Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.bedeutete ihn, daß wir in diesem Augenblick Noch waren wir in der Wendung begrif- bedeutete ihn, daß wir in dieſem Augenblick Noch waren wir in der Wendung begrif- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0184" n="180"/> bedeutete ihn, daß wir in dieſem Augenblick<lb/> dem Oſt-Strande zu nahe waͤren, um der-<lb/> gleichen wagen zu koͤnnen; wir wollten aber<lb/> das Schiff wenden, wo dann die Schaluppe<lb/> fuͤglicher bei uns an Bord kommen wuͤrde.</p><lb/> <p>Noch waren wir in der Wendung begrif-<lb/> fen, als Letzteres ſchon geſchah und ein<lb/> Schiffs-Lieutenant zu uns auf’s Deck ſtieg,<lb/> der mich ziemlich barſch und patzig zur Rede<lb/> ſtellte: Warum ich auf ſein Commando nicht<lb/> aufgebraßt haͤtte? — „Mynheer,‟ erwiederte<lb/> ich — „wenn Jhr ein Seemann ſeyd, ſo<lb/> ſeht da den nahen Oſt-Strand, und fragt<lb/> Euch ſelbſt, ob ich mich muthwillig auf den<lb/> Grund ſetzen ſollte?‟ — Darauf war wenig<lb/> mehr zu antworten; er aͤnderte alſo ſeine<lb/> Fragen nach meinem Woher und Wohin, und<lb/> erhielt darauf richtigen und gebuͤhrenden Be-<lb/> ſcheid; verlangte aber demohngeachtet noch<lb/> naͤhere Auskunft, wer ich ſey und wie ich<lb/> heiſſe? — „An meinem Namen‟ — ver-<lb/> ſetzte ich — „kann wenig gelegen ſeyn; und<lb/> aus meiner Flagge, die uns uͤber den Koͤpfen<lb/> weht, iſt zu erſehen, daß ich ein Preuſſe<lb/> bin.‟ — Ob ich engliſche Kreuzer in See<lb/> getroffen haͤtte? wollt’ er weiter wiſſen. —<lb/> „Da moͤgt Jhr,‟ war meine Antwort —<lb/> „Eure eignen Augen brauchen. Jch bin ein<lb/> neutraler Mann; und mir koͤmmt nicht zu,<lb/> Eure Feinde an Euch zu verrathen.‟</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [180/0184]
bedeutete ihn, daß wir in dieſem Augenblick
dem Oſt-Strande zu nahe waͤren, um der-
gleichen wagen zu koͤnnen; wir wollten aber
das Schiff wenden, wo dann die Schaluppe
fuͤglicher bei uns an Bord kommen wuͤrde.
Noch waren wir in der Wendung begrif-
fen, als Letzteres ſchon geſchah und ein
Schiffs-Lieutenant zu uns auf’s Deck ſtieg,
der mich ziemlich barſch und patzig zur Rede
ſtellte: Warum ich auf ſein Commando nicht
aufgebraßt haͤtte? — „Mynheer,‟ erwiederte
ich — „wenn Jhr ein Seemann ſeyd, ſo
ſeht da den nahen Oſt-Strand, und fragt
Euch ſelbſt, ob ich mich muthwillig auf den
Grund ſetzen ſollte?‟ — Darauf war wenig
mehr zu antworten; er aͤnderte alſo ſeine
Fragen nach meinem Woher und Wohin, und
erhielt darauf richtigen und gebuͤhrenden Be-
ſcheid; verlangte aber demohngeachtet noch
naͤhere Auskunft, wer ich ſey und wie ich
heiſſe? — „An meinem Namen‟ — ver-
ſetzte ich — „kann wenig gelegen ſeyn; und
aus meiner Flagge, die uns uͤber den Koͤpfen
weht, iſt zu erſehen, daß ich ein Preuſſe
bin.‟ — Ob ich engliſche Kreuzer in See
getroffen haͤtte? wollt’ er weiter wiſſen. —
„Da moͤgt Jhr,‟ war meine Antwort —
„Eure eignen Augen brauchen. Jch bin ein
neutraler Mann; und mir koͤmmt nicht zu,
Eure Feinde an Euch zu verrathen.‟
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |