Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Sepherl (erschrocken). Was seyn denn das für Dummheiten? (Die Eintretenden haben Schnaps etc. verlangt, und se- tzen sich an die Tische.) Leim. Schneider, da schau her, 's Nummero hat sie ausg'wischt. Zwirn. Wär nicht übel! -- (Zu Sepherl.) Sie ist ei- ne unüberlegte Person, ein von der Natur vernach- lässigtes Geschöpf. Zwirn. Weißt Du das Nummero noch? Zwirn. Freilich weiß ich's. Schreib auf das Nummero. Es war 87 Tausend -- Leim. Das war's nicht. Hannerl (Knieriem aufweckend). Aber hör' der Herr, schlaft man denn bis Mit- tag? Sieht Er den nicht, daß schon wieder Gäst da seyn? Knieriem (sich halb im Schlaf erhebend, lallt). Sieben tausend -- drei hundert -- neun und fufzig. Sepherl (erſchrocken). Was ſeyn denn das für Dummheiten? (Die Eintretenden haben Schnaps ꝛc. verlangt, und ſe- tzen ſich an die Tiſche.) Leim. Schneider, da ſchau her, ’s Nummero hat ſie ausg’wiſcht. Zwirn. Wär nicht übel! — (Zu Sepherl.) Sie iſt ei- ne unüberlegte Perſon, ein von der Natur vernach- läſſigtes Geſchöpf. Zwirn. Weißt Du das Nummero noch? Zwirn. Freilich weiß ich’s. Schreib auf das Nummero. Es war 87 Tauſend — Leim. Das war’s nicht. Hannerl (Knieriem aufweckend). Aber hör’ der Herr, ſchlaft man denn bis Mit- tag? Sieht Er den nicht, daß ſchon wieder Gäſt da ſeyn? Knieriem (ſich halb im Schlaf erhebend, lallt). Sieben tauſend — drei hundert — neun und fufzig. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0044" n="38"/> <sp who="#SEP"> <speaker> <hi rendition="#g">Sepherl</hi> </speaker> <stage>(erſchrocken).</stage><lb/> <p>Was ſeyn denn das für Dummheiten?</p> </sp><lb/> <stage>(Die Eintretenden haben Schnaps ꝛc. verlangt, und ſe-<lb/> tzen ſich an die Tiſche.)</stage><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Schneider, da ſchau her, ’s Nummero hat ſie<lb/> ausg’wiſcht.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Wär nicht übel! —</p> <stage>(Zu Sepherl.)</stage> <p>Sie iſt ei-<lb/> ne unüberlegte Perſon, ein von der Natur vernach-<lb/> läſſigtes Geſchöpf.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Weißt Du das Nummero noch?</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Freilich weiß ich’s. Schreib auf das Nummero.<lb/> Es war 87 Tauſend —</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Das war’s nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#HANN"> <speaker> <hi rendition="#g">Hannerl</hi> </speaker><lb/> <stage>(Knieriem aufweckend).</stage><lb/> <p>Aber hör’ der Herr, ſchlaft man denn bis Mit-<lb/> tag? Sieht Er den nicht, daß ſchon wieder Gäſt<lb/> da ſeyn?</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker> <hi rendition="#g">Knieriem</hi> </speaker><lb/> <stage>(ſich halb im Schlaf erhebend, lallt).</stage><lb/> <p>Sieben tauſend — drei hundert — neun und<lb/> fufzig.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [38/0044]
Sepherl (erſchrocken).
Was ſeyn denn das für Dummheiten?
(Die Eintretenden haben Schnaps ꝛc. verlangt, und ſe-
tzen ſich an die Tiſche.)
Leim.
Schneider, da ſchau her, ’s Nummero hat ſie
ausg’wiſcht.
Zwirn.
Wär nicht übel! — (Zu Sepherl.) Sie iſt ei-
ne unüberlegte Perſon, ein von der Natur vernach-
läſſigtes Geſchöpf.
Zwirn.
Weißt Du das Nummero noch?
Zwirn.
Freilich weiß ich’s. Schreib auf das Nummero.
Es war 87 Tauſend —
Leim.
Das war’s nicht.
Hannerl
(Knieriem aufweckend).
Aber hör’ der Herr, ſchlaft man denn bis Mit-
tag? Sieht Er den nicht, daß ſchon wieder Gäſt
da ſeyn?
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(ſich halb im Schlaf erhebend, lallt).
Sieben tauſend — drei hundert — neun und
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