Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Zangler. Ja, das hör' ich, das muß Er ablegen, ich be- greif nicht, wie man in zwei Minuten 50mal das- selbe Wort repetiren kann. Melchior. Ja, das ist klassisch. Und dann bitt ich mir zu sagen, was ich Alles zu thun hab. Zangler. Was wird Er zu thun haben? was halt einem Hausknecht zukommt. Melchior. Kisten und Fässer aus'n Magazin holen. Zangler. Bothengänge machen, das G'wölb rein halten, und im Haus -- Melchior. Wenn's in der Kuchel was gibt, klein's Holz machen, allenfalls Boden reib'n. Zangler. Das hoff ich auch. Melchior. Jch war immer sehr gut mit meinem Herrn also wer' ich bei Jhnen keine Ausnahm -- und nicht wahr, wenn ich was aus Privatfleiß thu'; zum Bei- Zangler. Ja, das hör’ ich, das muß Er ablegen, ich be- greif nicht, wie man in zwei Minuten 50mal das- ſelbe Wort repetiren kann. Melchior. Ja, das iſt klaſſiſch. Und dann bitt ich mir zu ſagen, was ich Alles zu thun hab. Zangler. Was wird Er zu thun haben? was halt einem Hausknecht zukommt. Melchior. Kiſten und Fäſſer aus’n Magazin holen. Zangler. Bothengänge machen, das G’wölb rein halten, und im Haus — Melchior. Wenn’s in der Kuchel was gibt, klein’s Holz machen, allenfalls Boden reib’n. Zangler. Das hoff ich auch. Melchior. Jch war immer ſehr gut mit meinem Herrn alſo wer’ ich bei Jhnen keine Ausnahm — und nicht wahr, wenn ich was aus Privatfleiß thu’; zum Bei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0025" n="19"/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, das hör’ ich, das muß Er ablegen, ich be-<lb/> greif nicht, wie man in zwei Minuten 50mal das-<lb/> ſelbe Wort repetiren kann.</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, das iſt klaſſiſch. Und dann bitt ich mir zu<lb/> ſagen, was ich Alles zu thun hab.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Was wird Er zu thun haben? was halt einem<lb/> Hausknecht zukommt.</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Kiſten und Fäſſer aus’n Magazin holen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Bothengänge machen, das G’wölb rein halten,<lb/> und im Haus —</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Wenn’s in der Kuchel was gibt, klein’s Holz<lb/> machen, allenfalls Boden reib’n.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Das hoff ich auch.</p> </sp><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melchior</hi>.</speaker><lb/> <p>Jch war immer ſehr gut mit meinem Herrn<lb/> alſo wer’ ich bei Jhnen keine Ausnahm — und nicht<lb/> wahr, wenn ich was aus Privatfleiß thu’; zum Bei-<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0025]
Zangler.
Ja, das hör’ ich, das muß Er ablegen, ich be-
greif nicht, wie man in zwei Minuten 50mal das-
ſelbe Wort repetiren kann.
Melchior.
Ja, das iſt klaſſiſch. Und dann bitt ich mir zu
ſagen, was ich Alles zu thun hab.
Zangler.
Was wird Er zu thun haben? was halt einem
Hausknecht zukommt.
Melchior.
Kiſten und Fäſſer aus’n Magazin holen.
Zangler.
Bothengänge machen, das G’wölb rein halten,
und im Haus —
Melchior.
Wenn’s in der Kuchel was gibt, klein’s Holz
machen, allenfalls Boden reib’n.
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Das hoff ich auch.
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Zitationshilfe: | Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/25>, abgerufen am 16.02.2025. |