Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Peppi. Ach Gott, Johann, ich bin so froh, daß Er wieder da ist, so froh. Das muß ich gleich dem Strudl erzählen. (Ins Seitenzimmer ab.) Sechster Auftritt. Vorige ohne Peppi. Leim. O Strudl! -- Der Strudl liegt mir im Ma- gen, wie ein Knödel. Hobelmann. Er schaut etwas abg'schaben aus, mein lieber Leim, Er hat nicht viel aufg'steckt in der Fremd. Sei Er froh, daß Er wieder bei mir ist, ich hab' mit Ihm einen Plan. Leim. O jetzt geht der Leim aus'n Leim, für mich plant sich nichts mehr. -- Meine Peppi! Hobelmann. Ah, ist es das? Sieht Er, mein lieber Johann, wie Er mir damals so unverhofft davongegangen ist, hat Er ja geschrieben, Er wird aus Bosheit heirathen. Leim. Das hab' ich nur aus Bosheit g'schrieben; aber ich bin so ledig, als nur was seyn kann. Peppi. Ach Gott, Johann, ich bin ſo froh, daß Er wieder da iſt, ſo froh. Das muß ich gleich dem Strudl erzählen. (Ins Seitenzimmer ab.) Sechster Auftritt. Vorige ohne Peppi. Leim. O Strudl! — Der Strudl liegt mir im Ma- gen, wie ein Knödel. Hobelmann. Er ſchaut etwas abg’ſchaben aus, mein lieber Leim, Er hat nicht viel aufg’ſteckt in der Fremd. Sei Er froh, daß Er wieder bei mir iſt, ich hab’ mit Ihm einen Plan. Leim. O jetzt geht der Leim aus’n Leim, für mich plant ſich nichts mehr. — Meine Peppi! Hobelmann. Ah, iſt es das? Sieht Er, mein lieber Johann, wie Er mir damals ſo unverhofft davongegangen iſt, hat Er ja geſchrieben, Er wird aus Bosheit heirathen. Leim. Das hab’ ich nur aus Bosheit g’ſchrieben; aber ich bin ſo ledig, als nur was ſeyn kann. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0062" n="56"/> <sp who="#PEP"> <speaker><hi rendition="#g">Peppi</hi>.</speaker><lb/> <p>Ach Gott, Johann, ich bin ſo froh, daß Er<lb/> wieder da iſt, ſo froh. Das muß ich gleich dem<lb/> Strudl erzählen.</p> <stage>(Ins Seitenzimmer ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Sechster Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Vorige</hi> ohne <hi rendition="#g">Peppi</hi>.</stage><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>O Strudl! — Der Strudl liegt mir im Ma-<lb/> gen, wie ein Knödel.</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker><hi rendition="#g">Hobelmann</hi>.</speaker><lb/> <p>Er ſchaut etwas abg’ſchaben aus, mein lieber<lb/> Leim, Er hat nicht viel aufg’ſteckt in der Fremd.<lb/> Sei Er froh, daß Er wieder bei mir iſt, ich hab’<lb/> mit Ihm einen Plan.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>O jetzt geht der Leim aus’n Leim, für mich<lb/> plant ſich nichts mehr. — Meine Peppi!</p> </sp><lb/> <sp who="#HOB"> <speaker><hi rendition="#g">Hobelmann</hi>.</speaker><lb/> <p>Ah, iſt es das? Sieht Er, mein lieber Johann,<lb/> wie Er mir damals ſo unverhofft davongegangen iſt,<lb/> hat Er ja geſchrieben, Er wird aus Bosheit heirathen.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Das hab’ ich nur aus Bosheit g’ſchrieben; aber<lb/> ich bin ſo ledig, als nur was ſeyn kann.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0062]
Peppi.
Ach Gott, Johann, ich bin ſo froh, daß Er
wieder da iſt, ſo froh. Das muß ich gleich dem
Strudl erzählen. (Ins Seitenzimmer ab.)
Sechster Auftritt.
Vorige ohne Peppi.
Leim.
O Strudl! — Der Strudl liegt mir im Ma-
gen, wie ein Knödel.
Hobelmann.
Er ſchaut etwas abg’ſchaben aus, mein lieber
Leim, Er hat nicht viel aufg’ſteckt in der Fremd.
Sei Er froh, daß Er wieder bei mir iſt, ich hab’
mit Ihm einen Plan.
Leim.
O jetzt geht der Leim aus’n Leim, für mich
plant ſich nichts mehr. — Meine Peppi!
Hobelmann.
Ah, iſt es das? Sieht Er, mein lieber Johann,
wie Er mir damals ſo unverhofft davongegangen iſt,
hat Er ja geſchrieben, Er wird aus Bosheit heirathen.
Leim.
Das hab’ ich nur aus Bosheit g’ſchrieben; aber
ich bin ſo ledig, als nur was ſeyn kann.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |