Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844. Zangler. Da halt't sie sich immer auf, ich glaub blos des- wegen, weil die Bienen schwärmen, soll sich ein Bei- spiel nehmen, das sind nur Thiere, und schwärmen auf eine so nützliche Weise, und Frauenzimmer, die sich einbilden, halbete Engeln zu sein, haben eine so hirnlose Schwärmerei in sich. Sie soll heraufgehen, es fangt an dunkel zu werden. Und der Herr Weinberl und der Christoph sollen auch heraufkommen, wenn sie's G'wölb zug'sperrt hab'n. Und meine Schützen-Uni- form bring Sie mir herein, der Kasten wird offen sein. Gertrud. Gleich, Herr von Zangler, gleich. (Zur Mitte ab.) Vierter Auftritt. Zangler, dann Kraps. Zangler (allein). 'S ist zum Todtärgern. Heut großes Quartal- Soupee der Schützengesellschaft und der Schneider laßt mich sitzen. Jch als diesjähriger Schützenkönig muß in der alten Uniform erscheinen. O Schneider, Schneider! wann werdt's ihr in eurer Sphäre blei- Zangler. Da halt’t ſie ſich immer auf, ich glaub blos des- wegen, weil die Bienen ſchwärmen, ſoll ſich ein Bei- ſpiel nehmen, das ſind nur Thiere, und ſchwärmen auf eine ſo nützliche Weiſe, und Frauenzimmer, die ſich einbilden, halbete Engeln zu ſein, haben eine ſo hirnloſe Schwärmerei in ſich. Sie ſoll heraufgehen, es fangt an dunkel zu werden. Und der Herr Weinberl und der Chriſtoph ſollen auch heraufkommen, wenn ſie’s G’wölb zug’ſperrt hab’n. Und meine Schützen-Uni- form bring Sie mir herein, der Kaſten wird offen ſein. Gertrud. Gleich, Herr von Zangler, gleich. (Zur Mitte ab.) Vierter Auftritt. Zangler, dann Kraps. Zangler (allein). ’S iſt zum Todtärgern. Heut großes Quartal- Soupée der Schützengeſellſchaft und der Schneider laßt mich ſitzen. Jch als diesjähriger Schützenkönig muß in der alten Uniform erſcheinen. O Schneider, Schneider! wann werdt’s ihr in eurer Sphäre blei- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0016" n="10"/> <sp who="#ZAN"> <speaker><hi rendition="#g">Zangler</hi>.</speaker><lb/> <p>Da halt’t ſie ſich immer auf, ich glaub blos des-<lb/> wegen, weil die Bienen ſchwärmen, ſoll ſich ein Bei-<lb/> ſpiel nehmen, das ſind nur Thiere, und ſchwärmen<lb/> auf eine ſo nützliche Weiſe, und Frauenzimmer, die<lb/> ſich einbilden, halbete Engeln zu ſein, haben eine ſo<lb/> hirnloſe Schwärmerei in ſich. Sie ſoll heraufgehen,<lb/> es fangt an dunkel zu werden. Und der Herr Weinberl<lb/> und der Chriſtoph ſollen auch heraufkommen, wenn ſie’s<lb/> G’wölb zug’ſperrt hab’n. Und meine Schützen-Uni-<lb/> form bring Sie mir herein, der Kaſten wird offen ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#GER"> <speaker><hi rendition="#g">Gertrud</hi>.</speaker><lb/> <p>Gleich, Herr von Zangler, gleich.</p> <stage>(Zur Mitte ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vierter Auftritt.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Zangler</hi>, dann <hi rendition="#g">Kraps</hi>.</stage><lb/> <sp who="#ZAN"> <speaker> <hi rendition="#g">Zangler</hi> </speaker> <stage>(allein).</stage><lb/> <p>’S iſt zum Todtärgern. Heut großes Quartal-<lb/> Soup<hi rendition="#aq">é</hi>e der Schützengeſellſchaft und der Schneider<lb/> laßt mich ſitzen. Jch als diesjähriger Schützenkönig<lb/> muß in der alten Uniform erſcheinen. O Schneider,<lb/> Schneider! wann werdt’s ihr in eurer Sphäre blei-<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0016]
Zangler.
Da halt’t ſie ſich immer auf, ich glaub blos des-
wegen, weil die Bienen ſchwärmen, ſoll ſich ein Bei-
ſpiel nehmen, das ſind nur Thiere, und ſchwärmen
auf eine ſo nützliche Weiſe, und Frauenzimmer, die
ſich einbilden, halbete Engeln zu ſein, haben eine ſo
hirnloſe Schwärmerei in ſich. Sie ſoll heraufgehen,
es fangt an dunkel zu werden. Und der Herr Weinberl
und der Chriſtoph ſollen auch heraufkommen, wenn ſie’s
G’wölb zug’ſperrt hab’n. Und meine Schützen-Uni-
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Zitationshilfe: | Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/16>, abgerufen am 16.07.2024. |