Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Frau v. Fischer. (nach einer Pause vortretend, für sich). Das ist entweder eine excentrische Art den An- bether machen zu wollen, oder der Mensch erlaubt sich einen Scherz mit mir, -- im ersten Fall verdient die Sache nähere Erwägung, im zweiten Fall ver- dient die Keckheit Strafe; in jedem Fall aber muß ich in's Klare kommen, und das kann ich am besten, wenn ich in seine Jdee einzugehen scheine, vor mei- ner Freundin seine Frau spiele und Gelegenheit ab- warte, ihn in die Enge zu treiben. Philippine (zu Madame Knorr). Schon recht, Madam! -- (Geht zur Mitte ab.) Mad. Knorr (zu Frau v. Fischer). Und jetzt zu Dir, Du garstige Freundin -- Weinberl (leise zu Christoph). Die garstige Freundin ist eigentlich sehr sauber. Christoph (leise zu Weinberl). Was nützt das, wir kommen doch in eine wilde G'schicht. -- Frau v. Fiſcher. (nach einer Pauſe vortretend, fuͤr ſich). Das iſt entweder eine excentriſche Art den An- bether machen zu wollen, oder der Menſch erlaubt ſich einen Scherz mit mir, — im erſten Fall verdient die Sache nähere Erwägung, im zweiten Fall ver- dient die Keckheit Strafe; in jedem Fall aber muß ich in’s Klare kommen, und das kann ich am beſten, wenn ich in ſeine Jdee einzugehen ſcheine, vor mei- ner Freundin ſeine Frau ſpiele und Gelegenheit ab- warte, ihn in die Enge zu treiben. Philippine (zu Madame Knorr). Schon recht, Madam! — (Geht zur Mitte ab.) Mad. Knorr (zu Frau v. Fiſcher). Und jetzt zu Dir, Du garſtige Freundin — Weinberl (leiſe zu Chriſtoph). Die garſtige Freundin iſt eigentlich ſehr ſauber. Chriſtoph (leiſe zu Weinberl). Was nützt das, wir kommen doch in eine wilde G’ſchicht. — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0090" n="84"/> <sp who="#FISH"> <speaker><hi rendition="#g">Frau v. Fiſcher</hi>.</speaker><lb/> <stage>(nach einer Pauſe vortretend, fuͤr ſich).</stage><lb/> <p>Das iſt entweder eine excentriſche Art den An-<lb/> bether machen zu wollen, oder der Menſch erlaubt<lb/> ſich einen Scherz mit mir, — im erſten Fall verdient<lb/> die Sache nähere Erwägung, im zweiten Fall ver-<lb/> dient die Keckheit Strafe; in jedem Fall aber muß<lb/> ich in’s Klare kommen, und das kann ich am beſten,<lb/> wenn ich in ſeine Jdee einzugehen ſcheine, vor mei-<lb/> ner Freundin ſeine Frau ſpiele und Gelegenheit ab-<lb/> warte, ihn in die Enge zu treiben.</p> </sp><lb/> <sp who="#PHI"> <speaker> <hi rendition="#g">Philippine</hi> </speaker><lb/> <stage>(zu Madame Knorr).</stage><lb/> <p>Schon recht, Madam! —</p> <stage>(Geht zur Mitte ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#KNO"> <speaker> <hi rendition="#g">Mad. Knorr</hi> </speaker><lb/> <stage>(zu Frau v. Fiſcher).</stage><lb/> <p>Und jetzt zu Dir, Du garſtige Freundin —</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/> <stage>(leiſe zu Chriſtoph).</stage><lb/> <p>Die garſtige Freundin iſt eigentlich ſehr ſauber.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#g">Chriſtoph</hi> </speaker><lb/> <stage>(leiſe zu Weinberl).</stage><lb/> <p>Was nützt das, wir kommen doch in eine wilde<lb/> G’ſchicht. —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0090]
Frau v. Fiſcher.
(nach einer Pauſe vortretend, fuͤr ſich).
Das iſt entweder eine excentriſche Art den An-
bether machen zu wollen, oder der Menſch erlaubt
ſich einen Scherz mit mir, — im erſten Fall verdient
die Sache nähere Erwägung, im zweiten Fall ver-
dient die Keckheit Strafe; in jedem Fall aber muß
ich in’s Klare kommen, und das kann ich am beſten,
wenn ich in ſeine Jdee einzugehen ſcheine, vor mei-
ner Freundin ſeine Frau ſpiele und Gelegenheit ab-
warte, ihn in die Enge zu treiben.
Philippine
(zu Madame Knorr).
Schon recht, Madam! — (Geht zur Mitte ab.)
Mad. Knorr
(zu Frau v. Fiſcher).
Und jetzt zu Dir, Du garſtige Freundin —
Weinberl
(leiſe zu Chriſtoph).
Die garſtige Freundin iſt eigentlich ſehr ſauber.
Chriſtoph
(leiſe zu Weinberl).
Was nützt das, wir kommen doch in eine wilde
G’ſchicht. —
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