Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Mad. Knorr (zu Frau v. Fischer). Wie hast Du das übers Herz bringen können, zu heirathen, ohne daß ich was weiß? -- Fr. v. Fischer. Es war ein Grund -- den Dir mein lieber Mann sagen wird. Weinberl (verblüfft für sich). Sie sagt lieber Mann -- sie thut richtig so. -- Mad. Knorr. Nun, Herr von Geist? Weinberl (verlegen). O den Grund, den kann Jhnen meine liebe Frau eben so gut sagen. Fr. v. Fischer. Nein, lieber Mann, sag Du es nur. Weinberl (wie oben). Ah, geh', liebe Frau, sag Du's. -- Fr. v. Fischer. Es war eine Laune von meinem lieben Mann -- Weinberl (sich mehr und mehr fassend). Und zugleich auch eine Laune von meiner lieben Frau. -- Mad. Knorr (zu Frau v. Fiſcher). Wie haſt Du das übers Herz bringen können, zu heirathen, ohne daß ich was weiß? — Fr. v. Fiſcher. Es war ein Grund — den Dir mein lieber Mann ſagen wird. Weinberl (verbluͤfft fuͤr ſich). Sie ſagt lieber Mann — ſie thut richtig ſo. — Mad. Knorr. Nun, Herr von Geiſt? Weinberl (verlegen). O den Grund, den kann Jhnen meine liebe Frau eben ſo gut ſagen. Fr. v. Fiſcher. Nein, lieber Mann, ſag Du es nur. Weinberl (wie oben). Ah, geh’, liebe Frau, ſag Du’s. — Fr. v. Fiſcher. Es war eine Laune von meinem lieben Mann — Weinberl (ſich mehr und mehr faſſend). Und zugleich auch eine Laune von meiner lieben Frau. — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0091" n="85"/> <sp who="#KNO"> <speaker> <hi rendition="#g">Mad. Knorr</hi> </speaker><lb/> <stage>(zu Frau v. Fiſcher).</stage><lb/> <p>Wie haſt Du das übers Herz bringen können,<lb/> zu heirathen, ohne daß ich was weiß? —</p> </sp><lb/> <sp who="#FISH "> <speaker><hi rendition="#g">Fr. v. Fiſcher</hi>.</speaker><lb/> <p>Es war ein Grund — den Dir mein lieber<lb/> Mann ſagen wird.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker> <stage>(verbluͤfft fuͤr ſich).</stage><lb/> <p>Sie ſagt lieber Mann — ſie thut richtig ſo. —</p> </sp><lb/> <sp who="#KNO"> <speaker><hi rendition="#g">Mad. Knorr</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun, Herr von Geiſt?</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker> <stage>(verlegen).</stage><lb/> <p>O den Grund, den kann Jhnen meine liebe<lb/> Frau eben ſo gut ſagen.</p> </sp><lb/> <sp who="#FISH "> <speaker><hi rendition="#g">Fr. v. Fiſcher</hi>.</speaker><lb/> <p>Nein, lieber Mann, ſag Du es nur.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker> <stage>(wie oben).</stage><lb/> <p>Ah, geh’, liebe Frau, ſag Du’s. —</p> </sp><lb/> <sp who="#FISH "> <speaker><hi rendition="#g">Fr. v. Fiſcher</hi>.</speaker><lb/> <p>Es war eine Laune von meinem lieben Mann —</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/> <stage>(ſich mehr und mehr faſſend).</stage><lb/> <p>Und zugleich auch eine Laune von meiner lieben<lb/> Frau. —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0091]
Mad. Knorr
(zu Frau v. Fiſcher).
Wie haſt Du das übers Herz bringen können,
zu heirathen, ohne daß ich was weiß? —
Fr. v. Fiſcher.
Es war ein Grund — den Dir mein lieber
Mann ſagen wird.
Weinberl (verbluͤfft fuͤr ſich).
Sie ſagt lieber Mann — ſie thut richtig ſo. —
Mad. Knorr.
Nun, Herr von Geiſt?
Weinberl (verlegen).
O den Grund, den kann Jhnen meine liebe
Frau eben ſo gut ſagen.
Fr. v. Fiſcher.
Nein, lieber Mann, ſag Du es nur.
Weinberl (wie oben).
Ah, geh’, liebe Frau, ſag Du’s. —
Fr. v. Fiſcher.
Es war eine Laune von meinem lieben Mann —
Weinberl
(ſich mehr und mehr faſſend).
Und zugleich auch eine Laune von meiner lieben
Frau. —
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