Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Weinberl (hustet und brummt noch ungestümmer als vorher). Christoph. Hat'n d'Frau g'hört? Gertrud (erschrocken zur Seitenthüre rechts gehend). Der Mann is heut in einer Zwiedrigkeit, das is schon aus der Weis'. (Ab.) Fünfzehnter Auftritt. Die Vorigen, ohne Gertrud. Weinberl (lachend vom Stuhl aufstehend). Sehn Sie, jezt sind wir gedeckt. Erfahrt im schlimmsten Fall der Principal, daß's Gwölb zu- g'sperrt war, so berufen wir uns auf seinen Befehl, den wir durch die Frau Gertrund erhalten haben. Christoph. Dann glaubt er, die Alte is verruckt. Weinberl. Das verschlagt ihr nix, denn für g'scheit hat er's so nie g'halten. Weinberl (huſtet und brummt noch ungeſtuͤmmer als vorher). Chriſtoph. Hat’n d’Frau g’hört? Gertrud (erſchrocken zur Seitenthuͤre rechts gehend). Der Mann is heut in einer Zwiedrigkeit, das is ſchon aus der Weiſ’. (Ab.) Fünfzehnter Auftritt. Die Vorigen, ohne Gertrud. Weinberl (lachend vom Stuhl aufſtehend). Sehn Sie, jezt ſind wir gedeckt. Erfahrt im ſchlimmſten Fall der Principal, daß’s Gwölb zu- g’ſperrt war, ſo berufen wir uns auf ſeinen Befehl, den wir durch die Frau Gertrund erhalten haben. Chriſtoph. Dann glaubt er, die Alte is verruckt. Weinberl. Das verſchlagt ihr nix, denn für g’ſcheit hat er’s ſo nie g’halten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0056" n="50"/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/> <stage>(huſtet und brummt noch ungeſtuͤmmer als vorher).</stage> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtoph</hi>.</speaker><lb/> <p>Hat’n d’Frau g’hört?</p> </sp><lb/> <sp who="#GER"> <speaker> <hi rendition="#g">Gertrud</hi> </speaker><lb/> <stage>(erſchrocken zur Seitenthuͤre rechts gehend).</stage><lb/> <p>Der Mann is heut in einer Zwiedrigkeit, das<lb/> is ſchon aus der Weiſ’.</p> <stage>(Ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fünfzehnter Auftritt.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Die Vorigen</hi>, ohne <hi rendition="#g">Gertrud</hi>.</stage><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker> <hi rendition="#g">Weinberl</hi> </speaker><lb/> <stage>(lachend vom Stuhl aufſtehend).</stage><lb/> <p>Sehn Sie, jezt ſind wir gedeckt. Erfahrt im<lb/> ſchlimmſten Fall der Principal, daß’s Gwölb zu-<lb/> g’ſperrt war, ſo berufen wir uns auf ſeinen Befehl,<lb/> den wir durch die Frau Gertrund erhalten haben.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker><hi rendition="#g">Chriſtoph</hi>.</speaker><lb/> <p>Dann glaubt er, die Alte is verruckt.</p> </sp><lb/> <sp who="#WEIN"> <speaker><hi rendition="#g">Weinberl</hi>.</speaker><lb/> <p>Das verſchlagt ihr nix, denn für g’ſcheit hat<lb/> er’s ſo nie g’halten.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [50/0056]
Weinberl
(huſtet und brummt noch ungeſtuͤmmer als vorher).
Chriſtoph.
Hat’n d’Frau g’hört?
Gertrud
(erſchrocken zur Seitenthuͤre rechts gehend).
Der Mann is heut in einer Zwiedrigkeit, das
is ſchon aus der Weiſ’. (Ab.)
Fünfzehnter Auftritt.
Die Vorigen, ohne Gertrud.
Weinberl
(lachend vom Stuhl aufſtehend).
Sehn Sie, jezt ſind wir gedeckt. Erfahrt im
ſchlimmſten Fall der Principal, daß’s Gwölb zu-
g’ſperrt war, ſo berufen wir uns auf ſeinen Befehl,
den wir durch die Frau Gertrund erhalten haben.
Chriſtoph.
Dann glaubt er, die Alte is verruckt.
Weinberl.
Das verſchlagt ihr nix, denn für g’ſcheit hat
er’s ſo nie g’halten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |