lität, und klagen wider Euch auf vollen Ersatz alles Schadens. Nun sitzt Jhr in der Brühe!" -- Und noch hatt er seine Hiobs-Post kaum geendet, so war auch schon der Admiralitäts-Diener zur Stelle, der mich auf den Lizent, gleich in dieser nemlichen Stunde, vor das Admiralitäts-Collegium be- schied. "Die sind rasch darhinter her!" dacht' ich bei mir selbst; und mir ward doch nicht ganz wohl dabei zu Muthe.
Als ich ankam, fand ich es ganz so, wie mie's mein Schwiegervater verkündigt hatte. Mir ward ein schon fertiges Protokoll vor- gelesen, des Jnhalts, daß ich es sey, der unberufener Weise das Schiff zum Sinken gebracht und dadurch einen Schaden von so und so viel Tausenden angerichtet habe. Jch sollte jetzt die Wahrheit dieser Angaben an- erkennen, von der Ursache Rede und Ant- wort geben und allenfalls anführen, was ich zu meiner Vertheidigung vorzubringen wüßte.
Hm! das stand ja sogar verzweifelt noch nicht, wenn mir noch Einrede und Verthei- digung zugestanden wurde! -- "Tausend Augen" -- sagte ich -- "haben es mit an- gesehen, wie das Schiff hinten hinaus in hellem Feuer stand; und je mehr Luftlöcher die Leute in's Verdeck hieben, desto mehr Nahrung gaben sie dem inwendigen Brande. Hätte das nur noch eine halbe Viertelstunde
litaͤt, und klagen wider Euch auf vollen Erſatz alles Schadens. Nun ſitzt Jhr in der Bruͤhe!‟ — Und noch hatt er ſeine Hiobs-Poſt kaum geendet, ſo war auch ſchon der Admiralitaͤts-Diener zur Stelle, der mich auf den Lizent, gleich in dieſer nemlichen Stunde, vor das Admiralitaͤts-Collegium be- ſchied. „Die ſind raſch darhinter her!‟ dacht’ ich bei mir ſelbſt; und mir ward doch nicht ganz wohl dabei zu Muthe.
Als ich ankam, fand ich es ganz ſo, wie mie’s mein Schwiegervater verkuͤndigt hatte. Mir ward ein ſchon fertiges Protokoll vor- geleſen, des Jnhalts, daß ich es ſey, der unberufener Weiſe das Schiff zum Sinken gebracht und dadurch einen Schaden von ſo und ſo viel Tauſenden angerichtet habe. Jch ſollte jetzt die Wahrheit dieſer Angaben an- erkennen, von der Urſache Rede und Ant- wort geben und allenfalls anfuͤhren, was ich zu meiner Vertheidigung vorzubringen wuͤßte.
Hm! das ſtand ja ſogar verzweifelt noch nicht, wenn mir noch Einrede und Verthei- digung zugeſtanden wurde! — „Tauſend Augen‟ — ſagte ich — „haben es mit an- geſehen, wie das Schiff hinten hinaus in hellem Feuer ſtand; und je mehr Luftloͤcher die Leute in’s Verdeck hieben, deſto mehr Nahrung gaben ſie dem inwendigen Brande. Haͤtte das nur noch eine halbe Viertelſtunde
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litaͤt, und klagen wider Euch auf vollen
Erſatz alles Schadens. Nun ſitzt Jhr in
der Bruͤhe!‟ — Und noch hatt er ſeine
Hiobs-Poſt kaum geendet, ſo war auch ſchon
der Admiralitaͤts-Diener zur Stelle, der mich
auf den Lizent, gleich in dieſer nemlichen
Stunde, vor das Admiralitaͤts-Collegium be-
ſchied. „Die ſind raſch darhinter her!‟
dacht’ ich bei mir ſelbſt; und mir ward doch
nicht ganz wohl dabei zu Muthe.
Als ich ankam, fand ich es ganz ſo, wie
mie’s mein Schwiegervater verkuͤndigt hatte.
Mir ward ein ſchon fertiges Protokoll vor-
geleſen, des Jnhalts, daß ich es ſey, der
unberufener Weiſe das Schiff zum Sinken
gebracht und dadurch einen Schaden von ſo
und ſo viel Tauſenden angerichtet habe. Jch
ſollte jetzt die Wahrheit dieſer Angaben an-
erkennen, von der Urſache Rede und Ant-
wort geben und allenfalls anfuͤhren, was ich
zu meiner Vertheidigung vorzubringen wuͤßte.
Hm! das ſtand ja ſogar verzweifelt noch
nicht, wenn mir noch Einrede und Verthei-
digung zugeſtanden wurde! — „Tauſend
Augen‟ — ſagte ich — „haben es mit an-
geſehen, wie das Schiff hinten hinaus in
hellem Feuer ſtand; und je mehr Luftloͤcher
die Leute in’s Verdeck hieben, deſto mehr
Nahrung gaben ſie dem inwendigen Brande.
Haͤtte das nur noch eine halbe Viertelſtunde
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Nettelbeck, Joachim: Joachim Nettelbeck, Bürger zu Colberg. Bd. 1. Hrsg. v. Johann Christian Ludwig Haken. Leipzig, 1821, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nettelbeck_lebensbeschreibung01_1821/200>, abgerufen am 16.07.2024.
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