Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.Kaffee-Plantagen. Die Eine hieß Friedrichs- Diese Gebrüder standen schon seit längerer Kaffee-Plantagen. Die Eine hieß Friedrichs- Dieſe Gebruͤder ſtanden ſchon ſeit laͤngerer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0053" n="37"/> Kaffee-Plantagen. Die Eine hieß Friedrichs-<lb/> burg; und eine Andere dicht daneben, welche<lb/> von ihnen ſelbſt angelegt worden, hatten ſie,<lb/> ihrer Vaterſtadt zu Ehren, <hi rendition="#g">Belgard</hi> ge-<lb/> nannt. Zu Paramaribo war eine Reihe von<lb/> Haͤuſern, die eine Straße von 400 Schritten<lb/> in der Laͤnge bildeten, ihr Eigenthum und<lb/> fuͤhrte nach ihnen den Namen <hi rendition="#g">Kniffels-<lb/> Loge.</hi> Ebendaſelbſt hatten ſie eine lutheri-<lb/> ſche Kirche aufgefuͤhrt und zur Erhaltung<lb/> derſelben, fuͤr ewige Zeiten, die Einkuͤnfte der<lb/> Plantage Belgard gewidmet.</p><lb/> <p>Dieſe Gebruͤder ſtanden ſchon ſeit laͤngerer<lb/> Zeit mit meinem Kapitain Blank, als einem<lb/> Colberger und Landsmann, in beſonders<lb/> freundſchaftlichem Verkehr. Er verſorgte ſie<lb/> und ihre Plantagen ausſchließlich mit Allem,<lb/> was ſie aus Europa bedurften; und hin-<lb/> wiederum fuͤhrte er alle ihre dortigen Er-<lb/> zeugniſſe nach Holland zuruͤck. So geſchah<lb/> es auch bei der gegenwaͤrtigen Reiſe; da ich<lb/> denn oft von ihm mit Auftraͤgen an ſie ge-<lb/> ſchickt und ihnen auf dieſe Weiſe bekannt<lb/> und lieb wurde. Schon die vielfaͤltigen Be-<lb/> weiſe von Guͤte, die ich von ihnen Beider-<lb/> ſeits erfuhr, wuͤrden mich veranlaßt haben,<lb/> Jhrer hier zu gedenken, wenn nicht auch der<lb/> Verfolg meiner Lebensgeſchichte mir wieder-<lb/> holte Gelegenheit gaͤbe, auf ihren Namen<lb/> zuruͤckzukommen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [37/0053]
Kaffee-Plantagen. Die Eine hieß Friedrichs-
burg; und eine Andere dicht daneben, welche
von ihnen ſelbſt angelegt worden, hatten ſie,
ihrer Vaterſtadt zu Ehren, Belgard ge-
nannt. Zu Paramaribo war eine Reihe von
Haͤuſern, die eine Straße von 400 Schritten
in der Laͤnge bildeten, ihr Eigenthum und
fuͤhrte nach ihnen den Namen Kniffels-
Loge. Ebendaſelbſt hatten ſie eine lutheri-
ſche Kirche aufgefuͤhrt und zur Erhaltung
derſelben, fuͤr ewige Zeiten, die Einkuͤnfte der
Plantage Belgard gewidmet.
Dieſe Gebruͤder ſtanden ſchon ſeit laͤngerer
Zeit mit meinem Kapitain Blank, als einem
Colberger und Landsmann, in beſonders
freundſchaftlichem Verkehr. Er verſorgte ſie
und ihre Plantagen ausſchließlich mit Allem,
was ſie aus Europa bedurften; und hin-
wiederum fuͤhrte er alle ihre dortigen Er-
zeugniſſe nach Holland zuruͤck. So geſchah
es auch bei der gegenwaͤrtigen Reiſe; da ich
denn oft von ihm mit Auftraͤgen an ſie ge-
ſchickt und ihnen auf dieſe Weiſe bekannt
und lieb wurde. Schon die vielfaͤltigen Be-
weiſe von Guͤte, die ich von ihnen Beider-
ſeits erfuhr, wuͤrden mich veranlaßt haben,
Jhrer hier zu gedenken, wenn nicht auch der
Verfolg meiner Lebensgeſchichte mir wieder-
holte Gelegenheit gaͤbe, auf ihren Namen
zuruͤckzukommen.
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