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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821.

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durch Andre zu ersetzen waren. Zudem hoffte
ich, daß wenn ich mich Jhrer nur bis zur
wirklichen Abfahrt versichern könnte, ich sie
wohl wieder zu Zucht und Ordnung herum-
bringen wollte.

Mit diesem Plane beschäftigt, nahm ich
also einige Matrosen von den neben mir lie-
genden Schiffen für Tagelohn zu Hülfe, um
sofort die Anker zu lichten und von Amster-
dam nach der Bucht bei Dirkerdam abzuse-
geln, die etwa eine Meile von dort entfernt
liegt. Hier warf ich auf's neue Anker, ent-
ließ meine gemietheten Matrosen, und hoffte,
daß ich's nunmehr den meinigen schwer genug
machen wollte, von Bord zu kommen, um
Jhretwegen auch in meiner Abwesenheit wohl
sicher zu seyn. Denn ich konnt' es nicht ver-
meiden, für meine Person des nächsten Tages
noch einmal nach dem verlassenen Hafen zu-
rückzukehren, um, neben meiner Ausklarirung
noch eine Menge anderweitiger Geschäfte zu
besorgen und einen Lootsen mitzubringen.

Vor der Abfahrt nahm ich mit meinem
Steuermanne die nöthige Abrede und über-
gab ihm mein verdächtiges Volk in besondre
sorgfältige Aufsicht. Das Boot ließ ich auf's
Deck setzen und anschliessen, damit sich dessen
Niemand bedienen könnte; und mein Stell-
vertreter sollte nicht vom Deck weichen und
die Nacht kein Auge schliessen, um überall

durch Andre zu erſetzen waren. Zudem hoffte
ich, daß wenn ich mich Jhrer nur bis zur
wirklichen Abfahrt verſichern koͤnnte, ich ſie
wohl wieder zu Zucht und Ordnung herum-
bringen wollte.

Mit dieſem Plane beſchaͤftigt, nahm ich
alſo einige Matroſen von den neben mir lie-
genden Schiffen fuͤr Tagelohn zu Huͤlfe, um
ſofort die Anker zu lichten und von Amſter-
dam nach der Bucht bei Dirkerdam abzuſe-
geln, die etwa eine Meile von dort entfernt
liegt. Hier warf ich auf’s neue Anker, ent-
ließ meine gemietheten Matroſen, und hoffte,
daß ich’s nunmehr den meinigen ſchwer genug
machen wollte, von Bord zu kommen, um
Jhretwegen auch in meiner Abweſenheit wohl
ſicher zu ſeyn. Denn ich konnt’ es nicht ver-
meiden, fuͤr meine Perſon des naͤchſten Tages
noch einmal nach dem verlaſſenen Hafen zu-
ruͤckzukehren, um, neben meiner Ausklarirung
noch eine Menge anderweitiger Geſchaͤfte zu
beſorgen und einen Lootſen mitzubringen.

Vor der Abfahrt nahm ich mit meinem
Steuermanne die noͤthige Abrede und uͤber-
gab ihm mein verdaͤchtiges Volk in beſondre
ſorgfaͤltige Aufſicht. Das Boot ließ ich auf’s
Deck ſetzen und anſchlieſſen, damit ſich deſſen
Niemand bedienen koͤnnte; und mein Stell-
vertreter ſollte nicht vom Deck weichen und
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[212/0228] durch Andre zu erſetzen waren. Zudem hoffte ich, daß wenn ich mich Jhrer nur bis zur wirklichen Abfahrt verſichern koͤnnte, ich ſie wohl wieder zu Zucht und Ordnung herum- bringen wollte. Mit dieſem Plane beſchaͤftigt, nahm ich alſo einige Matroſen von den neben mir lie- genden Schiffen fuͤr Tagelohn zu Huͤlfe, um ſofort die Anker zu lichten und von Amſter- dam nach der Bucht bei Dirkerdam abzuſe- geln, die etwa eine Meile von dort entfernt liegt. Hier warf ich auf’s neue Anker, ent- ließ meine gemietheten Matroſen, und hoffte, daß ich’s nunmehr den meinigen ſchwer genug machen wollte, von Bord zu kommen, um Jhretwegen auch in meiner Abweſenheit wohl ſicher zu ſeyn. Denn ich konnt’ es nicht ver- meiden, fuͤr meine Perſon des naͤchſten Tages noch einmal nach dem verlaſſenen Hafen zu- ruͤckzukehren, um, neben meiner Ausklarirung noch eine Menge anderweitiger Geſchaͤfte zu beſorgen und einen Lootſen mitzubringen. Vor der Abfahrt nahm ich mit meinem Steuermanne die noͤthige Abrede und uͤber- gab ihm mein verdaͤchtiges Volk in beſondre ſorgfaͤltige Aufſicht. Das Boot ließ ich auf’s Deck ſetzen und anſchlieſſen, damit ſich deſſen Niemand bedienen koͤnnte; und mein Stell- vertreter ſollte nicht vom Deck weichen und die Nacht kein Auge ſchlieſſen, um uͤberall

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Zitationshilfe: Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung01_1821/228>, abgerufen am 24.11.2024.