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Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844.

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herzlosen Stubenmäd'ln, glaub ich, kommt kein Bei-
spiel vor.
Sonders.
Wenn nur Deine Gebieterin --
Lisett.
Hoffen Sie das Beste, sie ist durchaus nicht
das, was man sich gewöhnlich unter dem Ausdruck:
alte Jungfer, vorstellt. Wo ist aber jetzt Jhre Ge-
liebte?
Sonders.
Jn den Krallen ihres Vormunds, der sie mir
auf eine impertinente Weise entrissen, und sie viel-
leicht heute noch hieher bringen wird -- [d]och nein,
selbst bringen wird er sie kaum, der alte Narr ist,
wie ich gesehen, in eine grimmige Eifersuchts-Ge-
schichte mit seiner Braut verwickelt, hat geschworen,
ihr nie mehr von der Seite zu gehen, darum ver-
muth' ich, er wird seine Mündel bloß in sicherer Be-
gleitung Euch übersenden.
Lisett.
Sei dem, wie ihm wolle, entfernen Sie sich
nicht weit vom Hause, und überlegen Sie, auf welche
Weise Sie sich, wenn Jhre Marie einmal hier ist,
bei meiner Gebieterin introduciren wollen.
herzloſen Stubenmäd’ln, glaub ich, kommt kein Bei-
ſpiel vor.
Sonders.
Wenn nur Deine Gebieterin —
Liſett.
Hoffen Sie das Beſte, ſie iſt durchaus nicht
das, was man ſich gewöhnlich unter dem Ausdruck:
alte Jungfer, vorſtellt. Wo iſt aber jetzt Jhre Ge-
liebte?
Sonders.
Jn den Krallen ihres Vormunds, der ſie mir
auf eine impertinente Weiſe entriſſen, und ſie viel-
leicht heute noch hieher bringen wird — [d]och nein,
ſelbſt bringen wird er ſie kaum, der alte Narr iſt,
wie ich geſehen, in eine grimmige Eiferſuchts-Ge-
ſchichte mit ſeiner Braut verwickelt, hat geſchworen,
ihr nie mehr von der Seite zu gehen, darum ver-
muth’ ich, er wird ſeine Mündel bloß in ſicherer Be-
gleitung Euch überſenden.
Liſett.
Sei dem, wie ihm wolle, entfernen Sie ſich
nicht weit vom Hauſe, und überlegen Sie, auf welche
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bei meiner Gebieterin introduciren wollen.
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[135/0141] herzloſen Stubenmäd’ln, glaub ich, kommt kein Bei- ſpiel vor. Sonders. Wenn nur Deine Gebieterin — Liſett. Hoffen Sie das Beſte, ſie iſt durchaus nicht das, was man ſich gewöhnlich unter dem Ausdruck: alte Jungfer, vorſtellt. Wo iſt aber jetzt Jhre Ge- liebte? Sonders. Jn den Krallen ihres Vormunds, der ſie mir auf eine impertinente Weiſe entriſſen, und ſie viel- leicht heute noch hieher bringen wird — doch nein, ſelbſt bringen wird er ſie kaum, der alte Narr iſt, wie ich geſehen, in eine grimmige Eiferſuchts-Ge- ſchichte mit ſeiner Braut verwickelt, hat geſchworen, ihr nie mehr von der Seite zu gehen, darum ver- muth’ ich, er wird ſeine Mündel bloß in ſicherer Be- gleitung Euch überſenden. Liſett. Sei dem, wie ihm wolle, entfernen Sie ſich nicht weit vom Hauſe, und überlegen Sie, auf welche Weiſe Sie ſich, wenn Jhre Marie einmal hier iſt, bei meiner Gebieterin introduciren wollen.

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Zitationshilfe: Nestroy, Johann: Einen Jux will er sich machen. Wien, 1844, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nestroy_jux_1844/141>, abgerufen am 24.11.2024.