Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.wie ich zu seiner Zeit weiter unten erzäh- Und nunmehr genügte es uns nicht, bloß Aber die Lust zu einem wiederhohlten Ver- wie ich zu ſeiner Zeit weiter unten erzaͤh- Und nunmehr genuͤgte es uns nicht, bloß Aber die Luſt zu einem wiederhohlten Ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0031" n="15"/> wie ich zu ſeiner Zeit weiter unten erzaͤh-<lb/> len werde.</p><lb/> <p>Und nunmehr genuͤgte es uns nicht, bloß<lb/> innerhalb uns von Balken zu Balken zu<lb/> ſchwingen: es ſollte auch auſſerhalb des Ge-<lb/> baͤudes geklettert werden! So machten wir<lb/> uns denn auf das kupferne Dach; ſtiegen bei<lb/> den Glocken aus den Luken auf das Geruͤſt;<lb/> von da auf die Farſt des kupfernen Kirchen-<lb/> daches, und indem wir darauf, wie auf ei-<lb/> nem Pferde ritten, rutſchten wir laͤngshin<lb/> vom Thurm bis an den Giebel, und auf<lb/> gleiche Weiſe wieder zuruͤck. Ein paar Hun-<lb/> dert Zuſchauer gafften drunten, zu unſrer<lb/> großen Freude, nach uns beiden jungen Wag-<lb/> haͤlſen in die Hoͤhe. Auch mein Vater war,<lb/> ohne daß ich es wußte, unter dem Haufen<lb/> geweſen; und ſo konnt’ es nicht fehlen, daß<lb/> mich, bei meiner Heimkunft, fuͤr dieſe Helden-<lb/> that eine derbe Tracht Schlaͤge erwartete.</p><lb/> <p>Aber die Luſt zu einem wiederhohlten Ver-<lb/> ſuche war mir dennoch nicht ausgetrieben<lb/> worden! Jch lauerte es nur ab, daß mein<lb/> Vater verreiſet war; und an einem ſchoͤnen<lb/> Sommertage, Nachmittags um vier Uhr,<lb/> als ich der Zucht des Herrn Schuͤtz entlau-<lb/> fen war, konnt ich nicht drum hin, meinen<lb/> lieben Thurm wieder zu beſuchen. Ein<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0031]
wie ich zu ſeiner Zeit weiter unten erzaͤh-
len werde.
Und nunmehr genuͤgte es uns nicht, bloß
innerhalb uns von Balken zu Balken zu
ſchwingen: es ſollte auch auſſerhalb des Ge-
baͤudes geklettert werden! So machten wir
uns denn auf das kupferne Dach; ſtiegen bei
den Glocken aus den Luken auf das Geruͤſt;
von da auf die Farſt des kupfernen Kirchen-
daches, und indem wir darauf, wie auf ei-
nem Pferde ritten, rutſchten wir laͤngshin
vom Thurm bis an den Giebel, und auf
gleiche Weiſe wieder zuruͤck. Ein paar Hun-
dert Zuſchauer gafften drunten, zu unſrer
großen Freude, nach uns beiden jungen Wag-
haͤlſen in die Hoͤhe. Auch mein Vater war,
ohne daß ich es wußte, unter dem Haufen
geweſen; und ſo konnt’ es nicht fehlen, daß
mich, bei meiner Heimkunft, fuͤr dieſe Helden-
that eine derbe Tracht Schlaͤge erwartete.
Aber die Luſt zu einem wiederhohlten Ver-
ſuche war mir dennoch nicht ausgetrieben
worden! Jch lauerte es nur ab, daß mein
Vater verreiſet war; und an einem ſchoͤnen
Sommertage, Nachmittags um vier Uhr,
als ich der Zucht des Herrn Schuͤtz entlau-
fen war, konnt ich nicht drum hin, meinen
lieben Thurm wieder zu beſuchen. Ein
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