Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Melchior. Jch hab ihnen einen Silberzehner geb'n und g'sagt, daß's mir sechs Groschen herausgeb'n soll'n, das hab'ns aber in der Hitze des Gefechts überhört, und sind weiter; wollten Sie ihnen nicht sagen -- Hupfer (ohne auf Melchior zu hören, zu Zangler). Jetzt bitt ich nur gefälligst anzuprobiren. Zangler (hat seinen Ueberrock abgelegt, und schlieft mit Hupfers Hilfe in den Schützenfrack, indem er zu Melchior sagt). Merk Er auf, damit Er lernt, wie man eine Uniform -- (Zu Hupfer.) Etwas eng scheint's mir -- Melchior. Das is fesch -- Hupfer. Freilich! Zangler. Unterm Arm schneidt das Ding ein, das thut weh. Melchior. Macht sich aber fesch. Zangler. Und hinten gehn die Schößeln zu weit auseinand. Melchior. Jch hab ihnen einen Silberzehner geb’n und g’ſagt, daß’s mir ſechs Groſchen herausgeb’n ſoll’n, das hab’ns aber in der Hitze des Gefechts überhört, und ſind weiter; wollten Sie ihnen nicht ſagen — Hupfer (ohne auf Melchior zu hoͤren, zu Zangler). Jetzt bitt ich nur gefälligſt anzuprobiren. Zangler (hat ſeinen Ueberrock abgelegt, und ſchlieft mit Hupfers Hilfe in den Schuͤtzenfrack, indem er zu Melchior ſagt). Merk Er auf, damit Er lernt, wie man eine Uniform — (Zu Hupfer.) Etwas eng ſcheint’s mir — Melchior. Das is feſch — Hupfer. Freilich! Zangler. Unterm Arm ſchneidt das Ding ein, das thut weh. Melchior. Macht ſich aber feſch. Zangler. Und hinten gehn die Schößeln zu weit auseinand. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0028" n="22"/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Jch hab ihnen einen Silberzehner geb’n und<lb/> g’ſagt, daß’s mir ſechs Groſchen herausgeb’n ſoll’n,<lb/> das hab’ns aber in der Hitze des Gefechts überhört,<lb/> und ſind weiter; wollten Sie ihnen nicht ſagen —</p> </sp><lb/> <sp who="#HUP"> <speaker> <hi rendition="#g">Hupfer</hi> </speaker><lb/> <stage>(ohne auf Melchior zu hoͤren, zu Zangler).</stage><lb/> <p>Jetzt bitt ich nur gefälligſt anzuprobiren.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker> <hi rendition="#g">Zangler</hi> </speaker><lb/> <stage>(hat ſeinen Ueberrock abgelegt, und ſchlieft mit Hupfers<lb/> Hilfe in den Schuͤtzenfrack, indem er zu Melchior ſagt).</stage><lb/> <p>Merk Er auf, damit Er lernt, wie man eine<lb/> Uniform —</p> <stage>(Zu Hupfer.)</stage> <p>Etwas eng ſcheint’s mir —</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Das is feſch —</p> </sp><lb/> <sp who="#HUP"> <speaker><hi rendition="#g">Hupfer</hi>.</speaker><lb/> <p>Freilich!</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Unterm Arm ſchneidt das Ding ein, das<lb/> thut weh.</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Macht ſich aber feſch.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Und hinten gehn die Schößeln zu weit auseinand.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0028]
Melchior.
Jch hab ihnen einen Silberzehner geb’n und
g’ſagt, daß’s mir ſechs Groſchen herausgeb’n ſoll’n,
das hab’ns aber in der Hitze des Gefechts überhört,
und ſind weiter; wollten Sie ihnen nicht ſagen —
Hupfer
(ohne auf Melchior zu hoͤren, zu Zangler).
Jetzt bitt ich nur gefälligſt anzuprobiren.
Zangler
(hat ſeinen Ueberrock abgelegt, und ſchlieft mit Hupfers
Hilfe in den Schuͤtzenfrack, indem er zu Melchior ſagt).
Merk Er auf, damit Er lernt, wie man eine
Uniform — (Zu Hupfer.) Etwas eng ſcheint’s mir —
Melchior.
Das is feſch —
Hupfer.
Freilich!
Zangler.
Unterm Arm ſchneidt das Ding ein, das
thut weh.
Melchior.
Macht ſich aber feſch.
Zangler.
Und hinten gehn die Schößeln zu weit auseinand.
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