Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Leim. Ah schön! da werd'n wir schon so frei seyn, und werden's uns schmecken lassen. Zwirn. Das wird schon ein schön's Glück seyn; wenn ich das hätt, ich setzet mich gar nicht mehr nieder, da gings alleweil a so. (Er haut auf.) Ah verdammt! ich hab' mir den rechten Wadel überstaucht -- ich muß mich schon niedersetzen. Fassel. Warum setzt's Euch denn nicht zu unserm Tisch, Kameraden? Leim und Zwirn. Mit Verlaub. (Setzen sich zu Fassel und den Brauknechten.) Knieriem. Noch ein G'mischt's! (Gibt der Kellnerin das leere Zimment, und setzt sich ebenfalls an diesen Tisch.) Ein schlechter Zeitpunkt war's halt doch, jetzt was z'gwinnen. Fassel. Warum? Knieriem. Weil man's nicht mehr anbringen kann. Auf's Jahr kommt der neue Komet, der die Welt z'Grund richt, nacher ist der Herr Pfutsch mit sammt sein Treffer. Leim. Ah ſchön! da werd’n wir ſchon ſo frei ſeyn, und werden’s uns ſchmecken laſſen. Zwirn. Das wird ſchon ein ſchön’s Glück ſeyn; wenn ich das hätt, ich ſetzet mich gar nicht mehr nieder, da gings alleweil a ſo. (Er haut auf.) Ah verdammt! ich hab’ mir den rechten Wadel überſtaucht — ich muß mich ſchon niederſetzen. Faſſel. Warum ſetzt’s Euch denn nicht zu unſerm Tiſch, Kameraden? Leim und Zwirn. Mit Verlaub. (Setzen ſich zu Faſſel und den Brauknechten.) Knieriem. Noch ein G’miſcht’s! (Gibt der Kellnerin das leere Zimment, und ſetzt ſich ebenfalls an dieſen Tiſch.) Ein ſchlechter Zeitpunkt war’s halt doch, jetzt was z’gwinnen. Faſſel. Warum? Knieriem. Weil man’s nicht mehr anbringen kann. Auf’s Jahr kommt der neue Komet, der die Welt z’Grund richt, nacher iſt der Herr Pfutſch mit ſammt ſein Treffer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0028" n="22"/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Ah ſchön! da werd’n wir ſchon ſo frei ſeyn,<lb/> und werden’s uns ſchmecken laſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Das wird ſchon ein ſchön’s Glück ſeyn; wenn<lb/> ich das hätt, ich ſetzet mich gar nicht mehr nieder,<lb/> da gings alleweil a ſo.</p> <stage>(Er haut auf.)</stage> <p>Ah verdammt!<lb/> ich hab’ mir den rechten Wadel überſtaucht — ich<lb/> muß mich ſchon niederſetzen.</p> </sp><lb/> <sp who="#FAS"> <speaker><hi rendition="#g">Faſſel</hi>.</speaker><lb/> <p>Warum ſetzt’s Euch denn nicht zu unſerm Tiſch,<lb/> Kameraden?</p> </sp><lb/> <sp who="#LEIZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi> und <hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Mit Verlaub.</p><lb/> <stage>(Setzen ſich zu Faſſel und den Brauknechten.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Noch ein G’miſcht’s!</p> <stage>(Gibt der Kellnerin das<lb/> leere Zimment, und ſetzt ſich ebenfalls an dieſen Tiſch.)</stage><lb/> <p>Ein ſchlechter Zeitpunkt war’s halt doch, jetzt was<lb/> z’gwinnen.</p> </sp><lb/> <sp who="#FAS"> <speaker><hi rendition="#g">Faſſel</hi>.</speaker><lb/> <p>Warum?</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Weil man’s nicht mehr anbringen kann. Auf’s<lb/> Jahr kommt der neue Komet, der die Welt z’Grund<lb/> richt, nacher iſt der Herr Pfutſch mit ſammt ſein<lb/> Treffer.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0028]
Leim.
Ah ſchön! da werd’n wir ſchon ſo frei ſeyn,
und werden’s uns ſchmecken laſſen.
Zwirn.
Das wird ſchon ein ſchön’s Glück ſeyn; wenn
ich das hätt, ich ſetzet mich gar nicht mehr nieder,
da gings alleweil a ſo. (Er haut auf.) Ah verdammt!
ich hab’ mir den rechten Wadel überſtaucht — ich
muß mich ſchon niederſetzen.
Faſſel.
Warum ſetzt’s Euch denn nicht zu unſerm Tiſch,
Kameraden?
Leim und Zwirn.
Mit Verlaub.
(Setzen ſich zu Faſſel und den Brauknechten.)
Knieriem.
Noch ein G’miſcht’s! (Gibt der Kellnerin das
leere Zimment, und ſetzt ſich ebenfalls an dieſen Tiſch.)
Ein ſchlechter Zeitpunkt war’s halt doch, jetzt was
z’gwinnen.
Faſſel.
Warum?
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Weil man’s nicht mehr anbringen kann. Auf’s
Jahr kommt der neue Komet, der die Welt z’Grund
richt, nacher iſt der Herr Pfutſch mit ſammt ſein
Treffer.
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Zitationshilfe: | Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_lumpacivagabundus_1835/28>, abgerufen am 16.07.2024. |