Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.die Freude haben könnte, ihn und die Meinigen Jn der That wollten mir auch Wind und Nach genommenem traulichen Abschiede die Freude haben koͤnnte, ihn und die Meinigen Jn der That wollten mir auch Wind und Nach genommenem traulichen Abſchiede <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0231" n="227"/> die Freude haben koͤnnte, ihn und die Meinigen<lb/> im Voruͤberfahren auf einige Stunden bei<lb/> mir am Borde zu begruͤßen. Jch wollte<lb/> dabei an einem rothen Stender kenntlich ſeyn,<lb/> den ich vom Vordertop wuͤrde wehen laſſen,<lb/> und ich bat ihn und alle gute Freunde, mir<lb/> dieſen gehofften Genuß nicht zu verderben.</p><lb/> <p>Jn der That wollten mir auch Wind und<lb/> Wellen ſo wohl, daß ich, obgleich erſt zum<lb/> 29. September, mich auf der Colberger<lb/> Rheede zeigen konnte. Da es gerade ein<lb/> Sonntag war, ſo befanden ſich nicht bloß<lb/> meine erbetenen Gaͤſte, ſondern auch noch<lb/> anderweitige zahlreiche Bekannte, auf der<lb/> Muͤnde, welchen der Beſuch an meinem Schiffe<lb/> eine gelegene Luſtparthie ſchien, und die mir<lb/> daher, vielleicht hundert Koͤpfe ſtark, gern<lb/> geſehen, an meinem Borde zuſprachen. Bei<lb/> dem ſchoͤnen Wetter gieng ich gar nicht ein-<lb/> mal vor Anker, ſondern blieb mit Hin- und<lb/> Herkreuzen unter Segel. Kajuͤte und Ver-<lb/> deck wimmelten von bekannten Geſichtern<lb/> und froͤhlichen Menſchen bis endlich Abends<lb/> Alles wieder zu Lande fuhr; und ich darf<lb/> mit Wahrheit ſagen, daß ich <hi rendition="#g">dieſen</hi> Tag<lb/> fuͤr einen der vergnuͤgteſten meines ganzen<lb/> Lebens achte.</p><lb/> <p>Nach genommenem traulichen Abſchiede<lb/> erhielt ich einen guten ſteifen Wind, der mich<lb/> ſchon zu Abend des andern Tages in’s An-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [227/0231]
die Freude haben koͤnnte, ihn und die Meinigen
im Voruͤberfahren auf einige Stunden bei
mir am Borde zu begruͤßen. Jch wollte
dabei an einem rothen Stender kenntlich ſeyn,
den ich vom Vordertop wuͤrde wehen laſſen,
und ich bat ihn und alle gute Freunde, mir
dieſen gehofften Genuß nicht zu verderben.
Jn der That wollten mir auch Wind und
Wellen ſo wohl, daß ich, obgleich erſt zum
29. September, mich auf der Colberger
Rheede zeigen konnte. Da es gerade ein
Sonntag war, ſo befanden ſich nicht bloß
meine erbetenen Gaͤſte, ſondern auch noch
anderweitige zahlreiche Bekannte, auf der
Muͤnde, welchen der Beſuch an meinem Schiffe
eine gelegene Luſtparthie ſchien, und die mir
daher, vielleicht hundert Koͤpfe ſtark, gern
geſehen, an meinem Borde zuſprachen. Bei
dem ſchoͤnen Wetter gieng ich gar nicht ein-
mal vor Anker, ſondern blieb mit Hin- und
Herkreuzen unter Segel. Kajuͤte und Ver-
deck wimmelten von bekannten Geſichtern
und froͤhlichen Menſchen bis endlich Abends
Alles wieder zu Lande fuhr; und ich darf
mit Wahrheit ſagen, daß ich dieſen Tag
fuͤr einen der vergnuͤgteſten meines ganzen
Lebens achte.
Nach genommenem traulichen Abſchiede
erhielt ich einen guten ſteifen Wind, der mich
ſchon zu Abend des andern Tages in’s An-
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