Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835.

Bild:
<< vorherige Seite
mein Sonntagskleid anleg'n. Windwachel, unter-
halte die Damen indeß.

(Ab in die Seitenthüre rechts.)

Fünfzehnter Auftritt.
Vorige, ohne Zwirn.
Camilla.
Ah, das ist ein kurioser Mensch.
Laura.
Was ist denn das?

Palpiti
(zu Windwachel).
Sie haben uns gesagt, daß der Herr vom Haus
ein gebildeter Weltmann ist. Weh' Ihnen, wenn
Sie meine Töchter durch eine ignoble Bekanntschaft
blamiren.
Camilla.
Ich hab' schon geglaubt, Sie haben uns in eine
Schneiderwerkstatt geführt.
Windwachel.
Was fällt Ihnen ein? Der Herr vom Haus ist
ein Mensch, der von seinem Geld lebt und viel Geld
hat; ist Ihnen das nicht genug?
Laura.
Freilich, wenn ich an die brilliantenen Ohrrin-
ge denke --
mein Sonntagskleid anleg’n. Windwachel, unter-
halte die Damen indeß.

(Ab in die Seitenthüre rechts.)

Fünfzehnter Auftritt.
Vorige, ohne Zwirn.
Camilla.
Ah, das iſt ein kurioſer Menſch.
Laura.
Was iſt denn das?

Palpiti
(zu Windwachel).
Sie haben uns geſagt, daß der Herr vom Haus
ein gebildeter Weltmann iſt. Weh’ Ihnen, wenn
Sie meine Töchter durch eine ignoble Bekanntſchaft
blamiren.
Camilla.
Ich hab’ ſchon geglaubt, Sie haben uns in eine
Schneiderwerkſtatt geführt.
Windwachel.
Was fällt Ihnen ein? Der Herr vom Haus iſt
ein Menſch, der von ſeinem Geld lebt und viel Geld
hat; iſt Ihnen das nicht genug?
Laura.
Freilich, wenn ich an die brilliantenen Ohrrin-
ge denke —
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#ZWI">
            <p><pb facs="#f0080" n="74"/>
mein Sonntagskleid anleg&#x2019;n. Windwachel, unter-<lb/>
halte die Damen indeß.</p><lb/>
            <stage>(Ab in die Seitenthüre rechts.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Fünfzehnter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/>
          <stage><hi rendition="#g">Vorige</hi>, ohne <hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</stage><lb/>
          <spGrp>
            <stage rendition="#rightBraced"/>
            <sp who="#CAM">
              <speaker><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Ah, das i&#x017F;t ein kurio&#x017F;er Men&#x017F;ch.</p><lb/>
            </sp>
            <sp who="#LAU">
              <speaker><hi rendition="#g">Laura</hi>.</speaker><lb/>
              <p>Was i&#x017F;t denn das?</p>
            </sp>
          </spGrp><lb/>
          <sp who="#PAL">
            <speaker> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">Palpiti</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <stage>(zu Windwachel).</stage><lb/>
            <p>Sie haben uns ge&#x017F;agt, daß der Herr vom Haus<lb/>
ein gebildeter Weltmann i&#x017F;t. Weh&#x2019; Ihnen, wenn<lb/>
Sie meine Töchter durch eine ignoble Bekannt&#x017F;chaft<lb/>
blamiren.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAM">
            <speaker><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Ich hab&#x2019; &#x017F;chon geglaubt, Sie haben uns in eine<lb/>
Schneiderwerk&#x017F;tatt geführt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HERW">
            <speaker><hi rendition="#g">Windwachel</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Was fällt Ihnen ein? Der Herr vom Haus i&#x017F;t<lb/>
ein Men&#x017F;ch, der von &#x017F;einem Geld lebt und viel Geld<lb/>
hat; i&#x017F;t Ihnen das nicht genug?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#LAU">
            <speaker><hi rendition="#g">Laura</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Freilich, wenn ich an die brilliantenen Ohrrin-<lb/>
ge denke &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0080] mein Sonntagskleid anleg’n. Windwachel, unter- halte die Damen indeß. (Ab in die Seitenthüre rechts.) Fünfzehnter Auftritt. Vorige, ohne Zwirn. Camilla. Ah, das iſt ein kurioſer Menſch. Laura. Was iſt denn das? Palpiti (zu Windwachel). Sie haben uns geſagt, daß der Herr vom Haus ein gebildeter Weltmann iſt. Weh’ Ihnen, wenn Sie meine Töchter durch eine ignoble Bekanntſchaft blamiren. Camilla. Ich hab’ ſchon geglaubt, Sie haben uns in eine Schneiderwerkſtatt geführt. Windwachel. Was fällt Ihnen ein? Der Herr vom Haus iſt ein Menſch, der von ſeinem Geld lebt und viel Geld hat; iſt Ihnen das nicht genug? Laura. Freilich, wenn ich an die brilliantenen Ohrrin- ge denke —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835/80
Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835/80>, abgerufen am 23.11.2024.