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Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.

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hohen Standpunkt, wir von der Handlung, und ich
glaub blos wegen dieser schwindelnden Höhe fallen
so viel' von der Handlung -- der Christopherl tan-
delt wieder mit'n G'wölb zusperrn.


Eilfter Auftritt.
Christopherl. Der Vorige.
Christoph
(zur Mitte hereinlaufend).
Mußi Weinberl der G'wölbschlüssel war voll
Wachs, grad als wie wann ein Bandit einen Ab-
druck hätt' mach'n woll'n.
Weinberl.
Dummer Bursch, du hast halt den Schlüssel
wieder wohin g'worfen ohne zu schaun obs sauber is.
Von Rechtswegen unterliegest jetzt einer Straf.
Christoph.
O, ein Lehrjung unterliegt nicht so g'schwind,
durch G'wohnheit ertragt man viel.
Weinberl
(in etwas feierlichem Tone).
Die Verhältnisse haben indeß eine andere Ge-
hohen Standpunkt, wir von der Handlung, und ich
glaub blos wegen dieſer ſchwindelnden Höhe fallen
ſo viel’ von der Handlung — der Chriſtopherl tan-
delt wieder mit’n G’wölb zuſperrn.


Eilfter Auftritt.
Chriſtopherl. Der Vorige.
Chriſtoph
(zur Mitte hereinlaufend).
Mußi Weinberl der G’wölbſchlüſſel war voll
Wachs, grad als wie wann ein Bandit einen Ab-
druck hätt’ mach’n woll’n.
Weinberl.
Dummer Burſch, du haſt halt den Schlüſſel
wieder wohin g’worfen ohne zu ſchaun obs ſauber is.
Von Rechtswegen unterliegeſt jetzt einer Straf.
Chriſtoph.
O, ein Lehrjung unterliegt nicht ſo g’ſchwind,
durch G’wohnheit ertragt man viel.
Weinberl
(in etwas feierlichem Tone).
Die Verhältniſſe haben indeß eine andere Ge-
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[31/0037] hohen Standpunkt, wir von der Handlung, und ich glaub blos wegen dieſer ſchwindelnden Höhe fallen ſo viel’ von der Handlung — der Chriſtopherl tan- delt wieder mit’n G’wölb zuſperrn. Eilfter Auftritt. Chriſtopherl. Der Vorige. Chriſtoph (zur Mitte hereinlaufend). Mußi Weinberl der G’wölbſchlüſſel war voll Wachs, grad als wie wann ein Bandit einen Ab- druck hätt’ mach’n woll’n. Weinberl. Dummer Burſch, du haſt halt den Schlüſſel wieder wohin g’worfen ohne zu ſchaun obs ſauber is. Von Rechtswegen unterliegeſt jetzt einer Straf. Chriſtoph. O, ein Lehrjung unterliegt nicht ſo g’ſchwind, durch G’wohnheit ertragt man viel. Weinberl (in etwas feierlichem Tone). Die Verhältniſſe haben indeß eine andere Ge-

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Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/37>, abgerufen am 21.11.2024.