mir dazu eine Stunde; und wenn ich dann wiederkomme, bringe ich Jhnen mein Ja oder Nein." -- Er war es zufrieden.
Voll Sinnens suchte ich demnach einen alten Bekannten, den Schmidt Lüdtke, auf, mit dem ich bereits im Jahr 1770, auf Veranlassung der Ausrüstung der Königl. Fregatte, zu thun gehabt hatte, und der auch jetzt, wie ich wußte, die Eisenarbeit für das auf dem Stapel stehende Schiff, dessen Hr. Groß erwähnt hatte, besorgte. Er sollte mir sagen, was hier zu thun oder zu lassen sey; und so trug ich ihm gleich warm vor, was mir auf dem Herzen drückte. "Hm! hm!" gab er mir kopfschüttelnd zur Antwort -- "Es mit dem zu wagen, könnt ich nur mei- nem ärgsten Feinde rathen! Jhr seyd Beide ein Paar Hitzköpfe. Gleich ist bei Euch Feuer im Dache! Jhr werdet Euch keine 24 Stun- den mit einander vertragen. Und wenn auch Jhr, so doch nicht der Groß! Mit dem ist noch Keiner fertig geworden. Bleibt also fein auseinander; das ist das Gescheuteste."
Jch konnte selbst nicht anders, als ihm Recht geben, und war schon wieder auf dem Wege, den Handel aufzusagen, als ich vor dem Hause eines Segelmachers, Namens Kruut, vorbeimußte, dessen Bekanntschaft mit mir sich von der nemlichen Zeit und Veran- lassung, wie vorerwähnt, herschrieb. Auch
mir dazu eine Stunde; und wenn ich dann wiederkomme, bringe ich Jhnen mein Ja oder Nein.‟ — Er war es zufrieden.
Voll Sinnens ſuchte ich demnach einen alten Bekannten, den Schmidt Luͤdtke, auf, mit dem ich bereits im Jahr 1770, auf Veranlaſſung der Ausruͤſtung der Koͤnigl. Fregatte, zu thun gehabt hatte, und der auch jetzt, wie ich wußte, die Eiſenarbeit fuͤr das auf dem Stapel ſtehende Schiff, deſſen Hr. Groß erwaͤhnt hatte, beſorgte. Er ſollte mir ſagen, was hier zu thun oder zu laſſen ſey; und ſo trug ich ihm gleich warm vor, was mir auf dem Herzen druͤckte. „Hm! hm!‟ gab er mir kopfſchuͤttelnd zur Antwort — „Es mit dem zu wagen, koͤnnt ich nur mei- nem aͤrgſten Feinde rathen! Jhr ſeyd Beide ein Paar Hitzkoͤpfe. Gleich iſt bei Euch Feuer im Dache! Jhr werdet Euch keine 24 Stun- den mit einander vertragen. Und wenn auch Jhr, ſo doch nicht der Groß! Mit dem iſt noch Keiner fertig geworden. Bleibt alſo fein auseinander; das iſt das Geſcheuteſte.‟
Jch konnte ſelbſt nicht anders, als ihm Recht geben, und war ſchon wieder auf dem Wege, den Handel aufzuſagen, als ich vor dem Hauſe eines Segelmachers, Namens Kruut, vorbeimußte, deſſen Bekanntſchaft mit mir ſich von der nemlichen Zeit und Veran- laſſung, wie vorerwaͤhnt, herſchrieb. Auch
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mir dazu eine Stunde; und wenn ich dann
wiederkomme, bringe ich Jhnen mein Ja
oder Nein.‟ — Er war es zufrieden.
Voll Sinnens ſuchte ich demnach einen
alten Bekannten, den Schmidt Luͤdtke, auf,
mit dem ich bereits im Jahr 1770, auf
Veranlaſſung der Ausruͤſtung der Koͤnigl.
Fregatte, zu thun gehabt hatte, und der auch
jetzt, wie ich wußte, die Eiſenarbeit fuͤr das
auf dem Stapel ſtehende Schiff, deſſen Hr.
Groß erwaͤhnt hatte, beſorgte. Er ſollte mir
ſagen, was hier zu thun oder zu laſſen ſey;
und ſo trug ich ihm gleich warm vor, was
mir auf dem Herzen druͤckte. „Hm! hm!‟
gab er mir kopfſchuͤttelnd zur Antwort —
„Es mit dem zu wagen, koͤnnt ich nur mei-
nem aͤrgſten Feinde rathen! Jhr ſeyd Beide
ein Paar Hitzkoͤpfe. Gleich iſt bei Euch Feuer
im Dache! Jhr werdet Euch keine 24 Stun-
den mit einander vertragen. Und wenn auch
Jhr, ſo doch nicht der Groß! Mit dem iſt noch
Keiner fertig geworden. Bleibt alſo fein
auseinander; das iſt das Geſcheuteſte.‟
Jch konnte ſelbſt nicht anders, als ihm
Recht geben, und war ſchon wieder auf dem
Wege, den Handel aufzuſagen, als ich vor
dem Hauſe eines Segelmachers, Namens
Kruut, vorbeimußte, deſſen Bekanntſchaft mit
mir ſich von der nemlichen Zeit und Veran-
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung02_1821/151>, abgerufen am 16.07.2024.
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