Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Bord gehabt, die Fugen mancher Planken Jn dieser Noth lag uns Alles daran, Je unmöglicher es war, daß wir unser Bord gehabt, die Fugen mancher Planken Jn dieſer Noth lag uns Alles daran, Je unmoͤglicher es war, daß wir unſer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0257" n="253"/> Bord gehabt, die Fugen mancher Planken<lb/> durch die Sonnenhitze von einander getrock-<lb/> net ſeyn moͤchten, und daß dieſe Naͤthe unter<lb/> Waſſer bald wieder zuquellen wuͤrden. Allein<lb/> der Leck nahm ſo uͤberhand, daß wir das<lb/> Schiff bald mit beiden Pumpen kaum uͤber<lb/> Waſſer halten konnten. Zudem ſtand der<lb/> Wind vom Lande; und es war alſo unmoͤg-<lb/> lich, wieder in den Hafen zuruͤckzuſteuern.</p><lb/> <p>Jn dieſer Noth lag uns Alles daran,<lb/> den ſchadhaften Fleck auszufinden, um dem-<lb/> ſelben, wo moͤglich, beizukommen und ihn zu<lb/> ſtopfen. Man weiß, wie klar und durch-<lb/> ſichtig die Gewaͤſſer des atlantiſchen Oceans<lb/> in dieſer Gegend ſind, und daß man darum<lb/> ziemlich deutlich auch in eine groͤßere Tiefe<lb/> ſehen kann. Wir hielten alſo fleiſſige Nach-<lb/> ſuchung, ob wir nicht auſſerhalb Bords,<lb/> unter Waſſer, etwas zu erkennen vermoͤchten;<lb/> und da fand ich denn endlich, daß an der<lb/> Seite, und ohngefaͤhr 4 bis 5 Fuß tief<lb/> unter der Oberflaͤche, die Spaͤhne von der<lb/> aͤuſſern Haut abſtanden. — Alſo wohl un-<lb/> ſtreitig ein trauriges Andenken an unſer Zu-<lb/> ſammenſtoßen mit jenem portugieſiſchen Schiffe,<lb/> und die Urſache unſers immer bedenklicher<lb/> werdenden Lecks!</p><lb/> <p>Je unmoͤglicher es war, daß wir unſer<lb/> Schiff auf den Pumpen ſo uͤber See tragen<lb/> konnten, deſto unerlaͤßlicher mußte hier ſchleu-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [253/0257]
Bord gehabt, die Fugen mancher Planken
durch die Sonnenhitze von einander getrock-
net ſeyn moͤchten, und daß dieſe Naͤthe unter
Waſſer bald wieder zuquellen wuͤrden. Allein
der Leck nahm ſo uͤberhand, daß wir das
Schiff bald mit beiden Pumpen kaum uͤber
Waſſer halten konnten. Zudem ſtand der
Wind vom Lande; und es war alſo unmoͤg-
lich, wieder in den Hafen zuruͤckzuſteuern.
Jn dieſer Noth lag uns Alles daran,
den ſchadhaften Fleck auszufinden, um dem-
ſelben, wo moͤglich, beizukommen und ihn zu
ſtopfen. Man weiß, wie klar und durch-
ſichtig die Gewaͤſſer des atlantiſchen Oceans
in dieſer Gegend ſind, und daß man darum
ziemlich deutlich auch in eine groͤßere Tiefe
ſehen kann. Wir hielten alſo fleiſſige Nach-
ſuchung, ob wir nicht auſſerhalb Bords,
unter Waſſer, etwas zu erkennen vermoͤchten;
und da fand ich denn endlich, daß an der
Seite, und ohngefaͤhr 4 bis 5 Fuß tief
unter der Oberflaͤche, die Spaͤhne von der
aͤuſſern Haut abſtanden. — Alſo wohl un-
ſtreitig ein trauriges Andenken an unſer Zu-
ſammenſtoßen mit jenem portugieſiſchen Schiffe,
und die Urſache unſers immer bedenklicher
werdenden Lecks!
Je unmoͤglicher es war, daß wir unſer
Schiff auf den Pumpen ſo uͤber See tragen
konnten, deſto unerlaͤßlicher mußte hier ſchleu-
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