nicht vermag und auch damals nicht ver- mochte; -- ja, damals vielleicht noch weni- ger, da Glück und Fortkommen in der Welt an meinem Entschlusse hiengen und mein Gemüth ungestüm bewegt war. Doch wollt' ich keinen Schritt in dieser Sache thun, ohne mich mit meinem wackern und verständigen Freunde, dem Schiffer Johann Henke, be- rathen zu haben. Auch er schüttelte dabei Anfangs den Kopf und äußerte mancherlei Bedenken, bis ich ihm meine Gründe und meinen Glauben näher auseinandersetzte, wo er mir denn endlich beifiel und seinen treuen Beistand verhieß. Das Urtheil eines so rechtlichen Mannes war bei mir von entschei- dendem Gewichte.
Wir entschlossen uns demnach, sofort in meinem Boote nach Schlinger-Want hinüber zu fahren und den Ortsprediger aufzusuchen. Jndem ich Diesem nun das Zeitungsblatt, welches ich früher zu mir gesteckt hatte, vor- zeigte, machte ich ihm meine Anzeige, daß jener ertrunkene Mann, nach den angegebenen und von mir noch näher bestimmten Kenn- zeichen, mein Schiffer gewesen, und wie ich in der Absicht käme, ihm die aufgewandten Begräbnißkosten dankbarlich zu vergütigen. Diese letzteren nun, welche 21 Gulden be- trugen, wurden sofort entrichtet und freund- lich angenommen; wogegen ich eine Quitung,
nicht vermag und auch damals nicht ver- mochte; — ja, damals vielleicht noch weni- ger, da Gluͤck und Fortkommen in der Welt an meinem Entſchluſſe hiengen und mein Gemuͤth ungeſtuͤm bewegt war. Doch wollt’ ich keinen Schritt in dieſer Sache thun, ohne mich mit meinem wackern und verſtaͤndigen Freunde, dem Schiffer Johann Henke, be- rathen zu haben. Auch er ſchuͤttelte dabei Anfangs den Kopf und aͤußerte mancherlei Bedenken, bis ich ihm meine Gruͤnde und meinen Glauben naͤher auseinanderſetzte, wo er mir denn endlich beifiel und ſeinen treuen Beiſtand verhieß. Das Urtheil eines ſo rechtlichen Mannes war bei mir von entſchei- dendem Gewichte.
Wir entſchloſſen uns demnach, ſofort in meinem Boote nach Schlinger-Want hinuͤber zu fahren und den Ortsprediger aufzuſuchen. Jndem ich Dieſem nun das Zeitungsblatt, welches ich fruͤher zu mir geſteckt hatte, vor- zeigte, machte ich ihm meine Anzeige, daß jener ertrunkene Mann, nach den angegebenen und von mir noch naͤher beſtimmten Kenn- zeichen, mein Schiffer geweſen, und wie ich in der Abſicht kaͤme, ihm die aufgewandten Begraͤbnißkoſten dankbarlich zu verguͤtigen. Dieſe letzteren nun, welche 21 Gulden be- trugen, wurden ſofort entrichtet und freund- lich angenommen; wogegen ich eine Quitung,
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nicht vermag und auch damals nicht ver-
mochte; — ja, damals vielleicht noch weni-
ger, da Gluͤck und Fortkommen in der Welt
an meinem Entſchluſſe hiengen und mein
Gemuͤth ungeſtuͤm bewegt war. Doch wollt’
ich keinen Schritt in dieſer Sache thun, ohne
mich mit meinem wackern und verſtaͤndigen
Freunde, dem Schiffer Johann Henke, be-
rathen zu haben. Auch er ſchuͤttelte dabei
Anfangs den Kopf und aͤußerte mancherlei
Bedenken, bis ich ihm meine Gruͤnde und
meinen Glauben naͤher auseinanderſetzte, wo
er mir denn endlich beifiel und ſeinen treuen
Beiſtand verhieß. Das Urtheil eines ſo
rechtlichen Mannes war bei mir von entſchei-
dendem Gewichte.
Wir entſchloſſen uns demnach, ſofort in
meinem Boote nach Schlinger-Want hinuͤber
zu fahren und den Ortsprediger aufzuſuchen.
Jndem ich Dieſem nun das Zeitungsblatt,
welches ich fruͤher zu mir geſteckt hatte, vor-
zeigte, machte ich ihm meine Anzeige, daß
jener ertrunkene Mann, nach den angegebenen
und von mir noch naͤher beſtimmten Kenn-
zeichen, mein Schiffer geweſen, und wie ich
in der Abſicht kaͤme, ihm die aufgewandten
Begraͤbnißkoſten dankbarlich zu verguͤtigen.
Dieſe letzteren nun, welche 21 Gulden be-
trugen, wurden ſofort entrichtet und freund-
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung01_1821/223>, abgerufen am 24.11.2024.
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