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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.

Sonst wird Syrien an fünff Provintzen und Länder ein-
getheilet/ als Palaestinam, oder Philister Land/ weils vorhin die
Philister inne gehabt/ ehe es durch Gottes Gnad und Schi-
ckung/ in deß Jüdischen Volcks Hände kommen/ in Phoenici-
am, Celesyriam, Syriam
und Comagenem.

Palaestinam theilet der Jordan wieder in zwey Theil. Denn
das Jüdische/ oder das Volck Jsrael theilte sich also nach
Gottes selbst eigenen Anschlage in dieses Land/ daß der Stamm
Ruben/ Gad/ und der halbe Stamm Manasse den Theil deß
Landes übern Jordan einnahmen und sich alda zu wohnen
gaben/ die andere Helffte aber deß Stamms Manasse sammt
den übrigen andern Stämmen kamen herüber und wohne-
ten disseits des Jordans. Dieses Theil nun wird widerum in
drey Provintzen und Länder/ als in Judaeam/ zwischen dem
todten und mittel Meer/ worinnen Jerusalem die Hauptstadt
ist und recht mitten in der Welt gelegen seyn soll/ in Samariam
und Galilaeam.

Wenn man genau rechnen wolte/ so beläuft sich diß Theil
Syrien kaum über acht und viertzig Teutsche Meilen in die
Länge und neun biß zehen Meilen in die Breite/ noch dennoch
hat sich ein solch mächtig und herrlich Königreich/ nemlich J-
srael/ davon erhalten und groß Reichthumb samlen können.
Denn da König David das Volck und die streitbare Mann-
schafft zehlen liesse/ da wurden ohne die zwey Stämme/ Levi
und Benjamin/ befunden dreyzehen mal hundert tausent
Mann. Ja daß noch mehr ist/ so muste hernach diß Land tra-
gen zweene Könige/ nach dem sich das Reich theilete ins König-
reich Juda und Jsrael wo were es heute zu Tage müglich/ man
möchte lauffen und suchen in der Welt/ wo man wolte? Denn
der Staat wächset sammt den Sünden und der Seegen
Gottes nimmet ab und neiget sich alles zum Ende und Fall/
gleich wie die Krone und alle Herrligkeit deß Jüdischen König-
reichs gefallen und ein Ende genommen hat.


Das
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.

Sonſt wird Syrien an fuͤnff Provintzen und Laͤnder ein-
getheilet/ als Palæſtinam, oder Philiſter Land/ weils vorhin die
Philiſter inne gehabt/ ehe es durch Gottes Gnad und Schi-
ckung/ in deß Juͤdiſchen Volcks Haͤnde kommen/ in Phœnici-
am, Celeſyriam, Syriam
und Comagenem.

Palæſtinam theilet der Jordan wieder in zwey Theil. Deñ
das Juͤdiſche/ oder das Volck Jſrael theilte ſich alſo nach
Gottes ſelbſt eigenen Anſchlage in dieſes Land/ daß der Stam̃
Ruben/ Gad/ und der halbe Stamm Manaſſe den Theil deß
Landes uͤbern Jordan einnahmen und ſich alda zu wohnen
gaben/ die andere Helffte aber deß Stamms Manaſſe ſam̃t
den uͤbrigen andern Staͤmmen kamen heruͤber und wohne-
ten diſſeits des Jordans. Dieſes Theil nun wird widerum in
drey Provintzen und Laͤnder/ als in Judæam/ zwiſchen dem
todten und mittel Meer/ worinnen Jeruſalem die Hauptſtadt
iſt und recht mitten in der Welt gelegen ſeyn ſoll/ in Samariam
und Galilæam.

Wenn man genau rechnen wolte/ ſo belaͤuft ſich diß Theil
Syrien kaum uͤber acht und viertzig Teutſche Meilen in die
Laͤnge und neun biß zehen Meilen in die Breite/ noch dennoch
hat ſich ein ſolch maͤchtig und herrlich Koͤnigreich/ nemlich J-
ſrael/ davon erhalten und groß Reichthumb ſamlen koͤnnen.
Denn da Koͤnig David das Volck und die ſtreitbare Mann-
ſchafft zehlen lieſſe/ da wurden ohne die zwey Staͤmme/ Levi
und Benjamin/ befunden dreyzehen mal hundert tauſent
Mann. Ja daß noch mehr iſt/ ſo muſte hernach diß Land tra-
gen zweene Koͤnige/ nach dem ſich das Reich theilete ins Koͤnig-
reich Juda und Jſrael wo were es heute zu Tage muͤglich/ man
moͤchte lauffen und ſuchen in der Welt/ wo man wolte? Denn
der Staat waͤchſet ſammt den Suͤnden und der Seegen
Gottes nimmet ab und neiget ſich alles zum Ende und Fall/
gleich wie die Krone und alle Herrligkeit deß Juͤdiſchen Koͤnig-
reichs gefallen und ein Ende genommen hat.


Das
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[252/0258] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Sonſt wird Syrien an fuͤnff Provintzen und Laͤnder ein- getheilet/ als Palæſtinam, oder Philiſter Land/ weils vorhin die Philiſter inne gehabt/ ehe es durch Gottes Gnad und Schi- ckung/ in deß Juͤdiſchen Volcks Haͤnde kommen/ in Phœnici- am, Celeſyriam, Syriam und Comagenem. Palæſtinam theilet der Jordan wieder in zwey Theil. Deñ das Juͤdiſche/ oder das Volck Jſrael theilte ſich alſo nach Gottes ſelbſt eigenen Anſchlage in dieſes Land/ daß der Stam̃ Ruben/ Gad/ und der halbe Stamm Manaſſe den Theil deß Landes uͤbern Jordan einnahmen und ſich alda zu wohnen gaben/ die andere Helffte aber deß Stamms Manaſſe ſam̃t den uͤbrigen andern Staͤmmen kamen heruͤber und wohne- ten diſſeits des Jordans. Dieſes Theil nun wird widerum in drey Provintzen und Laͤnder/ als in Judæam/ zwiſchen dem todten und mittel Meer/ worinnen Jeruſalem die Hauptſtadt iſt und recht mitten in der Welt gelegen ſeyn ſoll/ in Samariam und Galilæam. Wenn man genau rechnen wolte/ ſo belaͤuft ſich diß Theil Syrien kaum uͤber acht und viertzig Teutſche Meilen in die Laͤnge und neun biß zehen Meilen in die Breite/ noch dennoch hat ſich ein ſolch maͤchtig und herrlich Koͤnigreich/ nemlich J- ſrael/ davon erhalten und groß Reichthumb ſamlen koͤnnen. Denn da Koͤnig David das Volck und die ſtreitbare Mann- ſchafft zehlen lieſſe/ da wurden ohne die zwey Staͤmme/ Levi und Benjamin/ befunden dreyzehen mal hundert tauſent Mann. Ja daß noch mehr iſt/ ſo muſte hernach diß Land tra- gen zweene Koͤnige/ nach dem ſich das Reich theilete ins Koͤnig- reich Juda und Jſrael wo were es heute zu Tage muͤglich/ man moͤchte lauffen und ſuchen in der Welt/ wo man wolte? Denn der Staat waͤchſet ſammt den Suͤnden und der Seegen Gottes nimmet ab und neiget ſich alles zum Ende und Fall/ gleich wie die Krone und alle Herrligkeit deß Juͤdiſchen Koͤnig- reichs gefallen und ein Ende genommen hat. Das

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/258>, abgerufen am 22.11.2024.