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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.

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gieng nach Hull, nach Newcastle, nach Leeds,
nach Liverpool, nach Bristol, nach Plymouth,
nach Portsmouth, nach Dover: -- aber
eben so gut hätt' ich auch zu Hause blei-
ben mögen! Endlich stieß ich in London selbst
auf ein Schiff, daß mir in jedem Betracht
anstand und das ich, rücksichtlich alles Des-
sen, was ihm etwa noch mangelte, auf meine
eigne Verantwortung zu kaufen beschloß.

Jndem ich nun den Herren Schmidt und
Weinholdt diese meine Absicht eröffnete und
den mir bei ihnen gemachten Kredit geltend
machen wollte, erhielt ich die nimmer erwar-
tete Antwort: "Lieber Nettelbeck, um Jhnen
klaren Wein einzuschenken, müssen wir Jhnen
gerade heraus sagen, daß wir für B -- rs
Ordre auch nicht ein Pfund zu zahlen geson-
nen sind. Wollen Sie aber das Schiff
für sich allein und auf Jhren Namen
erstehen und uns die Correspondenz und
Assecuranz darüber überlassen: so ist hier
unsre Hand -- Wir zeichnen für Sie, so-
viel Sie verlangen. Nur mit B -- r wollen
wir nichts zu thun haben."

Meine Antwort ist leicht zu errathen.
"Jch bin vor Zeiten" -- sagte ich -- "Herr
eines eignen Schiffs gewesen; habe aber so
ausgesuchtes Unglück damit gehabt, daß ich
mir's heilig angelobt, mich nie wieder mit
dergleichen zu befassen. Es taugt auch für

gieng nach Hull, nach Newcaſtle, nach Leeds,
nach Liverpool, nach Briſtol, nach Plymouth,
nach Portsmouth, nach Dover: — aber
eben ſo gut haͤtt’ ich auch zu Hauſe blei-
ben moͤgen! Endlich ſtieß ich in London ſelbſt
auf ein Schiff, daß mir in jedem Betracht
anſtand und das ich, ruͤckſichtlich alles Deſ-
ſen, was ihm etwa noch mangelte, auf meine
eigne Verantwortung zu kaufen beſchloß.

Jndem ich nun den Herren Schmidt und
Weinholdt dieſe meine Abſicht eroͤffnete und
den mir bei ihnen gemachten Kredit geltend
machen wollte, erhielt ich die nimmer erwar-
tete Antwort: „Lieber Nettelbeck, um Jhnen
klaren Wein einzuſchenken, muͤſſen wir Jhnen
gerade heraus ſagen, daß wir fuͤr B — rs
Ordre auch nicht ein Pfund zu zahlen geſon-
nen ſind. Wollen Sie aber das Schiff
fuͤr ſich allein und auf Jhren Namen
erſtehen und uns die Correſpondenz und
Aſſecuranz daruͤber uͤberlaſſen: ſo iſt hier
unſre Hand — Wir zeichnen fuͤr Sie, ſo-
viel Sie verlangen. Nur mit B — r wollen
wir nichts zu thun haben.‟

Meine Antwort iſt leicht zu errathen.
„Jch bin vor Zeiten‟ — ſagte ich — „Herr
eines eignen Schiffs geweſen; habe aber ſo
ausgeſuchtes Ungluͤck damit gehabt, daß ich
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[141/0145] gieng nach Hull, nach Newcaſtle, nach Leeds, nach Liverpool, nach Briſtol, nach Plymouth, nach Portsmouth, nach Dover: — aber eben ſo gut haͤtt’ ich auch zu Hauſe blei- ben moͤgen! Endlich ſtieß ich in London ſelbſt auf ein Schiff, daß mir in jedem Betracht anſtand und das ich, ruͤckſichtlich alles Deſ- ſen, was ihm etwa noch mangelte, auf meine eigne Verantwortung zu kaufen beſchloß. Jndem ich nun den Herren Schmidt und Weinholdt dieſe meine Abſicht eroͤffnete und den mir bei ihnen gemachten Kredit geltend machen wollte, erhielt ich die nimmer erwar- tete Antwort: „Lieber Nettelbeck, um Jhnen klaren Wein einzuſchenken, muͤſſen wir Jhnen gerade heraus ſagen, daß wir fuͤr B — rs Ordre auch nicht ein Pfund zu zahlen geſon- nen ſind. Wollen Sie aber das Schiff fuͤr ſich allein und auf Jhren Namen erſtehen und uns die Correſpondenz und Aſſecuranz daruͤber uͤberlaſſen: ſo iſt hier unſre Hand — Wir zeichnen fuͤr Sie, ſo- viel Sie verlangen. Nur mit B — r wollen wir nichts zu thun haben.‟ Meine Antwort iſt leicht zu errathen. „Jch bin vor Zeiten‟ — ſagte ich — „Herr eines eignen Schiffs geweſen; habe aber ſo ausgeſuchtes Ungluͤck damit gehabt, daß ich mir’s heilig angelobt, mich nie wieder mit dergleichen zu befaſſen. Es taugt auch fuͤr

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Zitationshilfe: Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 2. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung02_1821/145>, abgerufen am 27.11.2024.