina begriffen war.
Einige Tage nachher traf ich zu Bou- trou ein, ohne dort für unser Negoz et- was Tüchtiges schaffen zu können. Ueberall war für diesen Augenblick im Handel be- reits aufgeräumt und die größere Anzahl der Schiffe, als ich nach unserm Hauptfort zu- rück kehrte, von dort nach Amerika in See gegangen. Es blieb uns daher nur übrig, diesem Beispiel ungesäumt zu fol- gen und zu dem Ende uns für diese Reise mit Trinkwasser und Brennholz zu versehen.
Als
dern zu gute; die Andre hingegen dem Schiffsvolke, nach Maaßgabe der Monats- Gage, die Jeder zu empfangen hatte. Ob jedoch hierbei ganz nach den richtigſten Grundſaͤtzen verfahren wurde, mag man dar- aus entnehmen, daß, als ich in der Folge, als geweſener Ober-Steuermann der Chri- ſtina, meine Forderung an dieſe Priſen- gelder in Holland geltend machte, mir 42 Gulden ausgezahlt wurden. — Von Pe- ters aber habe ich nur noch zu erzaͤhlen, daß er demnaͤchſt auf einem Schiffe des nemlichen Handelshauſes Rochus und Kop- ſtaͤdt, als Ober-Steuermann, unter Kapitain Schleuß, angeſtellt worden, das jetzt bei Kap Monte lag und mit deſſen Briefſack er eben auf dem Wege nach St. George de la Mina begriffen war.
Einige Tage nachher traf ich zu Bou- trou ein, ohne dort fuͤr unſer Negoz et- was Tuͤchtiges ſchaffen zu koͤnnen. Ueberall war fuͤr dieſen Augenblick im Handel be- reits aufgeraͤumt und die groͤßere Anzahl der Schiffe, als ich nach unſerm Hauptfort zu- ruͤck kehrte, von dort nach Amerika in See gegangen. Es blieb uns daher nur uͤbrig, dieſem Beiſpiel ungeſaͤumt zu fol- gen und zu dem Ende uns fuͤr dieſe Reiſe mit Trinkwaſſer und Brennholz zu verſehen.
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dern zu gute; die Andre hingegen dem
Schiffsvolke, nach Maaßgabe der Monats-
Gage, die Jeder zu empfangen hatte. Ob
jedoch hierbei ganz nach den richtigſten
Grundſaͤtzen verfahren wurde, mag man dar-
aus entnehmen, daß, als ich in der Folge,
als geweſener Ober-Steuermann der Chri-
ſtina, meine Forderung an dieſe Priſen-
gelder in Holland geltend machte, mir 42
Gulden ausgezahlt wurden. — Von Pe-
ters aber habe ich nur noch zu erzaͤhlen,
daß er demnaͤchſt auf einem Schiffe des
nemlichen Handelshauſes Rochus und Kop-
ſtaͤdt, als Ober-Steuermann, unter Kapitain
Schleuß, angeſtellt worden, das jetzt bei Kap
Monte lag und mit deſſen Briefſack er eben
auf dem Wege nach St. George de la Mina
begriffen war.
Einige Tage nachher traf ich zu Bou-
trou ein, ohne dort fuͤr unſer Negoz et-
was Tuͤchtiges ſchaffen zu koͤnnen. Ueberall
war fuͤr dieſen Augenblick im Handel be-
reits aufgeraͤumt und die groͤßere Anzahl der
Schiffe, als ich nach unſerm Hauptfort zu-
ruͤck kehrte, von dort nach Amerika in
See gegangen. Es blieb uns daher nur
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gen und zu dem Ende uns fuͤr dieſe
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung02_1821/84>, abgerufen am 16.02.2025.
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