Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835. Knieriem. Bruder, gib mir die Hand? Leim. Na da -- da ist meine Hand. Knieriem Einen Kuß -- Bruder, meinst du's auch ehr- lich mit mir? -- Bru -- Leim. Du bleibst bei mir so lang Du lebst, was willst denn mehr? Knieriem. Du mußt es aber auch aufrichtig mit mir mei- nen, sonst geh' ich fort. (Wankt zur Thüre.) Leim (ihn aufhaltend). Wo willst denn hin? Knieriem. In's Wirthshaus. Einen Brannt -- wein muß ich haben. Leim (setzt ihn auf den Stuhl). Da bleibst -- da drin hast ein Schaffel Wasser, das kannst trinken. (Versperrt die Thüre.) So -- jetzt geh in's Wirthshaus, wenn Du kannst. Knieriem. Er hat mich eing'sperrt. Knieriem. Bruder, gib mir die Hand? Leim. Na da — da iſt meine Hand. Knieriem Einen Kuß — Bruder, meinſt du’s auch ehr- lich mit mir? — Bru — Leim. Du bleibſt bei mir ſo lang Du lebſt, was willſt denn mehr? Knieriem. Du mußt es aber auch aufrichtig mit mir mei- nen, ſonſt geh’ ich fort. (Wankt zur Thüre.) Leim (ihn aufhaltend). Wo willſt denn hin? Knieriem. In’s Wirthshaus. Einen Brannt — wein muß ich haben. Leim (ſetzt ihn auf den Stuhl). Da bleibſt — da drin haſt ein Schaffel Waſſer, das kannſt trinken. (Verſperrt die Thüre.) So — jetzt geh in’s Wirthshaus, wenn Du kannſt. Knieriem. Er hat mich eing’ſperrt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0121" n="115"/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Bruder, gib mir die Hand?</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Na da — da iſt meine Hand.</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker> <hi rendition="#g">Knieriem</hi> </speaker><lb/> <p>Einen Kuß — Bruder, meinſt du’s auch ehr-<lb/> lich mit mir? — Bru —</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker><hi rendition="#g">Leim</hi>.</speaker><lb/> <p>Du bleibſt bei mir ſo lang Du lebſt, was<lb/> willſt denn mehr?</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Du mußt es aber auch aufrichtig mit mir mei-<lb/> nen, ſonſt geh’ ich fort.</p><lb/> <stage>(Wankt zur Thüre.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker> <hi rendition="#g">Leim</hi> </speaker><lb/> <stage>(ihn aufhaltend).</stage><lb/> <p>Wo willſt denn hin?</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>In’s Wirthshaus. Einen Brannt — wein muß<lb/><hi rendition="#g">ich</hi> haben.</p> </sp><lb/> <sp who="#LEI"> <speaker> <hi rendition="#g">Leim</hi> </speaker><lb/> <stage>(ſetzt ihn auf den Stuhl).</stage><lb/> <p>Da bleibſt — da drin haſt ein Schaffel<lb/> Waſſer, das kannſt trinken.</p> <stage>(Verſperrt die Thüre.)</stage><lb/> <p>So — jetzt geh in’s Wirthshaus, wenn Du kannſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#KNI"> <speaker><hi rendition="#g">Knieriem</hi>.</speaker><lb/> <p>Er hat mich eing’ſperrt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0121]
Knieriem.
Bruder, gib mir die Hand?
Leim.
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Knieriem
Einen Kuß — Bruder, meinſt du’s auch ehr-
lich mit mir? — Bru —
Leim.
Du bleibſt bei mir ſo lang Du lebſt, was
willſt denn mehr?
Knieriem.
Du mußt es aber auch aufrichtig mit mir mei-
nen, ſonſt geh’ ich fort.
(Wankt zur Thüre.)
Leim
(ihn aufhaltend).
Wo willſt denn hin?
Knieriem.
In’s Wirthshaus. Einen Brannt — wein muß
ich haben.
Leim
(ſetzt ihn auf den Stuhl).
Da bleibſt — da drin haſt ein Schaffel
Waſſer, das kannſt trinken. (Verſperrt die Thüre.)
So — jetzt geh in’s Wirthshaus, wenn Du kannſt.
Knieriem.
Er hat mich eing’ſperrt.
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