Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.suchte. Wie dauerte mich, um meiner ju- Uebrigens macht' ich in Memel für mei- Allein auf die Dauer eines solchen er- ſuchte. Wie dauerte mich, um meiner ju- Uebrigens macht’ ich in Memel fuͤr mei- Allein auf die Dauer eines ſolchen er- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0235" n="231"/> ſuchte. Wie dauerte mich, um meiner ju-<lb/> gendlichen Wohlthaͤterinn willen, das Schick-<lb/> ſal dieſer Familie! Aber wie machte mich’s<lb/> jetzt auch gluͤcklich, daß ich meinem dankbaren<lb/> Herzen ſeinen Willen laſſen konnte!</p><lb/> <p>Uebrigens macht’ ich in Memel fuͤr mei-<lb/> nen Patron ein noch beſſeres Geſchaͤft, als<lb/> ich gehofft hatte, indem ich, anſtatt eine La-<lb/> dung fuͤr eigene Rechnung einzunehmen, Ge-<lb/> legenheit fand, mit Hrn. Kaufmann Wachſen<lb/> (auch einem Colderger) eine leidlich gute<lb/> Fracht auf Liſſabon uͤber eine Parthie Schiffs-<lb/> maſten, fichtene Balten und Stangeneiſen<lb/> abzuſchlieſſen. Zufaͤllige Umſtaͤnde verhinder-<lb/> ten jedoch, daß ich vor Anfang Novembers<lb/> nicht klar werden konnte; und dann, hatte<lb/> ich, des fruͤh eingetretenen Winters wegen,<lb/> Muͤhe, durch das Eis in See zu gelangen.<lb/> Ueberdem noch trieben mich widrige Winde<lb/> faſt drei Wochen in der Oſtſee umher, bevor<lb/> ich in den Sund kam; nun aber, mit guͤn-<lb/> ſtigerer Fahrt, die Nordſee erreichte.</p><lb/> <p>Allein auf die Dauer eines ſolchen er-<lb/> wuͤnſchten Wetters war in dieſer vorgeruͤck-<lb/> ten Jahrszeit freilich nicht zu rechnen; und<lb/> wirklich gab es auch ſchon in den erſten Tagen<lb/> des Decembers wieder contrairen Wind und<lb/> Sturm, wobei wir rings um uns her man-<lb/> cherlei Schiffstruͤmmer, Maſten, Stengen,<lb/> Ruder und ein umgekehrtes Boot treiben<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [231/0235]
ſuchte. Wie dauerte mich, um meiner ju-
gendlichen Wohlthaͤterinn willen, das Schick-
ſal dieſer Familie! Aber wie machte mich’s
jetzt auch gluͤcklich, daß ich meinem dankbaren
Herzen ſeinen Willen laſſen konnte!
Uebrigens macht’ ich in Memel fuͤr mei-
nen Patron ein noch beſſeres Geſchaͤft, als
ich gehofft hatte, indem ich, anſtatt eine La-
dung fuͤr eigene Rechnung einzunehmen, Ge-
legenheit fand, mit Hrn. Kaufmann Wachſen
(auch einem Colderger) eine leidlich gute
Fracht auf Liſſabon uͤber eine Parthie Schiffs-
maſten, fichtene Balten und Stangeneiſen
abzuſchlieſſen. Zufaͤllige Umſtaͤnde verhinder-
ten jedoch, daß ich vor Anfang Novembers
nicht klar werden konnte; und dann, hatte
ich, des fruͤh eingetretenen Winters wegen,
Muͤhe, durch das Eis in See zu gelangen.
Ueberdem noch trieben mich widrige Winde
faſt drei Wochen in der Oſtſee umher, bevor
ich in den Sund kam; nun aber, mit guͤn-
ſtigerer Fahrt, die Nordſee erreichte.
Allein auf die Dauer eines ſolchen er-
wuͤnſchten Wetters war in dieſer vorgeruͤck-
ten Jahrszeit freilich nicht zu rechnen; und
wirklich gab es auch ſchon in den erſten Tagen
des Decembers wieder contrairen Wind und
Sturm, wobei wir rings um uns her man-
cherlei Schiffstruͤmmer, Maſten, Stengen,
Ruder und ein umgekehrtes Boot treiben
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