Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835.
selbst nix hab', und das bloß, weil ich in Gedanken alleweil mein Testament mach'. Zwirn. Ja, Brüderl, wer ist denn Deine Geliebte, daß sie Dich gar so enderisch macht? Leim. Sie ist eine Tischlermeisterische. Knieriem. Hat's Laschi? Leim. Was? -- Knieriem. Knöpf. Leim. Wie? -- Zwirn. Nein, nein -- er fragt, ob sie Batzen hat. Leim. Geld? -- Freilich hat's Geld. Sie ist die Toch- ter vom reichen Meister Hobelmann in Wien. Zwirn. Von dem? -- Schuster, den reichen Tischler- meister Hobelmann mußt ja kennen. Knieriem. Ich bin ein Schuster, was geht mich ein Tisch- ler an. Beleidigt's mich nicht!
ſelbſt nix hab’, und das bloß, weil ich in Gedanken alleweil mein Teſtament mach’. Zwirn. Ja, Brüderl, wer iſt denn Deine Geliebte, daß ſie Dich gar ſo enderiſch macht? Leim. Sie iſt eine Tiſchlermeiſteriſche. Knieriem. Hat’s Laſchi? Leim. Was? — Knieriem. Knöpf. Leim. Wie? — Zwirn. Nein, nein — er fragt, ob ſie Batzen hat. Leim. Geld? — Freilich hat’s Geld. Sie iſt die Toch- ter vom reichen Meiſter Hobelmann in Wien. Zwirn. Von dem? — Schuſter, den reichen Tiſchler- meiſter Hobelmann mußt ja kennen. Knieriem. Ich bin ein Schuſter, was geht mich ein Tiſch- ler an. Beleidigt’s mich nicht! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#LEI"> <p><pb facs="#f0037" n="31"/> ſelbſt nix hab’, und das bloß, weil ich in Gedanken<lb/> alleweil mein Teſtament mach’.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, Brüderl, wer iſt denn Deine Geliebte,<lb/> daß ſie Dich gar ſo enderiſch macht?</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Sie iſt eine Tiſchlermeiſteriſche.</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Hat’s Laſchi?</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Was? —</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Knöpf.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Wie? —</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, nein — er fragt, ob ſie Batzen hat.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Geld? — Freilich hat’s Geld. Sie iſt die Toch-<lb/> ter vom reichen Meiſter Hobelmann in Wien.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Von dem? — Schuſter, den reichen Tiſchler-<lb/> meiſter Hobelmann mußt ja kennen.</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich bin ein Schuſter, was geht mich ein Tiſch-<lb/> ler an. Beleidigt’s mich nicht!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [31/0037]
ſelbſt nix hab’, und das bloß, weil ich in Gedanken
alleweil mein Teſtament mach’.
Zwirn.
Ja, Brüderl, wer iſt denn Deine Geliebte,
daß ſie Dich gar ſo enderiſch macht?
Leim.
Sie iſt eine Tiſchlermeiſteriſche.
Knieriem.
Hat’s Laſchi?
Leim.
Was? —
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Nein, nein — er fragt, ob ſie Batzen hat.
Leim.
Geld? — Freilich hat’s Geld. Sie iſt die Toch-
ter vom reichen Meiſter Hobelmann in Wien.
Zwirn.
Von dem? — Schuſter, den reichen Tiſchler-
meiſter Hobelmann mußt ja kennen.
Knieriem.
Ich bin ein Schuſter, was geht mich ein Tiſch-
ler an. Beleidigt’s mich nicht!
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